Entdeckungen eines Bibelübersetzers

Kategorie: Kirche – Gemeinde – Christentum (Seite 1 von 5)

Aus Gott geboren

Aus Gott geboren – das ist im Neuen Testament der häufigste Ausdruck für die neue Geburt. Im traditionellen christlichen Sprachgebrauch heißt diese „Wiedergeburt“. Dieser Begriff ist allerdings zu einem christlichen Insider-Ausdruck geworden. Und man könnte ihn womöglich auch mit der Vorstellung der „Wiedergeburten“ in der Reinkarnationslehre durcheinanderbringen. Im Neuen Testament benutzt man für diese eine Sache nicht nur einen, sondern mehrere Ausdrücke, die wir hier einmal betrachten wollen.

Das erste, was uns begegnet, ist die Ausdrucksweise, die Jesus (in Joh 3) gegenüber Nikodemus benutzt. „Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ Und „Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht ins Reich Gottes hineinkommen. Was aus dem Menschen geboren wird, ist menschlich, was aus dem Geist geboren wird, ist Geist.“

Das „von neuem geboren“ könnte man auch mit „von oben geboren“ übersetzen. Das Wort kann räumlich mit „von oben“ oder zeitlich mit „von neuem“ verstanden werden im Sinne von „noch einmal“. Nikodemos hat es jedenfalls zeitlich verstanden, denn er fragte, wie er denn noch einmal in den Leib seiner Mutter gehen könnte. Jesus hat es dann noch einmal erklärt, indem er sagte, man müsse „aus Wasser und Geist geboren“ werden. Oder wie er im Nachsatz sagte, „aus dem Geist geboren“.

Wasser und Geist, das sind die zwei Elemente der neuen Geburt, die zwei Taufen im Wasser und im Geist. Das Wasser der Taufe bezeichnet die menschliche Seite der neuen Geburt, die völlig Hingabe an Gott. Die Taufe mit Geist ist die göttliche Seite der neuen Geburt, der Einzug des göttlichen Wesens in den Menschen. Das reale Geschehen der Vereinigung des Menschen mit Gott durch die Erfüllung mit Heiligem Geist ist das Zentrum der neutestamentlichen Gottesbeziehung.

Petrus verwendet (in 1 Pe 1) einen Ausdruck, den ich mit „neu geboren“ übersetze. „Zu preisen ist der Gott und Vater unseres Herrn, Jesus des Messias, der uns in seinem großen Erbarmen neu geboren hat zu einer lebendigen Hoffnung …“ (1,3). „… die ihr neu geboren seid nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem, durch das Wort des lebendigen und bleibenden Gottes.“ (1,23).

Johannes benutzt dafür den Ausdruck „aus Gott geboren“. Das beginnt im Einleitungskapitel des Johannesevangeliums. Joh 1,12-13: „Aber all denen, die ihn annahmen, gab er eine hohe Stellung: Gottes Kinder zu sein, die an seinen Namen glauben, die nicht aus menschlicher Abstammung, nicht aus körperlichem Verlangen, nicht aus menschlichem Willen, sondern aus Gott geboren sind.“

Am meisten spricht er aber in seinem umfangreichen Brief davon. „Jeder, der aus Gott geboren ist, vollbringt keine Sünde, weil sein Same in ihm bleibt. Er kann sich nicht versündigen, weil er aus Gott geboren ist.“ (1 Joh 3,9). „Jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und kennt Gott.“ (4,7b). „Jeder, der glaubt, dass Jesus der Messias ist, ist aus Gott geboren. Und jeder, der den liebt, der geboren hat, liebt auch den, der von ihm geboren ist.“ (5,1). „Denn alles, was aus Gott geboren ist, besiegt die Welt.“ (5,4b). „Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, sich nicht versündigt, …“ (5,18a).

Bei Paulus finden wir nicht das Bild der neuen Geburt. Offensichtlich ist auch hier wieder das Phänomen der prophetischen Symbolsprache erkennbar. Statt der neuen Geburt spricht Paulus von einer neuen Schöpfung. „Denn wenn jemand im Messias ist, ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen, jetzt ist Neues entstanden.“ (2 Kor 5,17). „Weder Beschneidung noch Unbeschnittenheit ist etwas, sondern eine neue Schöpfung!“ (Gal 6,15). Außerdem spricht er von einem neuen Menschen, einem neuen Leben, einem Leben in der Auferstehung – alles Ausdrücke dafür, dass etwas von Gott selbst real in einem neuen Menschen wohnt und am Werk ist. Auch „der Messias in euch“ (Kol 1,27) bezeichnet die gleiche Realität.

Die große Ankündigung Gottes der Ausgießung des heiligen Geistes hat sich in dieser Weise erfüllt. Mit dem Einwohnen des heiligen Geistes in einem Menschen ist dieser zum Kind, zum Abbild, zur Wohnung Gottes geworden. „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“ (Joh 14,23).

So ist die neue Geburt also der Beginn eines völlig neues Leben, einer neuen, ganz anderen Existenzweise. Und mit weniger sollten wir uns nicht zufrieden geben …

Jünger

„Jünger“ ist im Neuen Testament die bekannte Bezeichnung für die Nachfolger von Jesus. Das Wort ist die Übersetzung des griechischen „mathetés“. Das kommt von dem Wort „manthánein / lernen“ und bezeichnet also im weitesten Sinne einen „Lernenden“. Wir hätten im Deutschen dafür auch Worte wie Schüler, Student, Lehrling oder Auszubildender. Aber sie bringen nicht die richtige Vorstellung von der Sache zum Ausdruck.

Bei einem „Schüler“ sehen wir vor unserem geistigen Auge eine Schulklasse, bei einem „Studenten“ einen Hörsaal, bei einem „Azubi“ einen Ausbildungbetrieb. Das alles passt nicht zur antiken Jüngerschaft. Ein Jünger ist natürlich ein Schüler, deshalb ist das Gegenstück dazu auch der Lehrer. Aber er lernt nicht stundenweise in einem Klassenzimmer, sondern er tritt in eine Lebensgemeinschaft mit einem Lehrer ein, den er sich aussucht. Und die Worte des Lehrers sind so wichtig für ihn, dass er sie auswendig lernt. Aber er will nicht nur die Worte des Lehrers lernen, sondern auch das daraus folgende Handeln. Und deshalb muss er die vorbildliche Umsetzung der Worte im Leben des Lehrers auch mit eigenen Augen beobachten.

Es gibt eine nette Anekdote aus der jüdischen Überlieferung dazu. Ein Rabbi, ein Lehrer, wollte abends mit seiner Frau zu Bett gehen. Dabei entdeckte er zwei seiner Jünger, die sich in seinem Schlafzimmer versteckt hatten. Empört stellte er die beiden zu Rede, was sie hier zu suchen hätten? Die bezeichnende Antwort der beiden war: „Rabbi, wir wollen lernen!“

Im Neuen Testament finden wir deshalb nicht nur Jünger von Jesus, wir finden auch Jünger von Johannes dem Täufer und Jünger der jüdischen Theologen. Paulus z. B. war ein Jünger des hoch geachteten Theologen Gamaliel gewesen, der in der Apostelgeschichte auch einmal in Erscheinung tritt.

