Entdeckungen eines Bibelübersetzers

Schlagwort: Gott

Kurze Bemerkungen

(Kurze Bemerkungen – von Sören Kierkegaard)

I. Die Bibelerklärung der Mittelmäßigkeit

Die Bibelerklärung der Mittelmäßigkeit erklärt und erklärt Christi Worte so lange, bis sie ihr Eigenes, das Geistlose (Triviale) aus ihnen herausbekommt. Und nun, da sie alle Schwierigkeiten entfernt hat, ist sie beruhigt und beruft sich auf Christi Wort!

Es entgeht der Mittelmäßigkeit ganz, dass hierdurch eine neue Schwierigkeit entsteht. Die Schwierigkeit, die wohl zum Lächerlichsten gehört, das sich denken lässt. Dass sich nämlich Gott habe gebären lassen, dass „die Wahrheit“ zur Welt gekommen sei – um triviale Bemerkungen zu machen. Und eine weitere neue Schwierigkeit: wie man es dann erklärt, dass man Christus kreuzigen konnte. Denn in dieser Welt der Trivialität pflegt man triviale Bemerkungen doch nicht mit dem Tode zu bestrafen. So wird also Christi Kreuzigung zugleich unerklärlich und lächerlich, da es lächerlich ist, für triviale Bemerkungen gekreuzigt zu werden.

II. Das Theater – die Kirche

Der Unterschied zwischen Theater und Kirche ist wesentlich der, dass das Theater ehrlich und redlich sich für das ausgibt, was es ist. Die Kirche dagegen ist ein Theater, das, unredlich, auf alle Weise zu verbergen sucht, was es eigentlich ist.

Ein Beispiel. Auf dem Theaterzettel ist immer einfach angemerkt: Das Entree wird nicht zurückbezahlt. Ihrer Heiligkeit, der Kirche, wäre es ein entsetzlicher Anstoß, ein schweres Ärgernis, wenn sie eine derartige Bemerkung über der Kirchentüre anschlagen oder der sonntäglichen Predigerliste beifügen sollte. Doch davor verspürt die Kirche kein Entsetzen, dass sie vielleicht noch strenger als das Theater darauf hält, kein Geld zurückzugeben.

Es ist daher ein Glück, dass die Kirche das Theater neben sich hat. Denn das Theater ist ein Schalk, wirklich eine Art Wahrheitszeuge, der das Geheimnis verrät: was nämlich das Theater offen sagt, das tut die Kirche verstohlen.

III. Gott – die Welt

Wenn zwei Menschen Nüsse miteinander verzehrten und der eine nichts als die Schale wollte, der andere nur den Kern, so müsste man von ihnen sagen, sie passen gut zueinander. So passen Gott und die Welt auch wohl zusammen. Was die Welt tadelt, wegwirft, verachtet: die Geopferten, die Kerne, eben darauf setzt Gott einen unendlichen Wert. Und er sammelt es mit größerem Eifer, als ihn je die Welt zeigt, auch wo sie am leidenschaftlichsten liebt.

Gott ist leicht zu betrügen

(Gott ist leicht zu betrügen – ein Artikel von Sören Kierkegaard)

Zittere – denn Gott ist gewissermaßen so unendlich leicht zu narren!

Wenn die Rede auf derlei kommt (wiewohl es bald ganz außer Brauch sein wird, vom Zittern zu reden), so gibt man der Sache in der Regel die Wendung, dass man sagt: Zittere, denn es ist unmöglich, Gott, den Allwissenden, den Allgegenwärtigen, zu betrügen. Und das ist ja gewiss auch richtig. Indessen glaube ich, dass man, die Sache immer so gewendet, die beabsichtigte Wirkung nicht erreicht.

