Ein Bibelübersetzer entdeckt ...

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Gott ist leicht zu betrügen

(Gott ist leicht zu betrügen – ein Artikel von Sören Kierkegaard)

Zittere – denn Gott ist gewissermaßen so unendlich leicht zu narren!

Wenn die Rede auf derlei kommt (wiewohl es bald ganz außer Brauch sein wird, vom Zittern zu reden), so gibt man der Sache in der Regel die Wendung, dass man sagt: Zittere, denn es ist unmöglich, Gott, den Allwissenden, den Allgegenwärtigen, zu betrügen. Und das ist ja gewiss auch richtig. Indessen glaube ich, dass man, die Sache immer so gewendet, die beabsichtigte Wirkung nicht erreicht.

Nein, zittere – denn Gott ist gewissermaßen so unendlich leicht zu narren! O, mein Freund, er ist so unendlich erhaben und du gegen ihn so unendlich nichts; wendest du in Todesangst die schlafloseste Anstrengung deines ganzen Lebens auf, um ihm zu gefallen und auf jeden Wink von ihm zu achten, es ist doch unendlich zu wenig, um dir ein Recht zu geben, dir seine Aufmerksamkeit für einen einzigen Augenblick zu erbitten. Und ihn willst du hintergehen: o Menschenkind, das ist nur allzuleicht getan! Darum zittere, d. h. wache, wache!

Er hat eine Strafe, die in seinen eigenen Augen die entsetzlichste ist. Er allein hat ja auch die wahre Vorstellung von seiner Unendlichkeit! Diese Strafe besteht darin, dass er dich, das Nichts, das du bist, ignoriert. Das entspricht ihm als dem Erhabenen gewissermaßen auch wirklich. Für einen Allmächtigen muss es ja sozusagen die größte Anstrengung sein, nach einem Nichts zu sehen, von einem Nichts Notiz zu nehmen, sich um ein Nichts zu kümmern. Und da will dieses Nichts ihn narren: schaudre, o Mensch, denn das ist ja so unendlich leicht getan.

Ich will dir diesen Gedanken noch etwas verdeutlichen. Denke dir einen Bürgersmann: Wen dürfte dieser simple Bürger wohl am ehesten narren können? Etwa seinesgleichen? Gewiss nicht! Denn seinesgleichen liegt daran, sich von ihm nicht narren zu lassen. „Ich werde es mir wirklich nicht gefallen lassen, dass er mich für Narren hält“ usf. Einen sehr vornehmen Herrn kann der gemeine Mann bereits leichter narren, denn das kümmert den vornehmen Herrn nicht groß. Noch leichter den König, denn Seiner Majestät ist es ganz egal.

Du missverstehst mich nicht. Ich will ja nicht sagen, dass der sehr vornehme Herr, der König, es, wenn er sich darum kümmerte, nicht herausbringen könnte, dass der gute Mann ihn zum besten haben will. Aber der kümmert ihn eben gar nicht, dieser gute Mann. Denke an die Fabel von der Fliege und vom Hirsch. Die Fliege, die auf seinem Geweih saß, sagte zum Hirsch: „Ich falle dir doch nicht beschwerlich?“ „Ich wusste gar nicht, dass du da bist.“ Vernünftigerweise müsste der Bürger sich zur Aufgabe setzen, durch seine Redlichkeit, seine Rechtschaffenheit womöglich den Blick Seiner Majestät auf sich zu ziehen. Dagegen ist es unendlich dumm und geistlos, einen narren zu wollen, der zu erhaben ist, um davon Notiz zu nehmen. Das ist ja so unendlich leicht getan!

Und denke nun dran, wie unendlich Gott erhaben ist, und welch ein Nichts du bist. Und dann zittere bei dem Gedanken, wie unendlich leicht es für dich ist, Gott zu narren! Weil du ihn duzest, weil du ihn von Kind auf sehr gut kennst, und weil du leichtfertig seinen Namen bei allen anderen Bagatellen im Munde hast, denkst du vielleicht, Gott sei dein Kamerad. Du stehest zu ihm wie Gevatter Schneider und Handschuhmacher zueinander. Er werde also sofort Lärm schlagen, sobald er merkt, dass du ihn zum besten haben willst, seine Worte verdrehst, dich dumm stellst usf. Und wenn er nichts macht, so müsse es dir wohl geglückt sein, ihn aufzuziehen. Ja, Menschenkind, schaudere nur – es ist dir geglückt!

Ja, in seiner Erhabenheit wendet Gott das Verhältnis so, dass es für einen Menschen so leicht als nur immer möglich ist, wenn er will, Gott zu narren. Er fügt es nämlich so, dass die wenigen, die er liebt und die ihn lieben, in dieser Welt schrecklich zu leiden bekommen. Daran kann dann jeder sehen, dass sie (angeblich) von Gott verlassen sind. Die Betrüger hingegen machen glänzende Karriere, worin jeder sehen kann, dass Gott (angeblich) mit ihnen ist. Und darin werden sie auch selbst mehr und mehr bestärkt.

So vornehm ist Gott. So wenig erschwert er es, so unendlich leicht macht er es, ihn zu betrügen. Er setzt sogar selbst Preise für die Betrüger aus, belohnt sie mit allem Irdischen: o Mensch, zittere!

Die Wut Gottes

Die „Wut Gottes“ klingt ungewohnt in frommen Ohren. Eher ist man – wenn überhaupt – aus der biblischen Tradition den „Zorn Gottes“ gewohnt. Für die pseudochristlich-humanistische Denkweise ist ein wütender Gott natürlich überhaupt undenkbar – einfach grauenhaft, so eine Vorstellung. Aber Gott richtet sich bekanntermaßen nicht nach der Denkweise der Menschen.

In der griechischen Sprache geht es um die zwei Begriffe „orgé“ und „thymós“. Orgé ist dabei das etwas harmlosere und rationalere Wort. Seine Bedeutungsbandbreite geht auch herunter bis zum einfachen „Ärger“. Thymós ist daneben das emotionalere und intensivere Wort. Da ich Wert darauf lege, verschiedene griechische Begriffe auch im Deutschen verschieden wiederzugeben, übersetze ich orgé wie gewohnt mit „Zorn“, thymós dagegen mit „Wut“.

Orgé ist auch in der Bibel das üblicherweise gebrauchte Wort für den Zorn Gottes. Aber im Neuen Testament wird auch von der Wut Gottes gesprochen, und zwar bis auf eine Stelle ausschließlich in der Offenbarung.

Manchmal stehen die Begriffe auch direkt nebeneinander, wie in Röm 2,8: „Für die anderen, die aus Konkurrenz (handeln), nicht von der Wahrheit überzeugt sind und sich vom Betrug überzeugen lassen, (gibt es) Zorn und Wut.“ Die Reihenfolge zeigt auch hier die Steigerung vom Zorn zur Wut.

Außer dieser einen Stelle im Römerbrief spricht sonst nur die Offenbarung von der „Wut“ Gottes. Offensichtlich steigert sich hier auf das Ende zu auch bei Gott selbst noch etwas.

Es fängt an in Offb 14,9-10: „Wenn jemand das wilde Tier und sein Bild anbetet und (sein) Kennzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine rechte Hand, dann wird er auch zu trinken bekommen vom Wein der Wut Gottes, der pur eingeschenkt ist im Becher seines Zornes.“

Auch hier stehen die beiden Begriffe zusammen: Der Becher ist der Zorn, sein Inhalt die Wut. Und das Bild vom „Wein“ der Wut Gottes passt zu der in den Versen 17-20 folgenden Darstellung des Gerichts als Weinernte.

