Ein Bibelübersetzer entdeckt ...

Schlagwort: Römerbrief

Die Wut Gottes

Die „Wut Gottes“ klingt ungewohnt in frommen Ohren. Eher ist man – wenn überhaupt – aus der biblischen Tradition den „Zorn Gottes“ gewohnt. Für die pseudochristlich-humanistische Denkweise ist ein wütender Gott natürlich überhaupt undenkbar – einfach grauenhaft, so eine Vorstellung. Aber Gott richtet sich bekanntermaßen nicht nach der Denkweise der Menschen.

In der griechischen Sprache geht es um die zwei Begriffe „orgé“ und „thymós“. Orgé ist dabei das etwas harmlosere und rationalere Wort. Seine Bedeutungsbandbreite geht auch herunter bis zum einfachen „Ärger“. Thymós ist daneben das emotionalere und intensivere Wort. Da ich Wert darauf lege, verschiedene griechische Begriffe auch im Deutschen verschieden wiederzugeben, übersetze ich orgé wie gewohnt mit „Zorn“, thymós dagegen mit „Wut“.

Orgé ist auch in der Bibel das üblicherweise gebrauchte Wort für den Zorn Gottes. Aber im Neuen Testament wird auch von der Wut Gottes gesprochen, und zwar bis auf eine Stelle ausschließlich in der Offenbarung.

Manchmal stehen die Begriffe auch direkt nebeneinander, wie in Röm 2,8: „Für die anderen, die aus Konkurrenz (handeln), nicht von der Wahrheit überzeugt sind und sich vom Betrug überzeugen lassen, (gibt es) Zorn und Wut.“ Die Reihenfolge zeigt auch hier die Steigerung vom Zorn zur Wut.

Außer dieser einen Stelle im Römerbrief spricht sonst nur die Offenbarung von der „Wut“ Gottes. Offensichtlich steigert sich hier auf das Ende zu auch bei Gott selbst noch etwas.

Es fängt an in Offb 14,9-10: „Wenn jemand das wilde Tier und sein Bild anbetet und (sein) Kennzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine rechte Hand, dann wird er auch zu trinken bekommen vom Wein der Wut Gottes, der pur eingeschenkt ist im Becher seines Zornes.“

Auch hier stehen die beiden Begriffe zusammen: Der Becher ist der Zorn, sein Inhalt die Wut. Und das Bild vom „Wein“ der Wut Gottes passt zu der in den Versen 17-20 folgenden Darstellung des Gerichts als Weinernte.

Eine breite inhaltliche Darstellung dieses Wut-Gerichts erfolgt dann in den Kapiteln 15 und 16 mit den sieben Plagen, die durch das Ausgießen der sieben Schalen, gefüllt mit der Wut Gottes, über die Menschheit kommen.

Doch zuvor sehen wir in Offb 15,2-4 die, „die gesiegt hatten“ mit Gottes Harfen an dem Meer aus Kristall stehen. Das Meer aus Kristall, das sich nach Offb 4,6 direkt vor dem Thron Gottes befindet, ist ein Bild für die Grenze zwischen der irdischen Welt darunter und der Welt Gottes darüber. Die Sieger sind jetzt in die Welt Gottes eingetreten.

In Kap. 14,1-5 standen sie als die Hundertvierundvierzigtausend noch auf der Erde. In Kap. 14,14-16 waren sie dann die Frucht bei der Getreideernte in der Entrückung. Und nun stehen sie an dem Meer aus Kristall vor dem Thron Gottes.

Die Entrückung der Gemeinde geschieht also, bevor die Wut Gottes sich entlädt. Gott holt am Ende die Seinen weg, damit ist die Gnadenzeit abgelaufen. Dann nimmt die Wut Gottes über die gottlose und gerichtsreife Menschheit ihren Lauf, und nichts hält sie mehr auf. Die Zeit des Einsammelns der Geretteten ist zu Ende, nun gibt es keine Rettung mehr.