Nein, zittere – denn Gott ist gewissermaßen so unendlich leicht zu narren! O, mein Freund, er ist so unendlich erhaben und du gegen ihn so unendlich nichts; wendest du in Todesangst die schlafloseste Anstrengung deines ganzen Lebens auf, um ihm zu gefallen und auf jeden Wink von ihm zu achten, es ist doch unendlich zu wenig, um dir ein Recht zu geben, dir seine Aufmerksamkeit für einen einzigen Augenblick zu erbitten. Und ihn willst du hintergehen: o Menschenkind, das ist nur allzuleicht getan! Darum zittere, d. h. wache, wache!

Er hat eine Strafe, die in seinen eigenen Augen die entsetzlichste ist. Er allein hat ja auch die wahre Vorstellung von seiner Unendlichkeit! Diese Strafe besteht darin, dass er dich, das Nichts, das du bist, ignoriert. Das entspricht ihm als dem Erhabenen gewissermaßen auch wirklich. Für einen Allmächtigen muss es ja sozusagen die größte Anstrengung sein, nach einem Nichts zu sehen, von einem Nichts Notiz zu nehmen, sich um ein Nichts zu kümmern. Und da will dieses Nichts ihn narren: schaudre, o Mensch, denn das ist ja so unendlich leicht getan.

Ich will dir diesen Gedanken noch etwas verdeutlichen. Denke dir einen Bürgersmann: Wen dürfte dieser simple Bürge wohl am ehesten narren können? Etwa seinesgleichen? Gewiss nicht! Denn seinesgleichen liegt daran, sich von ihm nicht narren zu lassen. „Ich werde es mir wirklich nicht gefallen lassen, dass er mich für Narren hält“ usf. Einen sehr vornehmen Herrn kann der gemeine Mann bereits leichter narren, denn das kümmert den vornehmen Herrn nicht groß. Noch leichter den König, denn Seiner Majestät ist es ganz egal.

Du missverstehst mich nicht. Ich will ja nicht sagen, der sehr vornehme Herr, der König, könnte es, wenn er sich darum kümmerte, nicht herausbringen, dass der gute Mann ihn zum besten haben will. Aber der kümmert ihn eben gar nicht, dieser gute Mann. Denke an die Fabel von der Fliege und vom Hirsch. Die Fliege, die auf seinem Geweih saß, sagte zum Hirsch: „Ich falle dir doch nicht beschwerlich“? „Ich wusste gar nicht, dass du da bist.“ Vernünftigerweise müsste der Bürger sich zur Aufgabe setzen, durch seine Redlichkeit, seine Rechtschaffenheit womöglich den Blick Seiner Majestät auf sich zu ziehen. Dagegen ist es unendlich dumm und geistlos, einen narren zu wollen, der zu erhaben ist, um davon Notiz zu nehmen. Das ist ja so unendlich leicht getan!

Und denke nun dran, wie unendlich Gott erhaben ist, und welch ein Nichts du bist. Und dann zittere bei dem Gedanken, wie unendlich leicht es für dich ist, Gott zu narren! Weil du ihn duzest, weil du ihn von Kind auf sehr gut kennst, und weil du leichtfertig seinen Namen bei allen anderen Bagatellen im Munde hast, denkst du vielleicht, Gott sei dein Kamerad. Du stehest zu ihm wie Gevatter Schneider und Handschuhmacher zueinander. Er werde also sofort Lärm schlagen, sobald er merkt, dass du ihn zum besten haben willst, seine Worte verdrehst, dich dumm stellst usf. Und wenn er nichts macht, so müsse es dir wohl geglückt sein, ihn aufzuziehen. Ja, Menschenkind, schaudere nur – es ist dir geglückt!

Ja, in seiner Erhabenheit wendet Gott das Verhältnis so, dass es für einen Menschen so leicht als nur immer möglich ist, wenn er will, Gott zu narren. Er fügt es nämlich so, dass die wenigen, die er liebt und die ihn lieben, in dieser Welt schrecklich zu leiden bekommen. Daran kann dann jeder sehen, dass sie (angeblich) von Gott verlassen sind. Die Betrüger hingegen machen glänzende Karriere, worin jeder sehen kann, dass Gott (angeblich) mit ihnen ist. Und darin werden sie auch selbst mehr und mehr bestärkt.