Eine breite inhaltliche Darstellung dieses Wut-Gerichts erfolgt dann in den Kapiteln 15 und 16 mit den sieben Plagen, die durch das Ausgießen der sieben Schalen, gefüllt mit der Wut Gottes, über die Menschheit kommen.

Doch zuvor sehen wir in Offb 15,2-4 die, „die gesiegt hatten“ mit Gottes Harfen an dem Meer aus Kristall stehen. Das Meer aus Kristall, das sich nach Offb 4,6 direkt vor dem Thron Gottes befindet, ist ein Bild für die Grenze zwischen der irdischen Welt darunter und der Welt Gottes darüber. Die Sieger sind jetzt in die Welt Gottes eingetreten.

In Kap. 14,1-5 standen sie als die Hundertvierundvierzigtausend noch auf der Erde. In Kap. 14,14-16 waren sie dann die Frucht bei der Getreideernte in der Entrückung. Und nun stehen sie an dem Meer aus Kristall vor dem Thron Gottes.

Die Entrückung der Gemeinde geschieht also, bevor die Wut Gottes sich entlädt. Gott holt am Ende die Seinen weg, damit ist die Gnadenzeit abgelaufen. Dann nimmt die Wut Gottes über die gottlose und gerichtsreife Menschheit ihren Lauf, und nichts hält sie mehr auf. Die Zeit des Einsammelns der Geretteten ist zu Ende, nun gibt es keine Rettung mehr.

Offb 15,8: „Und das Tempelhaus wurde erfüllt mit Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft, und niemand konnte in das Tempelhaus gehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren.“ Das heißt, der Zugang zu Gott ist blockiert, es gibt keine Fürbitte mehr. Niemand kann Gott jetzt noch umstimmen.

Offb 16,9: „Die Menschen wurden von großer Hitze versengt, und sie lästerten den Namen Gottes, der die Macht über diese Plagen hat, und waren nicht bereit sich zu ändern, um ihm Ehre zu geben.“ Offb 16,11: „… und sie lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Nöte und ihrer eitrigen Wunden und waren nicht bereit sich zu ändern – heraus aus ihren Werken.“ Es gibt keine Bekehrung mehr, keine Einsicht, keine Reue, keine Umkehr.

Es ist also nichts mit Spekulationen über eine große Erweckung nach der Entrückung. Wenn die Gemeinde weg ist, ist der heilige Geist weg, ist die Gnade weg, gibt es keine Rettung mehr. Die Zeit, mit Gott Ernst zu machen, ist jetzt. Wer meint, da noch etwas verschieben zu können, zeigt nur, dass er Gott immer noch nicht Ernst nimmt. Und damit fällt er mit Recht unter das Gericht Gottes.

Dass es am Ende einmal dieses „zu spät“ gibt, hat Jesus auch zu seinen irdischen Lebzeiten schon deutlich gelehrt. Als Beispiel nenne ich Mt 25,10-12 – im Bild der Brautjungfern: „Während sie aber zum Einkaufen weggingen, kam der Bräutigam. Die, die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Brautjungfern und sagten: ‚Herr, Herr, mach uns auf!‘. Er aber antwortete: ‚Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.'“

Der Geist Gottes

Die Bibel spricht von Gott in dreifacher Weise. Da ist der unsichtbare Gott, den noch nie jemand gesehen hat, den Jesus den „Vater“ nennt. Und dann ist da der, der als Erscheinung Gottes in der Welt sichtbar wird, den Johannes „das Wort“ nennt, auf Griechisch der „lógos“. Daneben gibt es auch ein Wirken der Kraft Gottes, das als „der Geist Gottes“ in Erscheinung tritt. Es gibt demnach zwei Weisen, in denen der unsichtbare Gott den Menschen begegnet bzw. unter ihnen wirkt.

Die Erscheinung Gottes, die im Alten Testament gerne als „der Engel des Herrn“ bezeichnet wird, ist eine Erscheinung des „Wortes“. Als solcher ist er zum Beispiel auch Abraham begegnet. Dieser „Wort“ hat dann unter der Kraft des Heiligen Geistes im Mutterleib von Maria menschliche Körperlichkeit angenommen und durch eine natürliche Geburt als Mensch den Erdboden betreten. Jesus ist die sichtbare Erscheinung Gottes als Mensch. Das Verhältnis zwischen ihm und dem unsichtbaren Gott bezeichnet er als „Vater“ und „Sohn“. Allerdings musste auch auf Jesus bei der Taufe im Jordan noch der Geist Gottes kommen, damit er seinen Auftrag vom Vater in vollendeter Weise ausführen konnte.

„Logos“, auf Hebräisch „davár“, ist ein männliches Wort. „Geist“ dagegen heißt im Hebräischen „rúach“ und ist ein weibliches Wort. In der hebräischen Sprache geht von Gott also etwas Männliches und etwas Weibliches aus. Wenn vom unsichtbaren Gott diese beiden Erscheinungen ausgehen, dann dürfen wir auch den Rückschluss ziehen, dass in ihm selbst diese beiden Elemente vorhanden sind. Schließlich hat er ja sein Abbild, den Menschen, als Mann und Frau gemacht.

Leider haben wir im Deutschen kein passendes weibliches Wort, um auszudrücken, was „Geist“ ist. Die Grundbedeutung von „ruach“ wie auch der griechischen Übersetzung „pneuma“, ist so etwas wie „bewegte Luft“. Deshalb heißt das Wort im Alltag „Wind“, aber auch „Atem“. Mit „Luft“ hätten wir eigentlich ein weibliches Wort, aber von Gottes „Luft“ zu sprechen, die unter uns wirkt, klingt doch zu seltsam. Dabei mag es durchaus eine passende Vorstellung sein, das Wirken des Heiligen Geistes mit einer spürbaren Brise frischer Luft zu vergleichen.

(Ein interessanter Vorschlag ist mir vor einiger Zeit – ich weiß nicht mehr, wo – über den Weg gelaufen. Man könnte, da das Wort Geist zum einen männlich und zum anderen sehr vielgestaltig ist, sogar einfacher direkt den hebräischen Begriff „rúach“ verwenden. Wenn man „Geist“ erst erklären muss, dann könnte man ja genauso auch „ruach“ verwenden und erklären. Dann wäre „die Ruach des Herrn“ die bestimmende Macht in der Gemeinde.)

Jedenfalls war der Logos Gottes, der Sohn, in der Kraft des Heiligen Geistes auf der Erde am Werk, um das Erlösungswerk zu vollbringen und die Tür zum Reich Gottes, dem Reich des Geistes, zu öffnen. Kurz vor seinem Tod sagte er seinen Jüngern, er werde zum Vater gehen und von dort einen anderen Helfer senden, den Geist der Wahrheit, der in ihnen sein werde.

Und nun ist seit dem Pfingstereignis alles, was seine „Gemeinde“ heißt, geistgegründet und geisterfüllt. Alle sind von neuem geboren aus Wasser und Geist. Und alles, was nicht geistlich ist, ist auch nicht seine Gemeinde. Paulus sagt sogar „Der Herr ist der Geist“. Der Geist Gottes ist der Herr in der Gemeinde. Nur in ihm ist Jesus anwesend. Alles, was wir als „Gott unter uns“ oder „Jesus in mir“ erfahren, ist Heiliger Geist. Wir müssen also, um neutestamentliche Christen zu sein, Heiligen Geist „haben“ oder erst einmal „bekommen“.