Offb 15,8: „Und das Tempelhaus wurde erfüllt mit Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft, und niemand konnte in das Tempelhaus gehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren.“ Das heißt, der Zugang zu Gott ist blockiert, es gibt keine Fürbitte mehr. Niemand kann Gott jetzt noch umstimmen.

Offb 16,9: „Die Menschen wurden von großer Hitze versengt, und sie lästerten den Namen Gottes, der die Macht über diese Plagen hat, und waren nicht bereit sich zu ändern, um ihm Ehre zu geben.“ Offb 16,11: „… und sie lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Nöte und ihrer eitrigen Wunden und waren nicht bereit sich zu ändern – heraus aus ihren Werken.“ Es gibt keine Bekehrung mehr, keine Einsicht, keine Reue, keine Umkehr.

Es ist also nichts mit Spekulationen über eine große Erweckung nach der Entrückung. Wenn die Gemeinde weg ist, ist der heilige Geist weg, ist die Gnade weg, gibt es keine Rettung mehr. Die Zeit, mit Gott Ernst zu machen, ist jetzt. Wer meint, da noch etwas verschieben zu können, zeigt nur, dass er Gott immer noch nicht Ernst nimmt. Und damit fällt er mit Recht unter das Gericht Gottes.

Dass es am Ende einmal dieses „zu spät“ gibt, hat Jesus auch zu seinen irdischen Lebzeiten schon deutlich gelehrt. Als Beispiel nenne ich Mt 25,10-12 – im Bild der Brautjungfern: „Während sie aber zum Einkaufen weggingen, kam der Bräutigam. Die, die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Brautjungfern und sagten: ‚Herr, Herr, mach uns auf!‘. Er aber antwortete: ‚Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.'“

Israel

Eine wichtige und in manchen christlichen Kreisen viel besprochene Frage ist, was das Neue Testament zum Thema „Israel“ sagt. Israel ist zunächst das alttestamentliche Volk Gottes. Ihm sandte Gott, „als die Zeit erfüllt war“, seinen Sohn, Jesus den Messias. Und an Jesus dem Messias hat sich Israel dann gespalten. Ein größerer Teil Israels hat Jesus als Messias abgelehnt. Ein kleinerer Teil Israels in Gestalt der Jünger und der ersten Gemeinde hat Jesus angenommen. Und der ablehnende Teil Israels war dann nicht nur bei der Hinrichtung von Jesus die treibende Kraft, sondern auch bei der Verfolgung der ersten Gemeinde.

Über das Verhältnis dieser beiden Teile Israels hat Paulus ausführlich im Römerbrief geschrieben, in den Kapiteln 9 bis 11. Er legt dar, dass es einen ungläubigen Teil Israels gibt, der sich mit seiner Ablehnung selbst vom Geschenk Gottes im Messias ausgeschlossen hat, und dass es den gläubigen „Rest“ Israels gibt, mit dem Gott nun seinen Weg weitergeht.

Und in den gläubigen Rest-Teil Israels werden dann auch Nichtjuden aufgenommen. Ihnen hat Gott die Türe geöffnet, ins Volk Gottes hereinzukommen. Und so sind sie nicht mehr „Fremde und Ausländer“, sondern „Mitbürger der Heiligen und Angehörige Gottes“ (Eph 2,19). Paulus stellt das im Bild des Olivenbaums dar: Alte Zweige wurden abgeschnitten, neue Zweige werden eingepfropft, die genauso dazugehören. Die gläubige Gemeinde aus Juden und Nichtjuden ist nun das gläubige und treue Volk Gottes – Israel.

Das hatte auch Jesus selbst schon dem ablehnenden Teil Israels angekündigt. Mt 21,47: „Das Reich Gottes wird von euch weggenommen werden und einem Volk gegeben werden, das dessen Früchte hervorbringt.“

Die Haltung der Gemeinde zum abtrünnigen Teil Israels ist aber eindeutig. Es ist die Haltung, die auch Jesus selbst hatte: Schmerz und Trauer und der Wunsch, sie auch weiterhin zu gewinnen. Sie zu verfolgen und möglichst auszurotten, war nie ein Gedanke der christlichen Gemeinde. Der „christliche“ Antisemitismus konnte erst auf dem Boden des kirchlichen Antichristentums aufkommen und seine bösen Früchte hervorbringen.