So vornehm ist Gott. So wenig erschwert er es, so unendlich leicht macht er es, ihn zu betrügen. Er setzt sogar selbst Preise für die Betrüger aus, belohnt sie mit allem Irdischen: o Mensch, zittere!

Der Geist Gottes

Die Bibel spricht von Gott in dreifacher Weise. Da ist der unsichtbare Gott, den noch nie jemand gesehen hat, den Jesus den „Vater“ nennt. Da ist der, der als Erscheinung Gottes in der Welt sichtbar wird, den Johannes „das Wort“ nennt, auf Griechisch „lógos“. Und dann gibt es ein Wirken der Kraft Gottes, das als „der Geist Gottes“ in Erscheinung tritt. Es gibt also zwei Weisen, in denen der unsichtbare Gott den Menschen begegnet bzw. unter ihnen wirkt.

Die Erscheinung Gottes, die im Alten Testament gerne als „der Engel des Herrn“ bezeichnet wird, ist eine Erscheinung des „Wortes“. Als solcher ist er zum Beispiel auch Abraham begegnet. Dieser „Wort“ hat dann unter der Kraft des Heiligen Geistes im Mutterleib von Maria menschliche Körperlichkeit angenommen und als Mensch den Erdboden betreten. Jesus ist die sichtbare Erscheinung Gottes als Mensch. Das Verhältnis zwischen ihm und dem unsichtbaren Gott bezeichnet er als „Vater“ und „Sohn“. Allerdings musste auch auf Jesus bei der Taufe im Jordan noch der „Geist“ kommen, damit er seinen Auftrag vom Vater in vollendeter Weise ausführen konnte.

„Logos“, auf Hebräisch „davár“, ist ein männliches Wort. „Geist“ heißt im Hebräischen „rúach“ und ist dort ein weibliches Wort. In der hebräischen Sprache gibt es also etwas Männliches und etwas Weibliches, das von Gott ausgeht. Wenn vom unsichtbaren Gott diese beiden Erscheinungen ausgehen, dann dürfen wir uns getrost den Rückschluss erlauben, dass in ihm selbst diese beiden Elemente ebenfalls vorhanden sind. Schließlich hat er ja auch sein Abbild, den Menschen, als Mann und Frau gemacht.

Leider haben wir im Deutschen kein passendes weibliches Wort, um auszudrücken, was „Geist“ ist. Die Grundbedeutung von „ruach“ wie auch der griechischen Übersetzung „pneuma“, ist so etwas wie „bewegte Luft“. Deshalb heißt das Wort im Alltag „Wind“, aber auch „Atem“. Mit „Luft“ hätten wir eigentlich ein weibliches Wort, aber von Gottes „Luft“ zu sprechen, die unter uns wirkt, klingt doch irgendwie zu seltsam. Dabei mag es durchaus eine passende Vorstellung sein, das Wirken des Heiligen Geistes mit einer spürbaren Brise von frischer Luft zu vergleichen.

Jedenfalls war der Logos Gottes, der Sohn, in der Kraft des Heiligen Geistes auf der Erde am Werk, um das Erlösungswerk zu vollbringen und die Tür zum Reich Gottes, dem Reich des Geistes zu öffnen. Kurz vor seinem Tod sagte er seinen Jüngern, er werde zum Vater gehen und von dort einen anderen Helfer senden, den Geist der Wahrheit, der in ihnen sein würde.

Und nun ist seit dem Pfingstereignis alles, was seine „Gemeinde“ heißt, geistgegründet und geisterfüllt, wiedergeboren aus Wasser und Geist. Alles, was nicht geistlich ist, ist auch nicht seine Gemeinde. Paulus sagt sogar „Der Herr ist der Geist“. Der Geist Gottes ist der Herr in der Gemeinde. Nur in ihm ist Jesus anwesend. Alles, was wir als „Gott unter uns“ oder „Jesus in mir“ erfahren, ist Heiliger Geist. Wir müssen also, um neutestamentliche Christen zu sein, Heiligen Geist „haben“ oder erst einmal „bekommen“.