Und hier zum Schluss noch etwas zum Nachdenken, nicht nur für die Traditionalisten unter uns. Wenn es stimmt, dass „Geist Gottes“ etwas Weibliches ist, dann werden wir in der christlichen Gemeinde von einer Frau regiert …

Was ist Geist

Was ist Geist, diese Frage müssen wir uns stellen, wenn wir die Bibel verstehen wollen. Denn hier begegnet uns Geist auf Schritt und Tritt und betrifft uns persönlich. Dabei fällt auf, dass die Bibel selbst nirgends erklärt oder darüber lehrt, was Geist ist. Offensichtlich ist das von Anfang an allen bekannt. Es scheint erst ein Problem der modernen materialistischen Zeit zu sein, nicht mehr zu wissen, was Geist ist. Es hat also eine Verdummung eingesetzt. Entweder erklärt man, dass es Geist einfach nicht gibt, dass es also eine antiquierte menschliche Einbildung ist. Oder man gesteht zu, dass es einen menschlichen Geist gibt, aber erklärt ihn dann materialistisch mit Funktionen des menschlichen Gehirns.

Ich versuche aus meiner Kenntnis der biblischen Sicht eine Erklärung. Der erste Versuch einer Definition lautet: Geist ist die nicht-materielle Existenzform. Wir leben in dieser materiellen Welt und daher ist das materiell existierende zunächst das uns Naheliegende und Vertraute. Alles, was über den materiellen Rahmen hinaus existiert, ist Geist.

Als Versuch einer weitergehenden Definition nenne ich für das, was uns in der Bibel als Geist begegnet, drei Eigenschaften: Realität, Persönlichkeit und Fähigkeit. Diese Eigenschaften lese ich ab an den drei Arten von Geistwesen, die uns in der Bibel begegnen.

Das erste und grundlegende, was uns hier begegnet, ist Gott selbst. Jesus hat diese Aussage gemacht: Gott ist Geist. Natürlich überschreitet es unser Vorstellungsvermögen, uns Gott als Geist vorzustellen. Gott hat nicht umsonst verboten, sich ein Bild von ihm zu machen. Aber die drei Kennzeichen sind deutlich: Er ist real, er ist personal, und er ist fähig. Allerdings ist klar, was Gott betrifft, dass es über ihn keine menschliche Erklärung geben darf, die ihn in irgendeiner Weise begrenzt oder einschränkt.

Von Gott abgeleitet, bzw. von ihm erschaffen, begegnen uns zwei Arten von Geistwesen: Engel und Menschen. Die Engel hat Gott schon vor der uns bekannten Schöpfung erschaffen, denn sie haben gejauchzt und Gott gepriesen über dieser Schöpfung, die er geschaffen hat (Hiob 38,7). Aus den Reihen der Engel ist dann aber auch der Fall des Oberstens Engels geschehen, der zum Satan, zum Gegner, wurde und einen Teil der Engel mit sich gezogen hat, aus denen die Welt der Dämonen geworden ist. Das neue Testament nennt sie auch „unreine Geister“.

Im Gegensatz zu Engeln und Dämonen in ihrer geistigen Existenz sind die Menschen Geistwesen, die in der materiellen Welt in einem materiellen Körper leben. Gott hat auch diesen Körper geschaffen und geformt, wobei es unklar ist, was der Sündenfall mit dem Einbruch der Sterblichkeit an Veränderung gebracht hat. Die Bibel sagt ja deutlich, dass dieser Vorgang die ganze Schöpfung in Mitleidenschaft gezogen hat ist. So bleibt die Frage offen, aus welcher göttlichen Späre die Schöpfung durch Sünde und Tod in die jetzige Existenzform gefallen ist.

Im Unterschied zu den Engeln hat der Mensch allerdings die Fähigkeit, sich zu vermehren. Gott hat Mann und Frau erschaffen und entsprechend gesegnet: Seid fruchtbar und vermehrt euch! Und so erschaffen zwei menschliche Geistwesen durch Zeugung und Befruchtung ein neues menschliches Geistwesen. So gesehen ist es tatsächlich ein Schöpfungsakt, der hier stattfindet. Wir finden in der Bibel deshalb auch keinerlei Ansatz der Reinkarnationslehre. In einem gezeugten Menschen beginnt kein schon zuvor vorhandenes Geistwesen noch einmal ein neues Leben.

Allerdings existiert der Geist des Menschen nach dem Tod weiter. Es gibt für ihn dann die auf Hebräisch „sche’ol“ und Griechisch „hades“ genannte Totenwelt. Aus ihr konnte König Saul den Geist des verstorbenen Propheten Samuel heraufrufen lassen (1 Sam 28). Und Jesus erzählt das Beispiel, in dem der reiche Mann nach seinem Tod im Hades war, wo er von ferne den armen Lazarus an der Seite Abrahams sehen konnte (Lk 16,19-30).

(Nicht aus der Bibel selbst, aber aus der Erfahrung ist noch eine andere – allerdings dazu passende – Möglichkeit bekannt: Geister von verstorbenen gehen nach dem Tod nicht hinüber in die Totenwelt, sondern bleiben in der Menschenwelt, weil sie sich hier an etwas gebunden haben. Sie hängen an ihrem Lieblingsplatz, ihrer Wohnung, ihrem Haus o. ä., was sich für die dort Lebenden dann in irgendeiner Weise als belastend oder bedrückend auswirkt. Im Namen von Jesus kann man sie aber von dort auch wieder lösen und in die Totenwelt entlassen.)

Eine Ausnahme zu all dem bilden die Jünger von Jesus, die Gemeinde der aus Gott Geborenen. Von ihnen hat Jesus gesagt, dass die Tore der Totenwelt sie nicht bezwingen werden (Mt 16,18). Sie „sterben“ nicht, wenn sie den Körper verlassen, sondern sie gehen heim zu ihrem Herrn in den Himmel. Hier dürfen sie ruhen bis zur Auferstehung, in der sie dann einen neuen Körper bekommen. Dieser besteht dann aber aus Geist, genau wie der Auferstehungsleib von Jesus (1 Ko 15,44-46). Und wenn Jesus der Erstling der neuen Schöpfung ist und die auferstandene Gemeinde die Vorhut der neuen Welt, dann liegt doch der Gedanke nahe, dass der neue Himmel und die neue Erde vielleicht ebenfalls aus „Geist“ bestehen werden …

Kernsätze zum Nachdenken

Dem Autor fällt ab und zu eine prägnante Aussage ein zum Leben als Christ in der Welt. Hier sind Kernsätze zum Nachdenken von Ulrich Wößner:

Prophetisch ist etwas nicht, weil jemand behauptet, es sei prophetisch. Prophetisch ist etwas, wenn es von Gott kommt.

Ich soll nicht die Welt ändern, ich soll mich ändern. Wie sich das auf die Welt auswirkt, darf ich Gott überlassen.

Im Christentum geht es nicht darum, dass Gott und Mensch sich irgendwie näher kommen. Es geht darum, dass der Mensch Gott in sich wohnen lässt – mit allen Konsequenzen …

Die Zecke hat Gott erschaffen, um ein Beispiel zu geben für das, was der „Geistliche“ mit der Gemeinde macht: Piesacken, Aussaugen, Krankmachen.

Jakobus hat in seinem Brief über die Kategorien „Hörer“ des Wortes und „Täter“ des Wortes geschrieben. Inzwischen ist eine dazugekommen: die „Schwätzer“, die das Wort weder richtig hören noch tun, sich aber wichtig genug fühlen, sich mündlich und schriftlich darüber zu verbreiten.

Echte Heiligkeit erwächst aus Heiligem Geist im Herzen des Christen. Gespielte Heiligkeit ist keine Heiligkeit, sondern Betrug.

Wenn du deine Sache Gott übergeben hast, geht sie gut aus – egal wie sie ausgeht.

Die christliche Freiheit: Ich kann alles tun, was ich will – außer sündigen. Und sündigen will ich nicht mehr.

Es geht weniger darum, ob du dich irgendwann bekehrt hast, sondern darum, ob du bekehrt bist.