Insofern war es nichts Neues, dass auch Jesus diese Art von Jüngern hatte. Neu bei ihm war die große Zahl von Jüngern, die er hatte. Denn bei Jesus waren es nicht nur die „Zwölf“, sondern alle, die ihm folgten, und das ging zeitweise in die Tausende. Und das ganz Neue dabei war, dass er auch Frauen als Jüngerinnen akzeptierte.

So konnten letztlich alle, die an ihn als den Messias glaubten, als seine Jünger bezeichnet werden. In Ablehnung dagegen nannten sich die Theologen dann die „Jünger von Mose“.

Beachtenswert ist, dass die Bezeichnung „Jünger“ für die Gläubigen in der Apostelgeschichte einfach weitergeht. Überall, wo man hinkommt, findet man Jünger. Und das ist eine aufschlussreiche Benennung. Auch die Christen in der Gemeinde sind und bleiben Jünger. Sie bleiben Lernende. Eine interessante Frage an einen Christen: Bist du ein Lernender? Bist du immer noch ein Lernender?

Und wer ist der Lehrer? Diese Frage hat Jesus ein für alle Mal beantwortet. Mt 23,8: „Ihr aber sollt euch nicht ‚Rabbi‘ nennen lassen! Einer ist nämlich euer Lehrer, ihr alle seid Geschwister.“

Natürlich gibt es in der Gemeinde des Neuen Testaments auch Lehrer – Geschwister mit der Gabe des Lehrens. Aber auch ihr Lehrer ist Jesus, und man folgt nicht ihnen, sondern ihm. Ein falscher Lehrer bindet Menschen an sich, ein richtiger Lehrer weist sie in die Nachfolge von Jesus.

Auch das Ziel eines Jüngers hat Jesus klar definiert. Lk 6,40: „Es ist kein Jünger über dem Lehrer. Als Ausgebildeter soll aber jeder wie sein Lehrer sein.“ Wenn Jesus der Lehrer des Jüngers ist, dann ist das Ziel der Ausbildung, wie Jesus zu sein. Deswegen bleiben Christen wohl auch zeitlebens Jünger …

Entweder-Oder

(Entweder-Oder: Die Thematik eines Artikels von Sören Kierkekaard aus „Der Augenblick“ vom 24. Mai 1855. Um der Verständlichkeit willen wurde er um einige Nebengedanken gekürzt.)

Zu: „Das soll gesagt werden!“ – oder: Wie wird etwas Entscheidenedes angebracht?

Der Protest, den ich gegen das Bestehende erhoben habe, ist entscheidend. Ich bin nun darauf gefasst, dass auch der wohlwollendste Mensch dies als Vorwurf gegen mich kehrt: „Das ist ja fürchterlich, wie man einen da mir nichts, dir nichts, vor eine Entscheidung stellt.“ Meine Erwiderung ist einfach: „Es kann nicht anders sein.“ …

Doch ich kann mich auch genauer erklären. Dass man einen entscheidenden Gedanken anbringe, was doch die Aufgabe ist, das lässt sich nicht auf dieselbe Weise machen wie alles andere. Und wenn zugleich das Unglück unserer Zeit just dies „bis zu einem gewissen Grade“ ist, wenn sie bis zu einen gewissen Grade auf alles eingeht und eben hierin ihre Krankheit besteht: So muss man vor allem darauf achten, dass sie womöglich nicht auch bis zu einem gewissen Grade auf die Sache eingeht – weil hierdurch alles verloren ist. …

Und glaube mir: Ich kenne den Schaden unserer Zeit nur allzu gut. Dass er in der Charakterlosigkeit besteht, in dem „bis zu einem gewissen Grade“. Wie aber ein „spiegelblanker Schild von geschliffenem Stahl“, so blank, „dass er der Sonne leuchtenden Strahl mit verdoppeltem Glanze zurückwirft“, auch den geringsten Flecken unbedingt fürchtet – denn ist der Flecken noch so gering, so ist der Schild nicht mehr der, welcher er war -: so fürchtet ein entscheidender Gedanke unbedingt jede Berührung mit dem „bis zu einem gewissen Grade“. Das verstehe ich. Sollte ich das nicht verstehen, ich, den selbst die Kinder auf der Straße unter dem Namen kennen: „Entweder-Oder“?

Denn was ist Entweder-Oder? – Lass mich es sagen, der es wohl wissen muss. Entweder-Oder ist das Wort, vor dem die Flügeltüren aufspringen und die Ideale sich zeigen – holdseliger Anblick! Entweder-Oder ist das Zeichen, durch das uns der Zutritt zum Unbedingten wird – Gott sei Lob und Dank! Ja, Entweder-Oder ist der Schlüssel zum Himmel! Und was ist dagegen, was war und ist des Menschen Unglück? Das ist der Satan der Erbärmlichkeit oder der feigen Klugheit, das „bis zu einem gewissen Grade“, das, auf das Christentum angewendet, – o verkehrtes Wunder oder wunderbare Verkehrtheit – dieses in ein Geschwätz verwandelt. Nein: entweder – oder! Wie herzlich auch der Schauspieler und die Schauspielerin auf der Bühne sich umarmen und liebkosen, es bleibt doch immer nur ein theatralisches Einverständnis, nur eine Theaterehe. Ganz so ist alles „bis zu einem gewissen Grade“ dem Unbedingten gegenüber nur etwas Theatralisches. …

Dem Gegensatz zum Folgenden zulieb will ich auch ein Bild aus des Lebens Tand zur Verdeutlichung herbeiziehen. Jeder Offizier aus des Königs persönlicher Umgebung trägt eine Auszeichenung, die ihn kenntlich macht. So waren alle wahren Diener des Christentums durch das Entweder-Oder gekennzeichnet. Durch den Ausdruck der Majestät, oder den Ausdruck dafür, dass man vor der göttlichen Majestät steht. Alles, was bloß bis zu einem gewissen Grade ist, hat aber nicht dem Christentum gedient, sondern höchstens sich selbst. Das Christentum kann aber, wenn es redlich sein will, nie eine andere Uniform tragen als die des Königs. Denn für Gottes Diener ist die Uniform nur dies: „Entweder – oder“.

Werde ein Schwätzer

Werde ein Schwätzer – und sieh: alle Schwierigkeiten verschwinden!

(Ein Artikel von Sören Kierkegaard, veröffentlicht am 31. Mai 1855)

Wäre meine Meinung, mit diesem Rat das Geschlecht darüber zu belehren, was es künftig zu tun hat, so müsste ich mir freilich vorwerfen lassen, dass ich unendlich zu spät komme. Denn eben hierin ist nun schon jahrhundertelang mit entschiedenem Glück und siegreichem Fortgang praktiziert worden.