Und hier zum Schluss noch etwas zum Nachdenken, nicht nur für die Traditionalisten unter uns. Wenn es stimmt, dass „Geist“ etwas Weibliches ist, dann werden wir in der christlichen Gemeinde von einer Frau regiert …

Was ist Geist

Was ist Geist, diese Frage müssen wir uns stellen, wenn wir die Bibel verstehen wollen. Denn hier begegnet uns Geist auf Schritt und Tritt und betrifft uns persönlich. Dabei fällt auf, dass die Bibel selbst nirgends erklärt oder darüber lehrt, was Geist ist. Offensichtlich ist das von Anfang an allen bekannt. Es scheint erst ein Problem der modernen materialistischen Zeit zu sein, nicht mehr zu wissen, was Geist ist. Es hat also eine Verdummung eingesetzt. Entweder erklärt man, dass es Geist einfach nicht gibt, dass es also eine antiquierte menschliche Einbildung ist. Oder man gesteht zu, dass es den menschlichen Geist gibt, aber er wird dann materialistisch mit Funktionen des menschlichen Gehirns erklärt.

Ich versuche aus meiner Kenntnis der biblischen Sicht eine Erklärung. Der erste Versuch einer Definition lautet: Geist ist die nicht-materielle Existenzform. Wir leben in dieser materiellen Welt und daher ist das materiell existierende zunächst das uns Naheliegende und Vertraute. Alles, was über den materiellen Rahmen hinaus existiert, ist Geist.

Als Versuch einer weitergehende Definition nenne ich für das, was uns in der Bibel als Geist begegnet, drei Eigenschaften: Realität, Persönlichkeit und Fähigkeit. Diese Eigenschaften lese ich ab an den drei Arten von Geistwesen, die uns in der Bibel begegnen.

Das erste und grundlegende, was uns hier begegnet, ist Gott selbst. Jesus hat diese Aussage gemacht: Gott ist Geist. Natürlich überschreitet es unser Vorstellungsvermögen, uns Gott als Geist vorzustellen. Gott hat nicht umsonst verboten, sich ein Bild von ihm zu machen. Aber die drei Kennzeichen sind deutlich: Er ist real, er ist personal, und er ist fähig. Allerdings ist es klar, was Gott betrifft, dass es über ihn keine menschliche Erklärung geben darf, die ihn in irgendeiner Weise begrenzt oder einschränkt.

Von Gott abgeleitet, bzw. von ihm erschaffen, begegnen uns zwei weitere Arten von Geistwesen: Engel und Menschen. Die Engel hat Gott schon vor der uns bekannten Schöpfung erschaffen, denn sie haben gejauchzt und Gott gepriesen über dieser Schöpfung, die er geschaffen hat. Aus den Reihen der Engel ist dann aber auch der Fall des Oberstens Engels geschehen, der zum Satan, zum Gegner, wurde und einen Teil der Engel mit sich gezogen hat, aus denen die Welt der Dämonen geworden ist. Das neue Testament nennt sie auch „unreine Geister“.

Im Gegensatz zu den Engeln in ihrer geistigen Existenz sind die Menschen Geistwesen, die in dieser Welt in einem materiellen Körper existieren. Gott hat auch diesen Körper geschaffen und geformt, wobei es unklar ist, was der Sündenfall mit dem Einbruch der Sterblichkeit an Veränderung gebracht hat. Die Bibel sagt ja deutlich, dass dieser Vorgang die ganze Schöpfung in Mitleidenschaft gezogen hat ist. So bleibt die Frage offen, aus welcher göttlichen Späre die Schöpfung durch Sünde und Tod in die jetzige Existenzform gefallen ist.