Es ist nicht die Frage, ob ich den Willen Gottes tun muss, sondern ob ich ihn tun will. Die freie Beziehung zu Gott beruht auf dem freien Willen.

Da die Evolutionstheorie nicht auf Fakten, sondern auf Vermutungen beruht, wird sie nicht bewiesen, sondern behauptet. Ihre Behauptungen für wahr zu halten, ist wesentlich ein Glaube. Den Glauben an die Evolution muss man aber nicht teilen – außer in der wissenschaftlichen Welt, da ist er die herrschende Staatsreligion.

Ein weiser Mensch redet nur, wenn er auch etwas zu sagen hat. Er redet auch nur dann, wenn jemand da ist, der hören will, was er zu sagen hat.

Soviel steht fest: Gott wird sich von Menschen nicht beirren lassen.

Wenn Gott die Sache eines Menschen in seine Hand nimmt, wird alles richtig. Wenn ein Mensch die Sache Gottes in seine Hand nimmt, wird alles verkehrt.

Wer im Glauben an Jesus wiedergeboren ist, lebt im Reich Gottes, im Königreich der Himmel. Das heißt, er lebt in einer anderen Welt, in der alles anders ist. Und das muss er lernen.

Ein Gläubiger macht sich keine Sorgen, denn er ist in Gott geborgen und weiß, dass für ihn „alles zum Guten zusammenwirkt“ (Rö 8,28). Macht er sich dennoch Sorgen, ist er ein Kleingläubiger.

Nur das zählt, was vor Gott zählt.

Das Reich Gottes besteht, wie Paulus sagt (2 Ko 4,20), „nicht in Worten, sondern in Kraft“. Demnach ist alles, was nur in Worten besteht, nicht das Reich Gottes.

Nachfolgen heißt auf Lateinisch „consequi“. Davon abgeleitet ist der deutsche Begriff „Konsequenz“. Nachfolge bedeutet Konsequenz. Ohne Konsequenz – keine Nachfolge.

Wenn der Glaube eines Gläubigen keine Konsequenzen in seinem Leben zur Folge hat, wie gläubig ist dann der „Gläubige“?

Sünde ist das, wofür Gott seinen Sohn Jesus am Kreuz geopfert hat. Wer Sünde nicht ernst nimmt, nimmt auch den Kreuzestod von Jesus nicht ernst, nimmt also Gott nicht ernst.

Ob die Gemeinde des Herrn wohl bereit ist für seine Ankunft? Ganz sicher ja. Denn alle, die nicht bereit sind, sind nicht seine Gemeinde.

Wenn ich täglich davon lebe, dass Jesus für mich gestorben ist, wozu brauche ich einen Feiertag zum Gedenken an seinen Tod? Wenn ich täglich in der Gemeinschaft mit dem auferstandenen Jesus lebe, wozu brauche ich einen Feiertag zum Gedenken an seine Auferstehung?

Das Schicksal des Berufstheologen: sich ständig in irgendeiner Weise mit etwas wichtig machen zu müssen. Könnte man ihm nicht eine richtige Arbeit geben, um sein Geld ehrlich zu verdienen? Oder wäre er dazu gar nicht mehr in der Lage?

Der Grundkonflikt: Gott setzt alles daran, dass Menschen sich ändern, während der Mensch mit aller Kraft darum kämpft, zu bleiben, wie er ist. Das Geheimnis der Sünde ist nicht, dass ein Mensch sich nicht ändern kann, sondern dass er sich nicht ändern will.

Die Gelehrten des Evolutionsglaubens lehren die Menschen, die unzähligen genialen Konstruktionen in der Natur seien alle durch Zufall von alleine entstanden. Und keiner lacht.

Die Staatsform der Demokratie hat zwei große Schwachstellen: Zum einen die Wähler, zum anderen die Gewählten. In Wahrheit ist es nur eine Schwachstelle: die sündige menschliche Natur.

Vor dem allmächtigen Gott ist man klein und bescheiden. In seinem Reich gibt es keinen Platz für aufgeblasene Wichtigtuer.

Die aktuelle Weltlage könnte manchem humanistisch geprägten Mitchristen vielleicht doch noch die Augen öffnen für die biblische Wahrheit: dass wir in einer feindlichen Welt leben.

Der einzige unverrückbare Ruhepol in dieser Welt ist Gott. Alles andere ist im Fluss und vergeht.

Der Gegensatz zur Kirchlichkeit ist Heiligkeit: die Reinigung von der Sünde, die ganze Übergabe an Gott und die stetige Verwandlung in das Wesen Gottes.

Wenn du auf die Frage, was Jesus dir bedeutet, nicht etwas antwortest wie „Einfach alles!“, hast du den Kern des Christentums nicht verstanden.

Wenn Menschen meinen, einen allmächtigen Gott unterstützen, schützen oder verteidigen zu müssen, ist das auch eine Art von Gotteslästerung.

In Bezug auf das Reich Gottes kann man den sprichwörtlichen Hund nicht zum Jagen tragen. Ein Mensch will, oder er will nicht. Es ist seine Entscheidung.

Das Grundprinzip der „Auslegung„: Gottes Wort so lange auslegen und auslegen, bis es dem Menschen passt.

Wenn Gott nicht ernst genommen und sein Wort nicht befolgt wird, dann wird der Lobpreis Gottes zu einer Lästerung.

Eine kirchliche Art der Gotteslästerung ist die: den lebendigen Gott und sein Wort zu einem Unterhaltungsprogramm zu machen.

Eines der vielen Dinge, die Gott von den Menschen unterscheidet, ist, dass er den Menschen voll und ganz Ernst nimmt.

Zum Verkünden seiner Botschaft hat Jesus Zeugen gesandt. Das Kennzeichen eines Zeugen ist die Verpflichtung zur Wahrheit. Wenn ein Unglaubwürdiger das Wort Gottes verkündet, ist er kein Zeuge. Und es ist nicht das Wort Gottes.

Das Bestreben des modernen Menschen ist, möglichst lange zu leben. Ewiges Leben – das interessiert ihn weniger.

Was der Mensch sät, das wird er ernten. Wenn er Aufregung und Empörung sät, ist es kein Wunder, wenn er Aufregung und Empörung erntet. Wo bleiben die Friedensstifter?

Dein Gebet muss echt sein, deine Anbetung muss echt sein, deine Nachfolge von Jesus muss echt sein. Alles, was nicht echt ist, hat vor Gott keinen Wert.

Wenn ein Christ nicht das Sehnen hat, heimzugehen um beim Messias zu sein, was ist das dann für ein Christ?

Wenn ein Pfarrer bzw. Pastor tot im Sarg liegt, ist er dann immer noch ein Pfarrer? Wenn seine Seele ins Jenseits geht, kommt da dann ein Pastor?

Es ergibt ein falsches Bild, sich die Menschheit Gott gegenüber als Masse vorzustellen. Vor Gott ist jeder Mensch ein Einzelner – frei und verantwortlich.

Beim Blick auf die Entwicklung der Menschheit in heutiger Zeit wäre Verzweiflung womöglich die angemessene Reaktion. Aber Verzweiflung ist in der humanistischen Welt nicht erlaubt – sie wird therapiert. Dabei würde sie dem einen oder anderen vielleicht doch noch die Tür zu Gott öffnen.

Jesus sagt: „Wenn jemand Erster sein will, soll er letzter von allen und Diener von allen sein!“ Das klingt einfach, das geht leicht, da ist keiner im Weg.

Entweder ist die Selbstoffenbarung Gottes an die Menschen wahr, wie die Bibel sie berichtet, oder es weiß kein Mensch auf der Welt etwas Sicheres von Gott – eine grauenhafte Vorstellung.