Während jede höhere Lebensauffassung (sogar schon im besseren Heidentum, vom Christentum ganz zu schweigen) die Sache so ansieht, dass der Mensch die Aufgabe hat, nach Gemeinschaft mit der Gottheit zu streben, und dass dieses Streben das Leben schwierig und um so schwieriger macht, je ernster, entschiedener und angestrengter das Streben wird, ist im Lauf der Zeiten das Menschengeschlecht auf andere Gedanken über die Bedeutung und Aufgabe des Lebens gekommen. In seiner natürlichen Klugheit hat das Menschengeschlecht dem Dasein sein Geheimnis abgelauscht. Es ist dahintergekommen, dass man sich das Leben leicht, bequem machen kann, wenn man es so haben will. (Und so will man es haben). Man braucht nur den Wert seiner selbst, den Wert des Menschen mehr und mehr heruntersetzen. So wird das Leben leichter und leichter. Werde ein Schwätzer – und sieh, alle Schwierigkeiten verschwinden!

Einst war dem „Weibe“ ihr Gefühl ihr eigenes Selbst. Ein Leid genügte, um ihr Leben für das ganze Leben abzuschließen. Es durfte nur der Geliebte sterben oder ihr untreu werden, so verstand sie es als ihre Aufgabe, für dieses Leben verloren zu sein. Und das gibt ja, konsequent durchgeführt, lange, lange innere Kämpfe und Anfechtungen. Es veranlasst manchen schmerzlichen Zusammenstoß mit der Umgebung, kurz, es macht das Leben schwer. Und warum? Wozu alle diese Schwierigkeiten? Sei eine Schwatzbase – und sieh, alle Schwierigkeiten verschwinden!

Der Tod oder die Untreue des Geliebten wird dann höchstens eine kleine Pause, wie man etwa auf einem Ball auch einmal über einen Tanz sitzenbleibt. Eine halbe Stunde darauf tanzt du mit einem neuen Kavalier. Es wäre ja auch langweilig, die ganze Nacht mit einem Kavalier zu tanzen. Und was die Ewigkeit betrifft, so ist es ja ganz zweckmäßig, wenn man weiß, dass dort mehrere Kavaliere auf einen warten. Siehst du: alle Schwierigkeiten verschwinden. Das Leben wird vergnüglich, aufgeräumt, munter, leicht. Kurz, wir leben in einer herrlichen Welt, wenn man sich nur recht in sie zu finden weiß – indem man in Geschwätz aufgeht.

Einst war dem „Manne“ sein Charakter das eigene teure Selbst. Man hatte Grundsätze, Grundsätze, die man um keinen Preis verleugnete oder aufgab. Ja, man ließ lieber sein Leben, setzte sich lieber das ganze Leben hindurch jeder Misshandlung aus, als dass man das Mindeste an seinen Grundsätzen geopfert hätte. Denn man verstand, auch die geringste Abschwächung seiner Grundsätze hieße sie aufgeben, und in ihnen sich selbst aufgeben. Hierdurch wurde das Leben natürlich eitel Schwierigkeit. Und weshalb? Wozu alle diese Schwierigkeiten? Werde ein Schwätzer – und sieh, alle Schwierigkeiten verschwinden!

Werde ein Schwätzer. Habe heute eine Anschauung, morgen wieder eine andere, dann wieder die von vorgestern, und am Freitag wieder eine neue. Werde ein Schwätzer. Vervielfältige dich, parzelliere dein Selbst aus, habe die eine Anschauung anonym, eine andere mit Namen, die eine mündlich, eine weitere schriftlich, die eine als Beamter, die andere als Privatmann, die eine als Mann deiner Frau, die andere im Club. Und sieh, alle Schwierigkeiten verschwinden. Sieh (während alle Charaktermenschen, und je mehr sie es waren, um so gründlicher, es erfuhren und bezeugten, dass diese Welt mittelmäßig, elend, jämmerlich, verderbt, schlecht ist, nur auf Spitzbuben und Schwätzer berechnet), sieh, du findest nun, dass diese Welt ganz herrlich ist, ganz wie berechnet auf dich!

Einst hing dem „Menschen“ sein eigenes Selbst daran, dass er eine unendliche Vorstellung davon hatte, Christ zu sein. Es war ihm ein Ernst, abzusterben, sich selbst zu hassen, für die Lehre zu leiden. Und da fand er das Leben so schwierig, ja so qualvoll, dass selbst die Abgehärtesten unter diesen Schwierigkeiten fast erlagen, wie ein Wurm sich krümmten, und selbst die Demütigsten dem Verzweifeln nahe kamen. Und warum? Wozu alle diese Schwierigkeiten? Werde ein Schwätzer – und sieh, alle Schwierigkeiten verschwinden!

Werde ein Schwätzer. Und werde dann entweder selbst Pfarrer, Dekan, Bischof, der – in Kraft eines heiligen Eides auf das Neue Testament – einmal in der Woche dreiviertel Stunden lang etwas Erhabenes herausschwatzt, im Übrigen aber allem Höheren guten Tag sagt. Oder sei selbst Laie, der dreiviertel Stunden lang von dem Erhabenen, das der Prediger dreiviertel Stunden lag salbadert, sich erheben lässt, im Übrigen aber allem Höheren guten Tag sagt. Und sieh, alle Schwierigkeiten verschwinden! Fälsche so im tiefsten Grunde die göttliche oder christliche Lebensanschauung. Erkenne den rechten, den gottgefälligen Weg daran, dass er (ganz gegen das Wort Gottes!) leicht ist. Und sieh, alle Schwierigkeiten verschwinden. Diese Welt wird ganz herrlich und mit jedem Jahrhundert dieser herrlichen Lebensweise immer herrlicher und behaglicher und leichter!

Und geniere dich gar nicht, glaube mir, du brauchst dich vor niemandem zu schämen. Die ganze Kompanie ist von derselben Bonität. Darum wartet deiner die Lobrede, die Lobrede auf deine Klugheit, die Lobrede aus dem Munde der anderen. Diese halten mit ihrer Lobrede auf dich – wie klug berechnet! – sich selbst die Lobrede. Und sie würden dich daher nur verdammen, wenn du nicht wärest – wie die anderen.

Vom Interesse an meiner Sache

(Ein Artikel von Sören Kiekegaard, August 1855)

Vom Interesse, das meiner Sache bewiesen wird

In einer Hinsicht ist dieses Interesse an meiner Sache groß genug. Was ich schreibe, findet Verbreitung – in gewissem Sinne fast mehr, als mir lieb ist, wiewohl ich ihm andererseits die weiteste Verbreitung wünschen muss. Doch ich tue natürlich nichts, was auch nur im geringsten den Kunstgriffen gliche, wie sie Politiker, Marktschreier und Bauernfänger anzuwenden pflegen. Also, man liest, was ich schreibe. Viele lesen es mit Interesse, mit großem Interesse, das weiß ich.