Paulus sagt, dass Gott auch für den abtrünnigen Teil Israels an seinen Zusagen festhält. Auch wenn es ein untreues Israel gibt, bleibt Gott doch treu. Und wenn Jesus wiederkommt, wird auch dieser Teil Israels ihn als seinen Messias erkennen und annehmen und gerettet werden. Aber bis dahin ist das einzige Volk Gottes und damit das „Israel Gottes“ die Gemeinde.

In Gal 6,16 schreibt Paulus: „Friede und Erbarmen über alle, die sich nach dieser Regel richten, über das (ganze) Israel Gottes!“ Nachdem er die Forderung nach der physischen Beschneidung der bekehrten Nichtjuden abgewehrt hat, hat er diese neue Regel in Vers 15 so beschrieben: „Weder Beschneidung noch Unbeschnittenheit ist etwas, sondern eine neue Schöpfung!“

Anstelle der physischen Beschneidung gibt es nun in der neuen Geburt eine geistliche Beschneidung. Röm 3,28-29: „Nicht der ist nämlich ein Jude, der es im Sichtbaren ist, und nicht das ist Beschneidung, was am Körper sichtbar ist. Vielmehr ist der ein Jude, der es im Verborgenen ist, und Beschneidung des Herzens (geschieht) im Geist, nicht mit Buchstaben. Das Lob eines solchen (Menschen) kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.“ Die Beschneidung ist also nicht abgeschafft, sondern sie wird erfüllt in der Reinigung des Herzens durch den Heiligen Geist.

Paulus geht hier tatsächlich so weit, diese nach der neuen Regel „Beschnittenen“ nun auch als die wahren „Juden“ zu bezeichnen. Die abtrünnigen Juden haben also trotz ihrer physischen Beschneidung ihr eigentliches „Judentum“ verloren, ihre Beziehung zu Gott. Und ein hereinkommender Nichtjude wird nun durch die Beschneidung des Herzens zu einem Angehörigen des Volkes Gottes, zu einem „Juden“.

Von seiner Ursprungsgeschichte her bezeichnete sich Israel auch gerne als das „Zwölf-Stämme-Volk“. Und hier löst sich auch das Rätsel um die Frage, an wen Jakobus seinen Brief geschrieben hat. „Jakobus, ein Sklave Gottes und des Herrn, Jesus des Messias: an die zwölf Stämme in der Diaspora. Seid gegrüßt!“ (Jak 1,1). Dass Jakobus an Gläubige schreibt, ist vom Inhalt des Briefes her ganz klar. Wenn nun die Gläubigen das wahre „Israel Gottes“ sind, dann sind sie auch das Zwölf-Stämme-Volk.

Von hier aus fällt dann auch Licht auf eine der Visionen in der Offenbarung – Offb 7,1-8:

„Danach sah ich vier Engel an den vier Enden der Erde stehen, die halten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind wehen soll über die Erde, über das Meer und über jeglichen Baum. Und ich sah einen anderen Engel heraufkommen vom Aufgang der Sonne, der hatte ein Siegel des lebendigen Gottes und rief mit lauter Stimme zu den vier Engeln, denen es gegeben worden war, der Erde und dem Meer zu schaden: ‚Schadet weder der Erde, noch dem Meer, noch den Bäumen, bis wir die Sklaven unseres Gottes auf ihren Stirnen versiegelt haben!‘ Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: ‚hundertvierundvierzigtausend‘.