Die Bestimmung des Menschen war, ein Ebenbild Gottes zu sein. Das hat er verloren. Deshalb heißt die Bestimmung jetzt, ein Ebenbild Gottes zu werden. Das ist Gottes Angebot in Jesus dem Messias.

Der größte Verlust des Menschen ist der Verlust des Ewigen. Damit kann er offensichtlich gut leben. Der Verlust von irdischen Dingen kann ihn aber zum Verzweifeln bringen. Dann braucht er psychologische Betreuung.

Über die Tatsache, dass er sterben muss, täuscht sich der moderne Mensch damit hinweg, dass er jetzt noch nicht sterben muss. Intellektuell ist das eine sehr schwache Leistung.

Den Mehltau in der Natur hat Gott zugelassen, damit es einen Vergleich gibt für das, was das kirchliche System mit dem geistlichen Leben macht.

Es gibt im Neuen Testament Briefe, die ausdrücklich an Heilige adressiert sind: 1.Korinther, 2.Korinther, Römer, Philipper, Kolosser und Epheser.

Für die Frage nach Gott seien die Theologen zuständig? Nein, dafür bist du zuständig. Und es ist deine Lebensaufgabe …

Jesus ist der Gesandte Gottes in dem Sinne, dass sich der unsichtbare Gott den Menschen in einer sichtbaren Gestalt offenbart hat. Wie man mit Jesus umgeht, geht man mit Gott um …

Zu behaupten, die Wunder der Schöpfung seien durch eine Reihe sinnloser Zufälle entstanden, ist an sich schon eine große Gotteslästerung.

Die Wahrheit ist bei Gott. Je näher bei Gott, desto näher bei der Wahrheit. Je ferner von Gott, desto tiefer in Verwirrung, Irrtum und Lüge.

Der Mensch will, dass die Welt sich ändert. Gott will, dass der Mensch sich ändert. Die Welt zu ändern, ist unrealistisch. Den Menschen zu ändern, ist Gottes realistisches Angebot.

Der Mensch will den Weltfrieden, den kriegt er nicht. Jesus bietet ihm den Frieden mit Gott an, den will er nicht.

Gott dienen ist etwas anderes als meinen, Gott zu dienen. Ob du meinst, Gott zu dienen, entscheidest du selbst. Ob du Gott dienst, entscheidet Gott.

Es würde mich interessieren, ob jemand jemanden kennt, der an Weihnachten zum Glauben gekommen ist? Ich kenne niemanden.

Das Gegenteil von Furcht ist in der Bibel nicht Mut, sondern Glaube. Jesus sagte ihnen: „Warum seid ihr furchtsam? Warum habt ihr keinen Glauben?“

Wer für Gott keine Bedeutung hat, hat überhaupt keine Bedeutung.

Der Glaube an Jesus ist kein Spiel, sondern Ernst. Er erfordert die ganze Hingabe des ganzen Menschen. Wie sagte man früher: Sei ganz sein, oder lass es ganz sein!

Die aktuelle Weltlage aus biblischer, das heißt realistischer Sicht: Die Einschläge kommen näher, die Schlinge zieht sich zu. Kopf hoch: Der Herr kommt bald.

Die aktuelle Weltlage aus evolutionstheoretischer Sicht: Eine hochentwickelte Säugetier-Spezies, die zufällig aus einer unvorstellbar langen Reihe sinnloser Zufälle hervorgegangen ist, zerstört durch ihr artspezifisches Verhalten ihren natürlichen Lebensraum auf dem Planeten Erde, der zufällig durch eine noch viel längere Reihe sinnloser Zufälle entstanden ist. – Wie sagte doch Jesus: Euch geschehe nach eurem Glauben …

Es gibt keine überzeugenden Gründe dagegen, Gott in allen Dingen zu gehorchen.

Wer Gottes Reden hören will, muss schweigen. Redende, quatschende, quasselnde Menschen können Gott nicht hören.

Es gibt erfahrene, reife, erwachsene Christen im Reich Gottes, aber keine Profis.

Wer Jesus nachfolgen will, muss zu Fuß gehen, nicht auf dem hohen Ross sitzen. Du musst vom hohen Ross absteigen und ein einfacher Mensch und einfacher Christ werden – anders geht’s nicht.

Es gibt drei sichtbare Dinge in der Welt, durch die Gott sich bezeugt: Die Schöpfung, die Bibel und das Wirken des Heiligen Geistes in der Gemeinde. Kein Wunder, dass der Satan gerade diese drei Dinge weitgehend zu verdunkeln sucht. Die Waffen, die er dazu benutzt, sind im Wesentlichen die Evolutionstheorie, die Bibelkritik und das klerikale System.

Allegorische Auslegung ist die fromme Version der Bibelkritik. Sie bringt nicht die Aussage des Bibeltextes zum Ausdruck, sondern die (fromme) Sichtweise des (frommen) Auslegers. Für das Verständnis der Bibel ist sie wertlos.

Ist eigentlich schon einmal jemandem aufgefallen, dass Gott die Gebete des Papstes nicht erhört?

Was ist der größte Betrug? Einem Menschen, der keine ewige Rettung hat, einzureden, er habe sie.

Die Grundsatzfrage in der Seelsorge ist die, ob der alte Mensch gepflegt oder getötet wird.

Leider meinen viele, die Kirche habe etwas mit Gott zu tun. Doch damit hat die Verwirrung schon begonnen …

Es ist eine altbekannte Tatsache: Der Mensch muss sterben, und er weiß nicht wann und wie.

Wenn sich aus dem Glauben eines Gläubigen keine Konsequenzen für sein Leben ergeben, dann erhebt sich die Frage, wie gläubig er wirklich ist.

Mach einen Christen zu einem Pastor, und er fängt an, eine Rolle zu spielen …

Die entscheidende Frage im Leben ist, wie es zwischen dir und Gott steht. Sie entscheidet über Zeit und Ewigkeit.

Was sich in deinem Herzen zwischen dir und Gott abspielt, das ist der Kern des wahren Christseins.

Die christliche Gemeinde ist eine Gemeinschaft von Menschen, in der keiner sich wichtig nimmt, keiner sich wichtig macht, keiner sich über den andern erhebt. Das ist das neutestamentliche Prinzip. Und obendrein sehr entspannend …

Alles, was von Gott kommt, kommt aus der Ruhe und aus der Kraft. Im Reich Gottes gibt es keine Hektik. In der Gegenwart Gottes bist du nicht in der Zeit, sondern in der Ewigkeit.

Wenn Gott allein konkurrenzlos wichtig ist in deinem Leben, wenn alles ihm untergeordnet ist, dann ist jegliches Tun und Handeln in jedem Bereich deines Lebens Gottesdienst.

Wenn Gott Gott ist und kein Hampelmann, dann ist er das Zentrum der Welt, der Mittelpunkt des Lebens, das Ein und Alles. Jeder menschliche Versuch, etwas mit ihm auszuhandeln oder ihm etwas vorzumachen, ist dann Gotteslästerung. Jede Tendenz, neben ihm auch noch etwas anders wichtig zu nehmen, ist dann Götzendienst. Ihn ernst zu nehmen (zu fürchten), ist dagegen der Anfang der Weisheit und des Lebens.

Du musst dich entscheiden, ob du menschlich oder geistlich denken und handeln willst. Beides zusammen geht nicht.

Im Reich Gottes gehört Gott allein die Ehre, im Reich Gottes wird unter Menschen weder Ehre gegeben noch Ehre angenommen. Heilige kann man nicht verehren, sie nehmen keine Ehre an. Und wenn sie es doch tun, sind sie keine Heiligen …

Wenn manche wüssten, dass sie dem Verderben entgegengehen, hätten sie es vielleicht nicht so eilig.

Wenn Gott und du verschiedener Meinung sind, wer hat dann wohl Recht?