Dabei bleibt es vielleicht aber auch bei so manchen. Nächsten Sonntag geht man zur Kirche, wie gewohnt. Man sagt: „Kierkegaard hat ja im Grunde Recht. Und seine Ausführungen über den ganzen offiziellen Gottesdienst, dass er Gott zum Narren mache und Gotteslästerung sei, sind äußerst interessant zu lesen. Allein wir sind nun einmal daran gewöhnt, wir haben nicht soviel Kraft, das aufzugeben. Doch seine Artikel lesen wir wirklich mit Vergnügen. Man kann ordentlich gespannt und ungeduldig auf eine neue Nummer sein, um von dieser unleugbar interessanten Kriminalsache noch weiter zu erfahren.“

Doch dieses Interesse ist nicht eigentlich erfreulich. Es ist eher betrübend, ein trauriges Zeugnis weiter, dass das Christentum nicht nur nicht da ist, sondern dass die Leute in unseren Zeiten, wie ich es ausdrücken möchte, nicht einmal in der Verfassung sind, Religion zu haben. Vielmehr ist ihnen diejenige Leidenschaft fremd und unbekannt, die jede Religion erheischt, ohne die man überhaupt keine Religion, am wenigsten das Christentum, haben kann.

Lass mich zur Darlegung meines Gedankens ein Bild benutzen. Ich verwende es einesteils sehr ungern, da ich von derlei lieber nicht rede. Doch wähle und benutze ich es mit gutem Bedacht. Ja ich meine, es wäre unverantwortlich, wenn ich es nicht benutzen würde. Denn der Ernst der Sache erfordert, dass alles aufgeboten werde, um dem, der es nötig hat, seinen Zustand recht zu entleiden, recht ihm selbst zuwider zu machen.

Einem Manne ist seine Frau untreu, er weiß aber nichts davon. Nun hat er einen Freund, der – ein zweifelhafter Freundesdienst, wird vielleicht mancher sagen – ihn darüber aufklärt. Der Mann gibt zur Antwort: „Ich habe dir mit lebhaftem Interesse zugehört. Ich bewundere deinen Scharfsinn, mit dem du eine so vorsichtig verheimlichte Untreue, von der ich keine Ahnung hatte, aufgespürt hast. Dass ich mich aber nun, da ich die Sache weiß, von ihr scheiden lassen sollte, nein, dazu kann ich mich nicht entschließen. Ich bin meine Häuslichkeit nun einmal gewohnt und kann sie nicht entbehren. Zudem hat sie Vermögen, das kann ich auch nicht entbehren. Hingegen leugne ich nicht, dass ich jede weitere Mitteilung in der Sache mit dem lebhaftesten Interesse aufnehmen werde. Denn sie ist – ohne dir ein Kompliment machen zu wollen – die Sache ist doch sehr interessant.“

Auf diese Weise Sinn für das Interessante zu haben, das ist ja fürchterlich. Und so ist es auch fürchterlich: es als „interessant“ zu wissen, dass der Gottesdienst, den man pflegt, Gotteslästerung ist, und dann bei demselben zu verbleiben, weil man ihn nun einmal so gewohnt ist. Im Grunde heißt das nicht nur Gott, sondern sich selbst verachten.

Man findet es verächtlich, für den Ehemann zu gelten und es eigentlich doch nicht zu sein. Und doch kann ein Mann ja ohne eigene Schuld durch die Untreue der Frau in diese Lage kommen. Man hält es vollends für jämmerlich, sich in ein solches Verhältnis zu finden und darin zu bleiben. Aber in solcher Weise Religion zu haben, dass man selbst weiß, der eigene Gottesdienst ist Gotteslästerung (und das begegnet niemandem ohne eigene Schuld); das also zu wissen, und dann doch fortdauernd es gelten lassen zu wollen, dass man diese Religion hat: das heißt im tiefsten Grunde sich selbst verachten.

Ja, es gibt doch etwas, das noch trauriger ist. Trauriger, als was die Menschen gern für das Traurigste ansehen, das einem Begegnen kann, nämlich vom Verstande zu kommen. Es gibt etwas noch Traurigeres! Es gibt einen sittlichen Stumpfsinn, einen Schmutz der Charakterlosigkeit, der schrecklicher, vielleicht auch unheilbarer ist, als die Zerrüttung des Verstandes. Dass aber ein Mensch nicht mehr gehoben werden kann, dass sein eigenes Wissen ihn nicht mehr zu heben vermag: das ist vielleicht das Traurigste, was man einem Menschen nachsagen kann. Dem Kinde gleich, das seinen Drachen steigen lässt, lässt er sein Wissen steigen. Es ist ihm intersssant, ungeheuer interessant, ihm nachzusehen, mit den Augen ihm zu folgen, allein – ihn erhebt es nicht. Er bleibt im Schmutz, mehr und mehr krankhaft nach dem Interessanten schmachtend.

Wer du daher auch seist: Wenn es so bei dir steht, so schäme dich, schäme dich, schäme dich!

Was man so einen Christen nennt

(Was man so einen Christen nennt – ein Artikel von Sören Kierkegaard, im August 1855)

Da ist ein junger Man – so stellen wir es uns vor; die Wirklichkeit weist zahlreiche Beispiele auf. Da ist also ein junger Mann, sogar mit mehr als gewöhnlichen Gaben und Kenntnissen. Er ist eingeweiht in die Begebenheiten des öffentlichen Lebens, Politiker, und hat als solcher selbst schon eine Rolle gespielt.

Was Religion betrifft, so ist seine Religion die, dass er gar keine hat. An Gott zu denken, fällt ihm nie ein, die Kirche zu besuchen ebensowenig. Und dass er dies unterlässt, hat gewiss kein religiöses Motiv. Daheim Gottes Wort zu lesen: damit fürchtete er sich lächerlich zu machen. Wenn es sich einmal so fügt, dass die Verhältnisse ihn dazu veranlassen, in einem etwas gefährlichen Fall sich über die Religion zu äußern, so wählt er den Ausweg, dass er der Wahrheit gemäß sagt: „Ich habe in Sachen der Religion überhaupt keine Meinung; derlei hat mich nie beschäftigt.“

Selbiger junge Mann, der kein religiöses Bedürfnis verspürt, verspürt dagegen ein Bedürfnis – Vater zu werden. Er verheiratet sich; nun hat er ein Kind; er ist – Kindsvater; und was geschieht?

Ja, unser junger Mann ist, wie man sagt, wegen dieses Kindes „im Verlag“. Er wird genötigt, als – Kindsvater eine Religion zu haben. Und es ergibt sich, dass er die evangelisch-lutherische Religion hat.

Wie kläglich, auf diese Weise Religion zu haben! Als Mann hat man keine Religion. Wo es mit Gefahr verbunden sein könnte, auch nur eine Meinung über Religion zu haben, da hat man keine Religion. Allein als – Kindsvater hat man (risum teneatis!*) die christliche Religion, die just den ehelosen Stand empfiehlt.