Es sind Versiegelte aus jedem Stamm der Nachkommen Israels: vom Stamm Juda zwölftausend Versiegelte, vom Stamm Ruben zwölftausend, vom Stamm Gad zwölftausend, vom Stamm Ascher zwölftausend, vom Stamm Naftali zwölftausend, vom Stamm Manasse zwölftausend, vom Stamm Simeon zwölftausend, vom Stamm Levi zwölftausend, vom Stamm Issachar zwölftausend, vom Stamm Sebulon zwölftausend, vom Stamm Josef zwölftausend, vom Stamm Benjamin zwölftausend Versiegelte.“

Für das „Versiegeln“ gibt es Parallelstellen im Neuen Testament:

„Es ist Gott, der uns samt euch festigt auf den Messias hin, der uns gesalbt hat, der uns versiegelt hat, der als Anzahlung den Geist gegeben hat, der in unseren Herzen ist.“ (1 Kor 1,21).

„In ihm wurdet ihr auch, als ihr zum Glauben kamt, versiegelt mit dem versprochenen Heiligen Geist, der eine Anzahlung unseres Erbes ist auf die erworbene Erlösung hin, zum Lob seiner Herrlichkeit.“ (Eph 1,13b+14).

„Und macht nicht den Heiligen Geist Gottes traurig, mit dem ihr versiegelt wurdet auf den Tag der Erlösung hin!“ (Eph 4,30).

Das ist die neutestamentliche Lehre von der „Versiegelung“.

Und mit dieser Erkenntnis verstehen wir nun auch die Vision in der Offenbarung. Die vier Winde (die das letzte Gericht über die Erde bringen sollen) müssen still bleiben, bis die zwölf Stämme (die gläubige Gemeinde aus Juden und Nichtjuden) versiegelt sind mit dem Heiligen Geist. Das ist ja ein fortlaufender Prozess, solange noch immer durch neue Geburt neue Gläubige hereinkommen. Das geht so lange, bis es hundervierundvierzigtausend sind (die volle – symbolische – Zahl, die Gott in seinem Plan festgelegt hat).

Und dann kommt das Ende. Jesus holt die Gemeinde weg, und wir sehen sie in der darauf folgenden Vision in Offb 7,9-17 als unzählbare Menge, als vollendete Gemeinde vor dem Thron Gottes. (Dass die unzählbare Menge aus 144.000 besteht, ist nur scheinbar ein Widerspruch: Gott kann sie zählen, Menschen können es nicht.)

Wer hat die Briefe geschrieben?

Wer hat die Briefe geschrieben? Auf diese Frage gibt es im Neuen Testament bei genauem Hinsehen differenziertere Antworten. Tertius z. B. hat den Römerbrief aufgeschrieben. Röm 16,22: „Ich grüße euch – ich, Tertius, der den Brief geschrieben hat – im Herrn!“ Ob der moderne Ausdruck „Sekretär“ dafür das Richtige ist, halte ich eher für fraglich.

Ich stelle mir vor, dass Paulus in Korinth einfach diesen Tertius mit in der Gemeinde hatte. Und dieser beherrschte die Kunst des Schreibens. Und so nahm Paulus ihn mit seiner Gabe in Dienst, um ihm seinen Brief nach Rom zu diktieren. Dem Namen nach war Tertius selbst ein Römer. Natürlich konnte Paulus auch selbst schreiben. Aber offensichtlich war es doch einfacher, seine Gedanken diktieren zu können, als sie selbst nebenher (mühsam?) zu Papier zu bringen.

Auch den ersten Petrusbrief hat nicht Petrus selbst geschrieben, sondern Silvanus, und den zweiten Petrusbrief vermutlich Judas.

Wenn wir nun beachten, dass Paulus im ersten Korintherbrief auch Sosthenes, den Bruder, als Mitabsender nennt, wie er auch in andern Briefen Mitabsender angibt, dann ahnen wir vielleicht, das das Abfassen etlicher Schriften im NT viel mehr Teamarbeit war, als wir uns gemeinhin vorstellen.

Einen Sonderfall dazu finden wir im Buch der Offenbarung. Hier werden sieben Briefe an sieben Gemeinden geschrieben. Aber auch hier passt das Schema. Der auferstandene Jesus persönlich ist der Autor der sieben Briefe. Aber er diktiert sie einem Schreiber, in diesem Fall Johannes.