Im Unterschied zu den Engeln hat der Mensch allerdings die Fähigkeit, sich zu vermehren. Gott hat Mann und Frau erschaffen und entsprechend gesegnet: Seid fruchtbar und vermehrt euch! Und so erschaffen zwei menschliche Geistwesen durch Zeugung und Befruchtung ein neues menschliches Geistwesen. So gesehen ist es tatsächlich ein Schöpfungsakt, der hier stattfindet. Wir finden in der Bibel deshalb auch keinerlei Ansatz der Reinkarnationslehre. In einem gezeugten Menschen beginnt kein schon zuvor vorhandenes Geistwesen noch einmal ein neues Leben.

Allerdings existiert der Geist des Menschen nach dem Tod weiter. Es gibt für ihn dann die auf Hebräisch „sche’ol“ und Griechisch „hades“ genannte Totenwelt. Aus ihr konnte König Saul den Geist des verstorbenen Propheten Samuel heraufrufen lassen. Und Jesus erzählt das Beispiel, in dem der reiche Mann nach seinem Tod im Hades war, wo er von ferne den armen Lazarus in den Armen Abrahams sehen konnte.

Nicht aus der Bibel selbst, aber aus der Erfahrung der Menschheit ergibt sich noch eine (allerdings dazu passende) Möglichkeit: Geister gehen nach dem Tod nicht in die Totenwelt hinüber, sondern bleiben hier in der Menschenwelt an etwas hängen.

Eine Ausnahme dazu bilden die Jünger von Jesus, seine Gemeinde von Wiedergeborenen. Von ihnen hat Jesus gesagt, das die Tore der Totenwelt sie nicht überwältigen werden. Sie sterben nicht, sie gehen heim zu ihrem Herrn in den Himmel. Hier ruhen sie bis zur Auferstehung, in der sie wieder einen Körper bekommen. Und dieser besteht dann aus Geist, genau wie der Auferstehungsleib von Jesus. Und wenn Jesus der Erstling der neuen Schöpfung ist und die auferstandene Gemeinde die Vorhut der neuen Welt, dann liegt der Gedanke nahe, dass der neue Himmel und die neue Erde ebenfalls aus „Geist“ bestehen werden …

Der griechische Aorist

Der griechische Aorist ist eine Vergangenheitsform, die es so im Lateinischen oder Deutschen nicht gibt. Sie ist die normale Erzählform für vergangene Vorgänge und Fakten. Nun habe ich dazu in der griechischen Grammatik allerdings eine Entdeckung gemacht. Ich bin darauf gekommen über das neue Gebot von Jesus: „… dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe.“ Das „geliebt habe“ steht im Aorist.

Welche Vorgänge oder Fakten bei „geliebt habe“ wohl gemeint waren, war mir immer etwas unklar. Und so schaute ich nochmal in der Grammatik nach unter „Aorist“, was er so alles bedeuten kann. Und hier entdeckte ich zu meiner Verblüffung eine seltenere Bedeutung, die mir nicht bewusst war. Der griechische Aorist drückt auch Erfahrungstatsachen aus, also Dinge, die in der Vergangenheit schon immer so waren und also auch jetzt noch und weiterhin so sind. In diesem Fall muss er im Deutschen dann aber sinngemäß mit der Gegenwart (Präsens) übersetzt werden.

Nun habe ich das in meiner Übersetzung des Neuen Testaments an verschiedenen Stellen natürlich angewendet. Zunächst an Stellen, die „geliebt habe“ oder „geliebt hat“ lauteten. Und ich war überrascht, wie anders, aktuell und richtig es sich anhört:

Joh 13,34: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, wie ich euch liebe, damit auch ihr einander liebt!“

Joh 15,9: „Wie der Vater mich liebt, liebe ich auch euch. Bleibt in meiner Liebe!“

2 Thess 2,16: „Er selbst, unser Herr, Jesus der Messias, und Gott, unser Vater, der uns liebt und in Gnade ewige Hilfe und gute Hoffnung gibt …“

Eph 2,4-5: „Gott, der reich an Erbarmen ist, hat uns aber durch seine große Liebe, mit der er uns liebt, die wir tot waren durch die Fehltritte, mit lebendig gemacht mit dem Messias …“

Eph 5,1: „Macht es also Gott nach als geliebte Kinder und lebt in Liebe, wie auch der Messias uns liebt und sich für uns ausgeliefert hat als Opfergabe und Mahlopfer zu einem wohlriechenden Duft für Gott!