So schickt man denn nach dem Geistlichen. Die Hebamme rückt mit dem Kindlein an. Eine junge Dame hält kokett das Häubchen. Etliche junge Männer, die auch keine Religion haben, erweisen dem Vater den Dienst, als Gevatter die evangelisch-lutherische Religion zu haben und die Bürgschaft für die christliche Erziehung des Kindes zu übernehmen. Ein Geistlicher im seidenen Ornat sprengt mit Grazie dreimal Wasser über das süße kleine Wesen, trocknet sich dann graziös mit einem Handtuch die Hände …

Und das wagt man unter dem Namen „christliche Taufe“ Gott zu bieten. Die Taufe! Durch diese heilige Handlung wurde der Heiland der Welt zu seinem Lebenswerk geweiht. Und nach ihm die Jünger, Männer, die längst die Unterscheidungsjahre erreicht hatten und in gutem Alter waren. Und die nun, diesem Leben abgestorben (daher tauchten sie unter, zum Zeichen, dass sie zur Todesgemeinschaft mit Christo getauft wurden), gelobten, in dieser falschen und argen Welt als Geopferte leben zu wollen.

Doch die Geistlichen, diese heiligen Männer, verstehen sich auf ihr Geschäft nur zu wohl. Und nicht minder verstehen sie, dass es um ihren Erwerb übel stünde, wenn der Mensch (wie das Christentum, wie jeder vernünftige Mensch unbedingt fordern muss) erst im mündigen Alter sich für die Religion, die er haben will, entscheiden dürfte.

Darum dringen diese heiligen Wahrheitszeugen in die Wochenzimmer ein und benutzen diesen zarten Augenblick, da die Mutter nach überstandenen Kindsnöten schwach und der Vater – in seinen Nöten ist. Und dann wagt man unter dem Namen der „christlichen Taufe“ Gott eine Handlung wie die beschriebene zu bieten. In die doch ein klein wenig Wahrheit hineingebracht werde könnte, wenn die junge Dame, statt sentimental über dem Kindlein das Häubchen zu halten, dem Vater desselben zum Spott eine Nachtmütze über den Kopf hielte. Denn in der Weise Religion zu haben, ist, geistlich betrachtet, ein klägliches Possenspiel. Man hat keine Religion. Allein aufgrund der Umstände: weil nämlich zuerst die Mutter in Umstände kam und infolge davon der Vater wiederum in Umstände kam, hat man aufgrund der Umstände mit dem kleinen süßen Herzchen – auf Grund dessen hat man die evangelisch-lutherische Religion.

*Haltet das Lachen zurück!

Wem gelten die Verheißungen?

(Wem gelten die Verheißungen? – Ein Artikel von Sören Kierkegaard)

Wir, die „Christenheit“, können uns Christi Verheißungen gar nicht zueignen. Denn wir, die „Christenheit“, stehen nicht da, wo ein Christ nach der Forderung Christi und des Neuen Testaments stehen soll.

Denke dir, ein mächtiger Geist hätte einigen Menschen seinen Schutz zugesagt, jedoch unter der Bedingung, dass sie sich an einem bestimmten Ort einfänden, der nur mit Gefahr zu betreten wäre. Gesetzt nun, diese Menschen stellten sich an diesem Orte nicht ein, sie gingen vielmehr heim in ihre Wohnungen und rühmten es in begeisterten Worten untereinander, dass der Geist ihnen seinen mächtigen Schutz zugesagt habe, durch den sie gegen jeglichen Schaden gesichert wären, so ist das doch lächerlich!

So ist’s mit der Christenheit. Christus und das Neue Testament verstehen unter dem Glauben etwas ganz Bestimmtes. Glauben heißt, sich so entscheidend, als es für einen Menschen immer möglich ist, hinauszuwagen, brechend mit allem, was ein Mensch von Natur liebt, um sein Leben dadurch zu retten, dass man mit allem bricht, worin ein Mensch von Natur lebt. Denen aber, die glauben, wird auch Beistand wider alle Gefahren verheißen.

Aber wir in der „Christenheit“, wir spielen „Glaube“ und spielen „Christsein“. Wir sind so weit als möglich davon entfernt, mit dem zu brechen, was der natürliche Mensch liebt. Wir bleiben vielmehr daheim in unserem gemütlichen Heim, im Bereich der Endlichkeit. Und da schwatzen wir miteinander über alle die Verheißungen des Neuen Testaments. Oder wir lassen uns von den Geistlichen darüber vorschwatzen, dass niemand uns schaden könne, dass die Pforten der Hölle uns, die Kirche nicht überwältigen werden usf.

„Dass die Pforten der Hölle seine Kirche nicht überwältigen sollen“, diese Worte aus dem Munde Christi sind in der letzten Zeit meiner Behauptung, das Christentum sei gar nicht da, wiederholt entgegengehalten worden.

Hierauf ist meine Antwort: Jene Verheißung hilft uns nicht das Allermindeste. Denn das Geschwätz, worin wir leben, als wären wir damit Christen, ist gar nicht das, was Christus und das Neue Testament darunter verstehen, ein Christ zu sein.

Wage dich so entscheidend hinaus, dass du mit der ganzen Zeitlichkeit brichst, mit allem, worin und wofür sonst ein Mensch lebt. Wage dich so entscheidend hinaus, um Christ zu werden. So wirst du erstens (das ist die Lehre des Christentums) dadurch in den Kampf mit dem Teufel und den höllischen Mächten kommen (was dieser putzigen Christenheit freilich entgeht). Dann aber wird auch Gott, der Allmächtige, dich nicht fallen lassen, sondern dir wunderbar helfen. Und – du darfst überzeugt sein: Die Pforten der Hölle werden Christi Kirche nie überwältigen.

Aber die „Christenheit“ ist gar nicht Christi Kirche. Auch ich behaupte durchaus nicht, dass die Pforten der Hölle die Kirche Christi überwältigt haben. Nein, ich sage, die „Christenheit“ ist ein Geschwätz, das sich an das Christentum fest angeklammert hat wie das Spinngewebe an eine Frucht, und das nun so gut ist, sich mit dem Christentum verwechseln zu wollen, wie wenn das Spinngewebe sich für die Frucht halten wollte, weil es ja nicht so selten der Frucht anhängt.

Die Art Existenzen, wie sie die Millionen der Christenheit ausweisen, haben gar keine Beziehung zum Neuen Testament, sind eine Unwirklichkeit. Denn wahre Wirklichkeit ist nur da, wo ein Mensch in so entscheidendem Sinne gewagt hat, wie Christus es fordert. Und dann gelten ihm sofort auch die Verheißungen. Die „Christenheit“ aber ist dieser ekelhafte Jux, voll und ganz in der Endlichkeit zu bleiben und dann – die Verheißungen des Christentums mitzunehmen.