Wer hat die Briefe geschrieben? Es gibt auf diese Frage aber noch eine etwas tiefergehende Antwort. Unter der Inspiration des heiligen Geistes wurden die Briefe diktiert und geschrieben. Und so sind sie zu einem Teil des Wortes Gottes geworden.

Wer ist Rufus?

Wer ist Rufus? Er taucht in der Grußliste des Römerbriefs auf. Der Brief an die Gemeinde in Rom hat unter den Briefen von Paulus die Ausnahmestellung, dass er der einzige ist, den Paulus an eine Gemeinde schreibt, die er nicht persönlich kennt und der er erst einen zukünftigen Besuch ankündigt. In Kapitel 16 lässt er aber an über dreißig Leute Grüße ausrichten, die er alle schon gekannt haben muss. Das heißt, irgendwo auf seinen Reisen und Diensten zwischen Jerusalem und Illyrien sind sie irgendwann einmal mit ihm zusammengewesen.

Das ist ein eindrückliches Beispiel für die damalige Mobilität (zumindest der städtischen Bevölkerung) im römischen Reich. Und es ist auch ein Beispiel für die internationale Zusammensetzung der christlichen Gemeinde aus verschiedenen Volksgruppen.

Das bekannteste Beispiel dafür sind Aquila und Priscilla: Sie waren als Juden aus Rom vertrieben worden, sind mit Paulus in Korinth zusammengekommen, dann mit ihm nach Ephesus gereist und eine Weile dort geblieben und werden nun in Rom wieder von ihm gegrüßt, wohin sie zurückgekehrt sind, womöglich um den Besuch von Paulus dort mit vorzubereiten.

Durch ein altes Buch von Theodor Zahn bin ich noch auf eine Verbindung gestoßen, die mir bis dahin nicht aufgefallen war. In Mk 15,21 lesen wir: „Einen der vorbeiging, Simon von Kyrene, der vom Feld kam, den Vater von Alexandros und Rufus, zwangen sie, seinen Kreuzesbalken zu tragen.“ Allein Markus hat an dieser Stelle Simons Söhne erwähnt, Alexandros und Rufus. Deren Erwähnung ist aber nur sinnvoll, wenn Leser des Evangeliums mit den Namen der beiden etwas anfangen können.

Wenn man nun bedenkt, dass Markus seinen Bericht über Jesus infolge seiner Tätigkeit als Übersetzer von Petrus in Rom geschrieben hat, dann passt es zusammen mit Röm 16,13: „Grüßt Rufus, den Auserwählten im Herrn, und seine Mutter – und meine!“ Wenn Rufus in Rom war, dann ist es kein Wunder, wenn Markus ihn im Evangelium erwähnt. Dann war er dort bekannt.

Aber Markus kannte ihn schon vorher. Man beachte auch hier die Mobilität: Simon stammte von Kyrene, das liegt in Nordafrika westlich von Ägypten. Zur Zeit von Jesus war er aber mit seiner Familie in Jerusalem ansässig. Hier zwangen ihn die römischen Soldaten bei einem Gang aufs Feld, den Kreuzesbalken von Jesus zu tragen. Wenn Simon und seine Familie damals schon gläubig waren oder es wurden, waren sie in der Jerusalemer Gemeinde. Und zu der gehörte auch Johannes Markus.

Wo und wann Rufus und seine Mutter dann mit Paulus zusammen waren, wissen wir nicht. Aber es muss intensiv gewesen sein, wenn sie auch für Paulus wie eine Mutter war. Dann ist Markus in Rom wieder mit Rufus zusammengekommen, und auch Paulus lässt ihn dort grüßen mit seiner Mutter. Diese war inzwischen wohl verwitwet, da man von ihrem Mann Simon nichts mehr hört.

Soweit die Einblicke in die Geschichte von unserem Bruder Rufus. In der Ewigkeit wird er uns sicherlich mehr darüber erzählen können …