Die größte Gefahr im Christentum ist, es nur zu spielen.

Der Kern des Christentums ist die Freundschaft mit Gott.

Die Hauptkrankheit der „christlichen“ Lehrer- und Leiterschaft ist die: sich selbst wichtig nehmen und wichtig machen. Paulus nennt das „sich aufblasen“ und „meinen, etwas zu sein“. Geistlich gesehen ist da der Tod im Topf.

Das Problem der Bibeltreuen ist, dass sie nur bibeltreu sind, soweit es ihnen passt.

Du kannst dein Leben entweder von Gott oder von Menschen bestimmen lassen. Das ist eine Alternative. Beides zusammen geht nicht.

Im Reich Gottes ist alles Einfachheit, Echtheit, Wahrheit, Klarheit, Reinheit, Durchsichtigkeit, Qualität und Kraft.

Wer die Wahrheit nicht verträgt, ist nicht geeignet für das Reich Gottes.

Im Reich Gottes gibt es nur einfache Christen, keine anderen.

Wenn du Frieden willst, musst du ihn mit deinen Feinden schließen.

Du kannst nicht Jesus folgen, wenn du nicht bereit bist, dich abgrundtief in Frage stellen zu lassen.

Humor ist eine Gabe Gottes. Ich weiß nicht, wie man humorlos Christ sein kann.

Ein eigenartiges Gefühl: Leben in einer untergehenden Welt …

Zur modernen Theologie: Entweder sind die biblischen Autoren Lügner und Betrüger, oder ihre modernen Ausleger. Die Entscheidung darüber ist einfach.

Alles, was sich christlich nennt, aber nicht christlich ist, ist antichristlich.

Kernsätze zum Nachdenken sind nicht nur zum Nachdenken. Aus dem Denken kommt das Reden und das Handeln.

Der griechische Aorist

Der griechische Aorist ist eine Vergangenheitsform, die es im Lateinischen oder Deutschen nicht gibt. Im Griechischen ist sie die übliche Erzählform für vergangene Vorgänge und Fakten. Nun habe ich dazu in der griechischen Grammatik allerdings eine Entdeckung gemacht. Ich bin darauf gekommen über das neue Gebot von Jesus: „… dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe …“ (Joh 13,34). Das „geliebt habe“ steht im Aorist.

Welche Vorgänge oder Fakten in der Vergangenheit bei „geliebt habe“ konkret gemeint waren, war mir aber immer irgendwie unklar. Und so schaute ich in der Grammatik nochmal unter „Aorist“, was er bedeuten kann. Und hier entdeckte ich tatsächlich noch eine etwas seltenere Bedeutung, die mir zuvor nicht bewusst war. Der griechische Aorist drückt auch Erfahrungstatsachen aus. Das sind die Dinge, die in der Vergangenheit immer so waren und auch jetzt noch und weiterhin so sind. In diesem Fall muss er im Deutschen aber sinngemäß mit der Gegenwart (Präsens) übersetzt werden.

Nun habe ich das in meiner Übersetzung des Neuen Testaments an verschiedenen Stellen angewendet. Zunächst an Stellen, die „geliebt habe“ oder „geliebt hat“ lauteten. Es ist überraschend, wie anders, aktuell und richtig es sich anhört (Die betreffenden Aoristformen sind fett gedruckt):

„Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, wie ich euch liebe, damit auch ihr einander liebt!“ (Joh 3,34)

„Wie der Vater mich liebt, liebe ich auch euch. Bleibt in meiner Liebe!“ (Joh 15,9)

„Gott, der reich an Erbarmen ist, hat uns aber durch seine große Liebe, mit der er uns liebt, die wir tot waren durch die Fehltritte, mit lebendig gemacht mit dem Messias …“ (Eph 2,4-5)

„Er selbst, unser Herr, Jesus der Messias, und Gott, unser Vater, der uns liebt und in Gnade ewige Hilfe und gute Hoffnung gibt …“ (2 Thess 2,16)

„Macht es also Gott nach als geliebte Kinder und lebt in Liebe, wie auch der Messias uns liebt und sich für uns ausgeliefert hat als Opfergabe und Mahlopfer zu einem wohlriechenden Duft für Gott!“ (Eph 5,1)

„Ihr Ehemänner, liebt (eure) Frauen, wie auch der Messias die Gemeinde liebt und sich für sie hingegeben hat, …“ (Eph 5,25)

„Die Liebe besteht nicht darin, dass wir Gott lieben, sondern dass er uns liebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühne für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns so liebt, sind auch wir verpflichtet, einander zu lieben.“ (1 Joh 4,10-11)

Der griechische Aorist in dieser Bedeutung ergibt natürlich auch an anderen Stellen eine verständlichere und klarere Übersetzung. Hier ein paar Beispiele:

„Er tut Überwältigendes mit seinem Arm, er zerstreut, die überheblich sind im Bestreben ihrer Herzen. Er holt Mächtige von Thronen herab und erhöht Niedrige. Hungrige sättigt er mit Gutem, Reiche schickt er leer weg.“ (Lk 1,51-53)

„Ich lobe dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du das alles vor Weisen und Einsichtigen verbirgst und Unmündigen enthüllst! Ja, Vater, so wurde es bei dir beschlossen.“ (Mt 11,25-26 / Lk 10,21)

„Alles, was ihr im Dunkeln sagt, wird im Licht gehört werden. Was ihr in den Vorratskammern ins Ohr sagt, wird auf den Dächern verkündet werden.“ (Lk 12,3)

„Ich halte mir den Herrn beständig vor Augen, denn er ist an meiner rechten Seite, damit ich nicht wanke. Deswegen ist mein Herz fröhlich, meine Zunge jubelt, auch mein Körper wird sich zur Ruhe betten mit Vertrauen. Denn du wirst meine Seele nicht der Totenwelt überlassen und nicht zulassen, dass dein Geheiligter Verwesung erfährt. Du lässt mich Wege des Lebens wissen, willst mich sättigen mit Fröhlichkeit in deiner Gegenwart.“ (Apg 2,25-28 / Ps 16,8-11)

„Denn die Sonne geht auf mit ihrer Hitze, ‚die Wiese vertrocknet, ihre Blüte fällt ab‚ und ihr schönes Aussehen wird vernichtet. So wird auch der Reiche auf seinen Wegen aufgerieben werden.“ (Jak 1,11)

„Ihr schwelgt auf der Erde im Luxus und lebt üppig, ihr ernährt eure Herzen am Schlachttag. Ihr verurteilt den Gerechten, ermordet ihn, der sich nicht gegen euch stellt.“ (Jak 5,5-6)

„Denn obwohl sie um Gott wissen, ehren sie ihn nicht als Gott oder danken ihm, sondern verfallen in ihren Gedanken der Nichtigkeit, und ihr uneinsichtiges Herz wird verfinstert. Während sie behaupten, weise zu sein, werden sie zu Narren und tauschen die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes aus gegen die bildliche Gestalt vom vergänglichen Menschen und von Vögeln, Vierfüßlern und kriechenden Tieren.“ (Röm 1,21-23)

„Deshalb: Wie durch einen einzelnen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, so geht der Tod auch weiter zu allen Menschen, weil alle sich versündigen.“ (Röm 5,12)

„Und wir wissen, dass für die, die Gott lieben, alles zum Guten zusammenwirkt, für die, die nach (seinem) Plan Berufene sind: Denn welche er im Voraus erkennt, die bestimmt er auch im Voraus dazu, dem Bild seines Sohnes gleichgestaltet zu sein, damit er der Erstgeborene unter vielen Geschwistern sei. Und welche er im Voraus (dazu) bestimmt, die beruft er auch, welche er beruft, die macht er auch gerecht, und welche er gerecht macht, die macht er auch herrlich.“ (Röm 8,28-30)

„Und sie besiegen ihn durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses und lieben ihr Leben nicht bis zum Tod.“ (Offb 12,11)

Die zehn Gebote

Die zehn Gebote kommen im Alten Testament zweimal vor, nämlich in 2 Mo 20, wo Gott die Worte vom Berg herab direkt zum Volk Israel spricht, und in 5 Mo 5, wo Mose sie vor dem Einzug ins Land Kanaan dem Volk noch einmal wiederholt.