Wäre die Kontrolle nicht so leicht, so würden diese Legionen Christen oder die Pfaffen, die ihnen vorschwatzen, vermutlich auch den Anspruch erheben, die Christen könnten Wunder tun. Denn Christus hat es ja den Gläubigen verheißen. Er hat die Erde mit den Worten verlassen (Mrc. 16, 17.18), dass denen, die da glauben, diese Zeichen folgen sollen: „In meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen vertreiben, und so sie etwas Tödliches trinken, wird’s ihnen nicht schaden. Auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird’s besser mit ihnen werden.“

Ganz so verhält es sich aber auch mit der Verheißung, dass die Pforten der Hölle die Kirche Christi nicht überwältigen sollen. Beides geht nur die an, die im Sinne des Neuen Testaments glauben. Nicht aber den Priesterbetrug mit diesen Bataillonen von Christen, die man, wie zwischen Sonntagsjägern und wirklichen Jägern unterschieden wird, Sonntagschristen nennen kann. Derlei Geschöpfe nimmt nicht einmal der Satan aufs Korn. Er sieht ja sehr gut, dass sie bereits dem Geschwätz zur Beute verfallen sind. Insofern ist es sogar lächerlich, wenn sie im Vertrauen auf Christi Verheißung sich vor den Pforten der Hölle sicher wähnen.

Die in langen Kleidern gehen

(Die in langen Kleidern gehen – Aus einem Artikel von Sören Kierkegaard)

„Hütet euch vor denen, die gerne in langen Kleidern gehen!“ (Mt 12,38; Lk 20,46) – 15. Juni 1855.

Hütet euch vor denen, die in langen Kleidern gehen! Man braucht wohl nicht besonders zu sagen, dass Christus mit diesen Worten natürlich nicht die Kleidung der Betreffenden kritisieren will. Denn dagegen, dass die Kleider lang sind, hat er gewiss nichts einzuwenden. Hätte die Sitte den Geistlichen vorgeschrieben, kurze Kleider zu tragen, so hätte Christus gesagt: Hütet euch vor denen, die in kurzen Kleidern gehen. Und soll ich auch noch die letzte Möglichkeit ausschöpfen, um zu zeigen, dass es sich nicht um eine Kritik der Kleider handelt: Hätte die Sitte von den Geistlichen verlangt, ohne Kleider zu gehen, so hätte Christus gesagt: Hütet euch vor denen, die ohne Kleider gehen. Der Stand ist’s, den er treffen will, weil er einen ganz anderen Begriff von dem hat, was ein Lehrer ist. Und den Stand bezeichnet er nach seiner besonderen Tracht.

Hütet euch vor denen, die gerne in langen Kleidern gehen! Eine verwässernde Bibelerklärung wird sich sofort des Wortes „gerne“ bemächtigen. Und sie wird herausfinden, dass Christus nur auf einzelne im Stande zielte, auf diejenigen, die eine eitle Ehre darein setzten, in den langen Kleidern zu gehen usf. Nein, mein lieber, langgekleideter Freund, das kannst du vielleicht Einfältigen von der Kanzel mit großer Feierlichkeit einbilden. Das entspricht ja auch ganz dem Christusbild, das im Sonntagsdienst vorgestellt wird. Mir wirst du das aber nicht weismachen; und der Christus des Neuen Testaments redet nicht so. Er redet stets von dem ganzen Stande. Und er kommt nicht mit dem nichtssagenden Geschwätz, dass es in ihm einige verdorbene Subjekte gebe. Denn das gilt ja zu allen Zeiten von allen Ständen, und folglich wäre damit lediglich nichts gesagt.

Nein, er fasst den Stand als ein Ganzes auf. Er sagt, dass er als Ganzes demoralisiert ist. Dass er als Ganzes auch die verderbliche Sitte hat, in langen Kleidern gehen zu wollen. Und dieses Urteil hat zum Grunde, dass der offizielle Geistliche gerade das Gegenteil von dem ist, was Christus unter einem Lehrer versteht. Denn der Lehrer nach Christi Sinn ist als solcher leidend. Offizieller Geistlicher sein heißt aber, im Genuss des Irdischen zu stehen und dabei noch raffinierterweise für einen Repräsentanten Gottes gelten zu dürfen. Und so ist es auch kein Wunder, dass sie gerne in langen Kleidern gehen. Denn alle anderen Stellungen im Leben werden nur mit Irdischem gelohnt. Die offizielle Geistlichkeit aber nimmt sich zum Raffinement auch noch etwas von dem Himmlischen.

Also: an und für sich ist es völlig gleichgültig, ob der Stand lange oder kurze Kleider trägt. Die Sache ist vielmehr diese. Sobald der Lehrer den Ornat bekommt, eine besondere Tracht, eine Standeskleidung, so hast du offiziellen Gottesdienst. Und das will Christus nicht haben. Lange Kleider, prachtvolle Kirchenbauten usw., alles dies hängt zusammen. Und es bildet zusammen die menschliche Verfälschung des neutestamentlichen Christentums, die in schändlicher Weise den Umstand ausnützt, dass die Masse sich nur zu leicht von sinnlichen Eindrücken betören lässt und darum (ganz gegen das Neue Testament) nach Sinneseindrücken über die Wahrheit des Christentums zu urteilen geneigt ist. Dies ist die menschliche Verfälschung des neutestamentlichen Christentums.

Und es verhält sich mit dem geistlichen Stand nicht wie mit anderen Ständen, dass an dem Stand selbst an und für sich nichts Böses ist. Nein, ein „geistlicher Stand“ ist, christlich betrachtet, an und für sich vom Bösen. Er ist eine Demoralisation, ist ein Produkt menschlicher Selbstsucht, welche die Richtung, die Christus dem Christentum gab, geradezu umgekehrt hat.

Da nun aber einmal lange Kleider zur Amtstracht der Geistlichen geworden sind, so kann man auch versichert sein, dass das seinen Sinn hat. Ich glaube, dass man das Wesen oder Unwesen des offiziellen Christentums äußerst bezeichnend bestimmen kann, wenn man darauf achtet, was darin liegt.

Lange Kleider bringen unwillkürlich auf den Gedanken, dass man etwas zu verstecken habe. Denn wenn dies der Fall ist, so sind lange Kleider äußerst zweckmäßig. Und das offizielle Christentum hat außerordentlich viel zu verdecken. Denn es ist von A bis Z eine Unwahrheit, die man am besten verdeckt – durch lange Kleider.

Hütet euch darum vor denen, die gerne in langen Kleidern gehen! Nach Christeus (der doch, da er selbst der Weg ist, am besten über den Weg Bescheid wissen musste) ist die Pforte eng, der Weg schmal – und wenige sind, die ihn finden. Was vielleicht am allermeisten bewirkt hat, dass die Anzahl dieser wenigen so gar klein und im Lauf der Jahrhunderte verhältnismäßig immer geringer geworden ist, das ist die ungeheure Sinnestäuschung, welche durch das offizielle Christentum eingetreten ist. Verfolgung, Misshandlung, Blutvergießen hat durchaus nicht in dieser Weise geschadet. Nein, das hat genützt, unberechenbaren Nutzen gestiftet im Vergleich mit diesem Grundschaden: einem offiziellen Christentum, das darauf berechnet ist, der menschlichen Bequemlichkeit und Mittelmäßigkeit zu Hilfe zu kommen, indem es den Menschen einbildet, dass Bequemlichkeit und Mittelmäßigkeit und Lebensgenuss Christentum sei. Man schaffe das offizielle Christentum ab und lasse eine Verfolgung kommen: im selben Augenblick ist das Christentum wieder da.