Eph 5,25: „Ihr Ehemänner, liebt (eure) Frauen, wie auch der Messias die Gemeinde liebt und sich für sie hingegeben hat, …

1 Joh 4,10-11: „Die Liebe besteht nicht darin, dass wir Gott lieben, sondern dass er uns liebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühne für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns so liebt, sind auch wir es schuldig, einander zu lieben.“

Eine neue, frischere und aktuellere Übersetzung ergibt sich daraus natürlich auch an anderen Stellen. Hier ein paar, bei denen es mir besonders aufgefallen ist:

„Ich lobe dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du das alles vor Weisen und Einsichtigen verbirgst und Unmündigen enthüllst! Ja, Vater, so wurde es bei dir beschlossen.“ (Mt 11,25-26 / Lk 10,21)

„Denn die Sonne geht auf mit ihrer Hitze, „die Wiese vertrocknet, ihre Blüte fällt ab“ und ihr schönes Aussehen wird vernichtet. So wird auch der Reiche auf seinen Wegen aufgerieben werden. (Jak 1,11)

„Ihr schwelgt auf der Erde im Luxus und lebt üppig, ihr ernährt eure Herzen am Schlachttag. Ihr verurteilt den Gerechten, ermordet ihn, der sich nicht gegen euch stellt.“ (Jak 5,5-6)

Der Schöpfungsbericht

Der Schöpfungsbericht ist ist nicht nur ein grundlegender, sondern auch einer der schönsten Texte der Bibel. Unter Berücksichtigung des hebräischen und des griechischen Textes habe ich eine eigene Übersetzung erstellt:

Am Anfang erschuf Gott den Himmel und die Erde.

Die Erde war aber Wüste und Leere,

Finsternis war über der Tiefe

und Wind von Gott bewegte sich über dem Wasser.

Und Gott sagte:

„Es werde Licht!“

Und es wurde Licht.

Und Gott sah das Licht, dass es gut war.

Und Gott trennte zwischen dem Licht und der Finsternis.

Und Gott nannte das Licht „Tag“, die Finsternis nannte er „Nacht“.

Und es wurde Abend, und es wurde Morgen – ein Tag.

Und Gott sagte:

„Es werde eine Wölbung mitten im Wasser,

sie sei trennend zwischen Wasser und Wasser!“

Und es wurde so:

Gott machte die Wölbung

und trennte zwischen dem Wasser, das unter der Wölbung war,

und dem Wasser, das über der Wölbung war.

Und Gott nannte die Wölbung „Himmel“.

Und Gott sah, dass es gut war.

Und es wurde Abend, und es wurde Morgen – ein zweiter Tag.

Und Gott sagte:

„Das Wasser unter dem Himmel soll sich sammeln in eine Ansammlung,

und das Trockene soll sichtbar werden!“

Und es wurde so:

Das Wasser, das unter dem Himmel war, sammelte sich in seine Ansammlungen,

und das Trockene wurde sichtbar.

Und Gott nannte das Trockene „Erde“,

und die Gebilde der Wasser nannte er „Meere“.

Und Gott sah, dass es gut war.

Und Gott sagte:

„Die Erde soll Grünes hervorbringen:

grüne Bodenpflanzen, die Samen aussäen nach ihrer Art,

und fruchttragende Bäume, die Frucht bringen,

in der ihr Same ist nach ihrer Art auf der Erde.“

Und es wurde so:

Die Erde brachte hervor:

grüne Bodenpflanzen, die Samen aussäen nach ihrer Art,

und Bäume, die Frucht bringen, in der ihr Same ist nach ihrer Art.

Und Gott sah, dass es gut war.

Und es wurde Abend, und es wurde Morgen – ein dritter Tag.