Wenn ich beim Übersetzen der alttestamentlichen Texte auch die griechische Übersetzung mitlese, dann habe ich vier Versionen davon, zwei hebräische und zwei griechische. Und hier fällt auf, dass die Reihenfolge von drei der zehn Gebote in den Versionen verschieden ist. Und auch an anderen Stellen der Bibel werden diese Gebote in unterschiedlicher Reihenfolge aufgezählt. Es handelt sich um die Gebote (nach biblischer Zählung) 6 – 8, ich zitiere hier die Versionen:

2 Mo 20 hebräisch:

Du sollst nicht morden! Du sollst nicht die Ehe brechen! Du sollst nicht stehlen!

2 Mo 20 griechisch:

Du sollst nicht die Ehe brechen! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht morden!

5 Mo 5 hebräisch:

Du sollst nicht morden! Du sollst nicht die Ehe brechen! Du sollst nicht stehlen!

5 Mo 5 griechisch:

Du sollst nicht die Ehe brechen! Du sollst nicht morden! Du sollst nicht stehlen!

Wir sehen: Die zwei hebräischen Versionen sind gleich, und die griechischen Versionen stimmen darin überein, dass das Verbot des Ehebruchs zuerst kommt. Und ich erinnere daran, dass von der Textüberlieferung her die griechischen Texte die älteren sind. Die griechischen Übersetzer haben also zu ihrer Zeit „Du sollst nicht die Ehe brechen!“ als 6. Gebot vorgefunden.

Das passt zusammen mit der Darstellung, die ich von meinem damaligen Professor für Altes Testament Hartmut Gese gelernt habe. Der Kern seiner Aussage besteht nämlich darin, dass sich das Gebot „Du sollst nicht stehlen!“ ursprünglich auf den Menschen bezog. Du sollst nicht (Menschen) stehlen, also nicht rauben, entführen, versklaven, etc.. Es bezieht sich auf alles, was auch heute noch als Menschenhandel und Freiheitsberaubung strafbar ist.

Und damit ergibt es eine sehr sinnvolle Reihenfolge. Die zehn Gebote lassen sich dann einteilen in fünf Gebotspaare, die sich jeweils auf ein gemeinsames Thema beziehen. Ich zitiere die Gebote in Kurzform:

1. Gebotspaar – es geht um Gott an sich

a) Es soll für dich keine anderen Götter geben gegen mich!

b) Du sollst dir kein Gottesbild machen!

2. Gebotspaar – es geht um die Beziehung zu Gott:

a) Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht für Nichtiges verwenden!

b) Bewahre den Tag der Ruhe, dass du ihn heilig hältst!

3. Gebotspaar – es geht um die dem Menschen übergeordnete Gruppe, die Familie:

a) Ehre deinen Vater und deine Mutter!

b) Du sollst nicht die Ehe brechen!

4. Gebotspaar – es geht um den Menschen an sich, sein Leben und seine Freiheit:

a) Du sollst nicht morden!

b) Du sollst nicht stehlen!

5. Gebotspaar – es geht um den Mitmenschen, sein Recht und seinen Besitz:

a) Du sollst nicht als falscher Zeuge aussagen gegen deinen Mitmenschen!

b) Du sollst nicht gierig sein nach der Frau deines Mitmenschen, du sollst nicht gierig sein nach dem Haus deines Mitmenschen, seinem Feld, seinem Knecht, seiner Magd, seinem Rind, seinem Esel und allem, was deinem Mitmenschen gehört!”

Wir sehen hier eine Lebensordnung, die vom Schöpfer des Universums bis zum Esel im Stall des Nachbarn alle Lebensbereiche umfasst, regelt und schützt. Und ich denke, dass die Weisheit, die diese zehn Worte hervorgebracht hat, nicht menschlichen Ursprungs ist. Das hätte auch der Weiseste so nicht hingekriegt …

Sünde und Tod

(Sünde und Tod – Gedanken, anlässlich der Corona-Krise zusammengestellt:)

1) Der wahre Grund, warum Menschen sterben, ist kein Virus, sondern die Sünde.

1 Mo 2,16-17: Und der HERR, Gott, befahl dem Adam: „Von jedem Baum im Paradies darfst du Speise essen. Aber vom Baum des Erkennens von Gut und Böse, von ihm darfst du nichts essen! Denn an dem Tag, an dem du von ihm isst, wirst du ganz gewiss sterben!“

Rö 5,12: Deshalb: Wie durch einen einzelnen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, so geht der Tod auch weiter zu allen Menschen, weil alle sich versündigen.

2) Gott hat das Lebensalter des Menschen begrenzt, diese Grenze wird auch mit Zahlen angegeben.

Ps 90,10a: Die Zeit unserer Jahre enthält siebzig Jahre, und wenn mit Kraft, (sind es) achtzig Jahre.

Auch hier wird der Grund dafür deutlich genannt:

Ps 90,7-8: Ja, unter deinem Zorn schwinden wir hin, durch deine Zornesglut werden wir starr vor Schrecken. Du hast unser Unrecht vor dich hingestellt, unser Verborgenes ins Licht deines Angesichts.

3) Auch ungewöhnliche Todesursachen treffen keine Unschuldigen.

Lk 13,1-5: Zur selben Zeit waren einige da, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfergaben vermischt hatte. Und er antwortete und sagte ihnen: „Meint ihr, dass diese Galiläer mehr als alle Galiläer Sünder waren, dass sie das erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr euch nicht ändert, werdet ihr alle genauso umkommen. Oder jene achtzehn, auf die der Turm von Schiloach fiel und sie tötete: Meint ihr, dass die mehr schuldig waren als alle Menschen, die in Jerusalem wohnen? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr euch nicht ändert, werdet ihr alle genauso umkommen!“

4) Jesus ist stärker als alle Krankheiten und Seuchen.

Z. B. Lk 4,40: Und als die Sonne untergegangen war, brachten sie alle Schwerkranken, die sie hatten, zu ihm, mit verschiedensten Krankheiten. Und er legte jedem einzelnen von ihnen die Hände auf und heilte sie.

5) Der Gläubige hat einen festen Schutz in Gott.

Ps 91,5-6: Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten, noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt, nicht vor der Pest, die im Finsteren schleicht, vor der Seuche, die wütet am Mittag.

6) Die Lebenszeit eines Gläubigen wird von Gott bestimmt.

Ps 31,15-16a: Ich aber, HERR, ich habe dir vertraut, ich habe gesagt: Mein Gott bist du. In deiner Hand steht meine Zeit.

7) Im Neuen Testament geht die Erlösung in Jesus so weit, dass der Tod aufgehoben wird.

Joh 5,24: Amen, Amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod ins Leben übergegangen.

Joh 11,26: Und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?

In diesem Sinne ist auch die Aussage von Jesus zu verstehen:

Mt 16,28: Amen, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden vom Tod nichts kosten, bis sie den Menschensohn kommen sehen mit seinem Königreich.

8) Die Überwindung des Todes und damit auch der Todes-Angst ist die Frucht des Todes Jesu am Kreuz.