Gefallen ist Babylon

Gefallen ist Babylon – mit dieser Botschaft taucht das Thema „Babylon“ schon bei seiner ersten Erwähnung in der Offenbarung auf. „Gefallen, gefallen ist Babylon, die große, die vom Wein ihrer wütenden Unzucht alle Völker getränkt hat!“ So sagt es der Engel in Offb 14,8 im Blick auf das kommende Ende.

Auch die zweite Erwähnung – noch vor ihrer ausführlichen Darstellung in Kap. 17 – geht direkt auf ihr Ende. Am Schluss der Ausgießung der sieben Schalen der Wut Gottes, die mit dem großen Erdbeben endet, heißt es – Offb 16,19: „Die große Stadt wurde zu drei Bruchstücken, und die Städte der Völker fielen ein. – An Babylon die Große war vor Gott gedacht worden, ihr den Weinbecher der Wut seines Zornes zu geben. -„

Gott ist also wütend auf Babylon, und ihr Ende ist beschlossen und vorprogrammiert. Ausführlich schildert dieses dann Kap. 18. Und hier werden auch noch einmal ihre Sünden genannt:

Zum einen geht es um die Verwirrung und Verführung der ganzen Welt – 18,3: „Denn vom Wein ihrer wütenden Unzucht sind alle Völker betrunken, die Könige der Erde haben Unzucht mit ihr getrieben, und die Großhändler der Erde sind reich geworden aus den Möglichkeiten ihres Luxus.“

Zum anderen geht es um die Unterdrückung und Verfolgung der Leute Gottes und auch vieler anderer – 18,24: „Und in ihr wurde Blut von Propheten und Heiligen gefunden und von allen Getöteten auf der Erde.“

Dazwischen kommt noch ein deutlicher Aufruf – 18,4: „Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel: ‚Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr euch nicht beteiligt an ihren Sünden, und hinaus aus ihren Plagen, damit ihr sie nicht bekommt!'“ Mit diesem Babylon kann es für Christen offenbar keine Gemeinschaft und keine Kompromisse geben. Wenn doch, wird sich das bitter rächen.

Mit dem Ende von Babylon hat es aber eine eigenartige Bewandtnis. Einerseits zerfällt die große Stadt beim letzten großen Erdbeben in drei Teile – ihr totales Ende.

Andererseits steht in Kap. 17 eine eigenartige Aussage auch schon aus der Zeit davor – Vers 16: „Die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, die werden die Hure hassen und sie verwüstet machen und nackt und werden ihre Fleischstücke fressen und sie im Feuer verbrennen.“ Auch die große Klage der der Könige, der Großhändler und der Seeleute in Kap. 18 ist ja nur denkbar, solange diese selbst noch nicht unter das Gericht gefallen sind.

Wir stehen hier vor dem Phänomen eines Bruchs in der antichristlichen Welt. Die zehn Könige und das Tier im Sinne der weltlichen antichristlichen Macht, auf der die Hure Babylon sitzt und sich tragen lässt, wenden sich plötzlich gegen sie, um sie zu zerreißen. Hier ist einerseits ein Ende Babylons beschrieben, obwohl andererseits offensichtlich auch etwas von ihr weiterexistiert bis zu den großen Gerichten am Ende.

Auch hier kann man im Rückblick in die Geschichte einen Erklärungsversuch machen. Der Beginn war ja das Kaisertum im alten Rom. Mit dieser Staatsmacht arrangierte sich das päpstliche Christentum. Mit dem Ende des weströmischen Kaisertums übernahm der Papst den Kaisertitel „Pontifex Maximus“, übernahm auch provisorisch die Regierung Roms und richtete von dort aus den Kirchenstaat ein, den Vatikanstaat.

An Weihnachten 800 ergriff er die Gelegenheit und krönte den fränkischen König Karl den Großen zum römischen Kaiser. Und so war das römische Kaisertum wieder da. Und auch weiterhin mussten alle nachfolgenden Kaiser wieder vom Papst gekrönt werden. Daraus leitete sich dann die päpstliche Oberhoheit über Kaiser und Könige in der „Christenheit“ ab, die 1000 Jahre lang bestand.

Unter dieser Herrschaft geschah im Übrigen auch die jahrhundertelange größte Christenverfolgung aller Zeiten. Unter dem Zeichen des Kreuzes (!) versuchte die Kirche mit Hilfe der weltlichen Macht, jeden Ansatz von biblischem Christentum mit brutaler Gewalt auszurotten. Auch Andersgläubige bekamen diese Gewalt zu spüren: Heiden, Juden und Muslime. „In ihr wurde Blut von Propheten und Heiligen gefunden und von allen Getöteten auf der Erde.“

Einen ersten Bruch dieser Herrschaft gab es in der Reformationszeit, als lutherische, reformierte und anglikanische Länder von Rom abfielen. Über den Rest regierte der Papst aber weiterhin mit eiserner Hand und ließ auch nichts unversucht, verlorenes Gebiet zurückzugewinnen.

Erst im Zuge der französischen Revolution wurde der Bann gebrochen. Die französischen Revolutionäre identifizierten die Kirche richtigerweise als integralen Bestandteil des adeligen Unterdrückungsystems, das sie beseitigten. Und so marschierte ein französisches Revolutionsheer auch bis nach Rom, holte den Papst aus seiner Burg und führte ihn ins Exil.

Damit war dieser Teil der Geschichte beendet. Gefallen ist Babylon. Weltliche Mächte hatten tatsächlich dieses Joch zerbrochen. Seither gibt es zwar noch den Kirchenstaat mit seinen diplomatischen Kanälen, aber die einstige Macht ist dahin.

Etwas ist also am Ende, und etwas existiert weiter. Die politischen Heilsbringer und die kirchlichen Würdenträger marschieren jetzt auf getrennten Wegen. Und sie lassen sich weiterhin von ihren Gefolgsleuten und Anhängern bewundern und feiern und führen sie ins Verderben.

Aber auch darüber ist bei Gott das Ende beschlossen …

Babylon die Große

Babylon die Große ist ein Thema, das in der Offenbarung zwei ganze Kapitel einnimmt, ihre Beschreibung in Kap. 17 und ihr Ende in Kap. 18.

Doch das Stichwort „Babylon“ taucht schon im 1. Petrusbrief auf. Petrus richtet dort am Ende (5,13) auch Grüße von der Mitauserwählten (Gemeinde) in Babylon aus. Die damalige Christenverfolgung hatte ja ihre Wurzel in Rom. Und daraus kann man schließen, dass Babylon in dieser Situation zum Codenamen für Rom geworden war. Petrus war ja tatsächlich dort, wo er dann auch zum Märtyrer wurde.

Die Deutung auf Rom bestätigt sich dann in Offb 17,9: „Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt“. Dass Rom die Stadt auf den sieben Hügeln ist, ist sprichwörtlich. Und auch in Offb 17,18: „Die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die ein Königreich hat über die Könige der Erde.” Diese Beschreibung passt zu den damaligen Zeiten exakt zur Hauptstadt des römischen Imperiums.