Und Gott sagte:

„Es sollen Lichtquellen werden in der Wölbung des Himmels,

um zu trennen zwischen dem Tag und zwischen der Nacht,

sie sollen sein für Zeichen und Zeiten und für Tage und Jahre,

und sie sollen zur Beleuchtung sein in der Wölbung des Himmels,

um auf die Erde zu leuchten.“

Und es wurde so:

Gott machte die zwei großen Lichtquellen,

die große Lichtquelle zur Herrschaft des Tages,

die geringere Lichtquelle zur Herrschaft der Nacht, und die Sterne.

Und Gott setzte sie in Bewegung in der Wölbung des Himmels,

um auf die Erde zu leuchten,

um zu regieren über den Tag und über die Nacht

und um zu trennen zwischen dem Licht und der Finsternis.

Und Gott sah, dass es gut war.

Und es wurde Abend, und es wurde Morgen – ein vierter Tag.

Und Gott sagte:

„Die Wasser sollen wimmeln lassen ein Gewimmel von lebendigen Wesen,

und fliegende Tiere sollen fliegen über der Erde unter der Wölbung des Himmels.“

Und es wurde so:

Gott erschuf die großen Meerestiere

und jedes lebendige Wesen, das herumkriecht,

die die Wasser wimmeln lassen nach ihrer Art,

und jedes fliegende Tier mit Flügeln nach seiner Art.

Und Gott sah, dass es gut war.

Und Gott segnete sie und sagte:

„Seid fruchtbar, vermehrt euch, füllt die Wasser in den Meeren,

und die fliegenden Tiere sollen sich vermehren auf der Erde.“

Und es wurde Abend, und es wurde Morgen – ein fünfter Tag.

Und Gott sagte:

„Die Erde soll lebendiges Wesen hervorbringen nach seiner Art:

Nutztiere, kriechende Tiere und Wildtiere der Erde nach ihrer Art.“

Und es wurde so:

Gott machte die Wildtiere der Erde nach ihrer Art, die Nutztiere nach ihrer Art

und alle kriechenden Tiere des Erdbodens nach ihrer Art.

Und Gott sah, dass es gut war.

Und Gott sagte:

„Wir wollen einen Menschen machen nach unserem Bild – nach unserem Abbild.

Sie sollen Herrscher sein über die Fische des Meeres,

die fliegenden Tiere des Himmels,

die Nutztiere und alle Wildtiere der Erde

und alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen.“

Und Gott machte den Menschen nach seinem Bild,

nach dem Bild Gottes machte er ihn,

männlich und weiblich machte er sie.

Und Gott segnete sie und sagte:

„Seid fruchtbar, vermehrt euch, füllt die Erde, beherrscht sie,

seid Herrscher über die Fische des Meeres, die fliegenden Tiere des Himmels,

die Nutztiere und alle Wildtiere

und alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen.“

Und Gott sagte:

„Seht, ich habe euch jede Bodenpflanze gegeben, die Samen aussät,

die auf der ganzen Erde ist,

und jeden Baum, an dem Frucht ist, die Samen aussät,

für euch soll sie sein zum Essen.

Und allen Wildtieren der Erde, allen Vögeln des Himmels

und jedem kriechenden Tier, das auf der Erde kriecht,

in dem eine lebendige Seele ist,

(habe ich) alle grünen Bodenpflanzen zum Essen (gegeben).“

Und es wurde so.

Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und sieh, es war sehr gut.

Und es wurde Abend, und es wurde Morgen – ein sechster Tag.

Vollendet waren der Himmel und die Erde und ihre ganze geordnete Menge,

vollendet hatte Gott am sechsten Tag seine Werke, die er gemacht hatte.

Und am siebten Tag ruhte er von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.

Und Gott segnete den siebten Tag und machte ihn heilig,

denn an ihm ruhte er von allen seinen Werken,

die er angefangen und gemacht hatte.

Dieses ist eine Aufzeichnung der Geschichte des Himmels und der Erde,

wie sie geschaffen wurden,

(aufgezeichnet) am Tag, als Gott den Himmel und die Erde gemacht hatte.