Heb 2,14-15: Weil die Kinder nun Anteil an Fleisch und Blut haben, gehörte er auf die gleiche Weise zu ihnen, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die überwältigende Kraft des Todes hat, das ist der Teufel, und um die freizumachen, die durch Angst vor dem Tod das ganze Leben hindurch der Versklavung verfallen waren.

9) Im Leben mit Jesus entsteht eine völlig neue Sicht der Dinge. Der „Tod“ wird zum Ziel des Lebens: endlich beim Herrn zu sein.

Phil 1,21-24: Für mich ist das Leben der Messias und das Sterben Gewinn. Wenn dieses Leben im Körper mir aber Frucht aus dem Tun (bringt), weiß ich nicht, was ich wählen soll. Ich bin von beidem gepackt, weil ich das Sehnen habe, heimzugehen und beim Messias zu sein, was viel, viel besser wäre. Im Körper zu bleiben ist aber nötiger wegen euch.

2 Kor 5,8: Wir sind zuversichtlich und finden es viel besser, nicht mehr im Leib daheim zu sein und daheim zu sein beim Herrn.

10) Dass wir lernen, nicht menschlich, sondern göttlich zu denken, ist unsere bleibende Aufgabe.

Röm 12,2: Passt euch nicht an die Lebensart dieser Welt an! Lasst euch vielmehr verwandeln durch die Erneuerung des Denkens, damit ihr prüft, was Gottes Wille ist – das Gute und Wohlgefällige und Erwachsene!

Der Schöpfungsbericht

Der Schöpfungsbericht ist ist nicht nur ein grundlegender, sondern auch einer der schönsten Texte der Bibel. Unter Berücksichtigung des hebräischen und des griechischen Textes habe ich eine eigene Übersetzung erstellt:

Am Anfang erschuf Gott den Himmel und die Erde.

Die Erde war aber Wüste und Leere,

Finsternis war über der Tiefe

und Wind von Gott bewegte sich über dem Wasser.

Und Gott sagte:

„Es werde Licht!“

Und es wurde Licht.

Und Gott sah das Licht, dass es gut war.

Und Gott trennte zwischen dem Licht und der Finsternis.

Und Gott nannte das Licht „Tag“, die Finsternis nannte er „Nacht“.

Und es wurde Abend, und es wurde Morgen – ein Tag.

Und Gott sagte:

„Es werde eine Wölbung mitten im Wasser,

sie sei trennend zwischen Wasser und Wasser!“

Und es wurde so:

Gott machte die Wölbung

und trennte zwischen dem Wasser, das unter der Wölbung war,

und dem Wasser, das über der Wölbung war.

Und Gott nannte die Wölbung „Himmel“.

Und Gott sah, dass es gut war.

Und es wurde Abend, und es wurde Morgen – ein zweiter Tag.

Und Gott sagte:

„Das Wasser unter dem Himmel soll sich sammeln in eine Ansammlung,

und das Trockene soll sichtbar werden!“

Und es wurde so:

Das Wasser, das unter dem Himmel war, sammelte sich in seine Ansammlungen,

und das Trockene wurde sichtbar.

Und Gott nannte das Trockene „Erde“,

und die Gebilde der Wasser nannte er „Meere“.

Und Gott sah, dass es gut war.

Und Gott sagte:

„Die Erde soll Grünes hervorbringen:

grüne Bodenpflanzen, die Samen aussäen nach ihrer Art,

und fruchttragende Bäume, die Frucht bringen,

in der ihr Same ist nach ihrer Art auf der Erde.“

Und es wurde so:

Die Erde brachte hervor:

grüne Bodenpflanzen, die Samen aussäen nach ihrer Art,

und Bäume, die Frucht bringen, in der ihr Same ist nach ihrer Art.

Und Gott sah, dass es gut war.

Und es wurde Abend, und es wurde Morgen – ein dritter Tag.

Und Gott sagte:

„Es sollen Lichtquellen werden in der Wölbung des Himmels,

um zu trennen zwischen dem Tag und zwischen der Nacht,

sie sollen sein für Zeichen und Zeiten und für Tage und Jahre,

und sie sollen zur Beleuchtung sein in der Wölbung des Himmels,

um auf die Erde zu leuchten.“

Und es wurde so:

Gott machte die zwei großen Lichtquellen,

die große Lichtquelle zur Herrschaft des Tages,

die geringere Lichtquelle zur Herrschaft der Nacht, und die Sterne.

Und Gott setzte sie in Bewegung in der Wölbung des Himmels,

um auf die Erde zu leuchten,

um zu herrschen am Tag und in der Nacht

und um zu trennen zwischen dem Licht und der Finsternis.

Und Gott sah, dass es gut war.

Und es wurde Abend, und es wurde Morgen – ein vierter Tag.

Und Gott sagte:

„Die Wasser sollen wimmeln lassen ein Gewimmel von lebendigen Wesen,

und fliegende Tiere sollen fliegen über der Erde unter der Wölbung des Himmels.“

Und es wurde so:

Gott erschuf die großen Meerestiere

und jedes lebendige Wesen, das herumkriecht,

die die Wasser wimmeln lassen nach ihrer Art,

und jedes fliegende Tier mit Flügeln nach seiner Art.

Und Gott sah, dass es gut war.

Und Gott segnete sie und sagte:

„Seid fruchtbar, vermehrt euch, füllt die Wasser in den Meeren,

und die fliegenden Tiere sollen sich vermehren auf der Erde.“

Und es wurde Abend, und es wurde Morgen – ein fünfter Tag.

Und Gott sagte:

„Die Erde soll lebendiges Wesen hervorbringen nach seiner Art:

Nutztiere, kriechende Tiere und Wildtiere der Erde nach ihrer Art.“

Und es wurde so:

Gott machte die Wildtiere der Erde nach ihrer Art, die Nutztiere nach ihrer Art

und alle kriechenden Tiere des Erdbodens nach ihrer Art.

Und Gott sah, dass es gut war.

Und Gott sagte:

„Wir wollen einen Menschen machen nach unserem Bild – nach unserem Abbild.

Sie sollen Herrscher sein über die Fische des Meeres,

die fliegenden Tiere des Himmels,

die Nutztiere und alle Wildtiere der Erde

und alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen.“

Und Gott machte den Menschen nach seinem Bild,

nach dem Bild Gottes machte er ihn,

männlich und weiblich machte er sie.

Und Gott segnete sie und sagte:

„Seid fruchtbar, vermehrt euch, füllt die Erde, beherrscht sie,

seid Herrscher über die Fische des Meeres, die fliegenden Tiere des Himmels,

die Nutztiere und alle Wildtiere

und alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen.“

Und Gott sagte:

„Seht, ich habe euch jede Bodenpflanze gegeben, die Samen aussät,

die auf der ganzen Erde ist,

und jeden Baum, an dem Frucht ist, die Samen aussät,

für euch soll sie sein zum Essen.

Und allen Wildtieren der Erde, allen Vögeln des Himmels

und jedem kriechenden Tier, das auf der Erde kriecht,

in dem eine lebendige Seele ist,

(habe ich) alle grünen Bodenpflanzen zum Essen (gegeben).“

Und es wurde so.

Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und sieh, es war sehr gut.

Und es wurde Abend, und es wurde Morgen – ein sechster Tag.

Vollendet waren der Himmel und die Erde und ihre ganze geordnete Menge,

vollendet hatte Gott am sechsten Tag seine Werke, die er gemacht hatte.

Und am siebten Tag ruhte er von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.

Und Gott segnete den siebten Tag und machte ihn heilig,

denn an ihm ruhte er von allen seinen Werken,

die er angefangen und gemacht hatte.

Dieses ist eine Aufzeichnung der Geschichte des Himmels und der Erde,

wie sie geschaffen wurden,

(aufgezeichnet) am Tag, als Gott den Himmel und die Erde gemacht hatte.

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