Dass Babylon einerseits als Stadt und andererseits als Frau beschrieben wird, passt gut zusammen. In der Antike wurden Städte gerne weiblich gesehen, z. B. auch als „Töchter“ ihres jeweiligen Landes. Jerusalem war ja auch die „Tochter“ Zion. Und Rom heißt auf lateinisch bzw. italienisch bis heute „Roma“, das ist eine weibliche Form.

„Roma“ war in der heidnischen Zeit allerdings auch der Name der Stadtgöttin, Patronin und Schutzheiligen von Rom. Unterworfene Völker mussten zum Zeichen ihrer Untertänigkeit in ihren Hauptstädten die entsprechenden Tempel errichten. In diesen mussten die Statuen des göttlichen Kaisers und der göttlichen Roma verehrt werden. Dieser Kult war den damaligen Christen natürlich vor Augen. Sie kannten sich aus mit dem Geheimnis von Offb 17,5: „Auf ihrer Stirn (war) ein Name geschrieben, ein Geheimnis: ‚Babylon die Große, die Mutter der Hurer und der Gräuel der Erde‘.“

Zum Verständnis hilft uns auch die Gegenüberstellung mit dem Gegenstück zur Babylon, der Gemeinde, die in den Kapiteln 19-22 erscheint. Auch hier ist eine Frau, die eine Stadt ist:

„Die Hochzeit des Lammes ist gekommen, seine Frau hat sich vorbereitet“ (19,7).

„Ich sah die heilige Stadt, ein neues Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, vorbereitet wie eine Braut, geschmückt für ihren Mann“ (21,2).

„Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen gehabt hatten, die voll gewesen waren mit den letzten sieben Plagen, und sprach mit mir: ‚Komm, ich zeige dir die Braut, die Frau des Lammes!‘ Und im Geist brachte er mich weg auf einen großen und hohen Berg, und er zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, die von Gott aus dem Himmel herabkam“ (21,9-10).

Statt dem irdischen Babylon bzw. Rom das himmlische Jerusalem, statt der Hure die Braut, die durch die Hochzeit zur Ehefrau des Lammes wird. Die Gemeinde des Herrn, diejenigen, die dem Lamm gefolgt sind, wo immer es hingeht, sind seine Frau, seine Stadt.

Da wir es hier abseits vom prophetischen Bild real mit einer Gruppe von Menschen zu tun haben, dürfen wir annehmen, dass es auch bei Babylon so ist. Wenn das Tier, auf dem die Hure sitzt, eine unsichtbare dämonische Macht ist, dann ist die Hure die in Menschen sichtbare Ausprägung dieser Macht. Und wenn das Tier in Gestalt des Kaisers Nero das Antichristentum im politischen Bereich darstellt, dann haben wir es bei der Hure mit dem Antichristentum im religiösen Bereich zu tun. Götzendienst war ja auch schon im Alten Testament belegt mit dem Urteil der Hurerei.

Nun müssen wir noch eine etwas eigenartige Rechnung aufdröseln, das Tier betreffend – 17,9-11: „Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt, und es sind sieben Könige: Fünf sind gefallen, einer ist da, ein anderer noch nicht gekommen. Wenn er kommt, muss er ein wenig bleiben. Das Tier, das war und nicht ist, ist auch selbst der achte und einer von den sieben und geht ins Verderben.“ Das ist eine ausführlichere Version von Vers 8: „Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist nicht da und wird aus der Unterwelt heraufkommen und geht ins Verderben.“

Die Liste der römischen Kaiser, wie sie in Wikipedia dargestellt ist, beginnt mit dem Kaiser Augustus. Der fünfte ist dann Nero. Wenn fünf gefallen sind, dann ist jetzt auch Nero gestorben. Wir befinden uns im sogenannten Vierkaiserjahr 68-69 n. Chr.. Nach Nero kamen politische Wirren mit vier Kaisern in einem Jahr. Auf Galba folgten Otho und Vitellius, bis der Kaiser Vespasian die Stabilität im Reich wieder herstellen konnte.

Nach Nero (dem fünften) ist jetzt also einer da (der sechste) und ein anderer noch nicht gekommen (der siebte). Das Tier, das war und nicht ist, ist sicherlich Nero, den wir ja als erste Ausprägung des Antichristen identifiziert haben. Er ist ja einer von den sieben (der fünfte) und soll dann als achter wiederkommen und ein wenig bleiben.

Es gab damals wohl tatsächlich Gerüchte, Nero sei nicht tot, sondern in den Osten zu den Parthern geflohen. Von dort solle er mit einem großen Heer zurückkommen um sich die Herrschaft wieder zurückzuholen. Aber die Offenbarung spekuliert ja nicht mit menschlichen Gerüchten, sondern gibt prophetische Information.

Betrachten wir die Sache aus unserer Sicht von hinten her. Der achte Kaiser, der „ein wenig“ bleiben soll, ist dann das Kaisertum an sich. Es kehrt nach den Wirren im Jahr 68/69 zurück und bleibt. Wenn das Tier am Ende „ins Verderben“ geht, kann „ein wenig bleiben“ nur die gesamte Endzeit meinen, bis zum Ende.

Nach der Verlegung der Hauptstadt als Ost-Rom nach Konstantinopel, dem späteren Byzanz und heutigen Istanbul, regierten dort noch 1000 Jahre lang christliche Kaiser mit einem kirchlichen Patriarchen an ihrer Seite. Nachdem die muslimischen Türken im 15. Jahrhundert die Stadt erobert hatten, wanderte der Titel als „Zar“ weiter nach Moskau. Und auch heute noch regiert dort so etwas wie ein Zar mit einem Patriarchen an seiner Seite.

Nach dem Untergang des weströmischen Reiches durch die germanischen Eroberungen im 5. Jahrhundert übernahm in Rom der Papst den heidnischen Kaisertitel „Pontifex maximus“. Und mit der Krönung von Karl dem Großen zum Kaiser des heiligen römischen Reiches an Weihnachten 800 fing es an, dass der Papst im westlichen Europa und später bis in dessen überseeische Kolonien 1000 Jahre lang über Kaiser und Könige regierte. Und auch heute noch sitzt dort ein Papst, der als Staatsoberhaupt des Vatikanstaates mit seinen diplomatischen Kanälen den Regierungen der Welt gerne sagen möchte, was sie tun sollen. Nur klappt es nicht mehr so ganz.

Wenn das Kaisertum (die weltliche Macht) das Tier ist, auf der die Hure sitzt, dann ist Babylon (als religiöse Macht) das dazugehörige abgefallene Christentum. Dieses stützt sich auf die staatliche Macht, und begleitet, infiltriert und – wenn möglich – regiert diese auch. Diese weltlich und dämonisch pervertierte Form des Christentums ist natürlich dazu da, Menschen vom wahren Christentum abzuhalten. Sie sollen abgehalten werden von der wahren Beziehung zu Gott durch Jesus den Messias. Die beste Bezeichnung für diese Perversion ist bis heute immer noch „Kirche„.

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