Entdeckungen eines Bibelübersetzers

Schlagwort: Herzensveränderung

Der Fluch der Ehe

Der Fluch der Ehe gehört zu den Folgen des Sündenfalls. Nachdem Gott im Fluch über die Frau erst die schmerzhaften Geburten ankündigte, sagte er dann noch: „Und gegen deinen Mann (geht) dein Begehren, er aber will herrschen über dich!“

Um diese Aussage besser zu verstehen, ist es hilfreich, aus dem folgenden Kapitel die Worte Gottes an Kain zu betrachten. 1 Mo 4,7: „Ist es nicht so: Wenn du das Richtige tust, ist (dein Blick) erhoben, wenn du aber nicht das Richtige tust, lagert Sünde vor der Tür? Und gegen dich (geht) ihr Begehren, du aber sollst herrschen über sie!“

Die zwei Aussagen sind genau gleich aufgebaut:

„Und gegen deinen Mann (geht) dein Begehren, er aber will herrschen über dich!“

„Und gegen dich (geht) ihr Begehren, du aber sollst herrschen über sie!“

Was die Sünde gegenüber dem Menschen tut, das will die Frau gegenüber dem Mann: Begehren. Wenn ich etwas begehre, dann will ich es besitzen. Die Sünde will den Menschen besitzen, sie will Macht über ihn ausüben. Die Frau will den Mann besitzen, und dieses Besitzen ist natürlich auch eine Art Machtausübung, vermutlich auf die etwas feinere weibliche Art und Weise. Vielleicht sind „Steuern“ und „Manipulieren“ passende moderne Ausdrücke dafür.

Die Antwort darauf besteht im Herrschen. Der Mensch soll über die Sünde herrschen, soll sie also in die Schranken weisen und nicht über sich herrschen lassen. Der Mann wehrt sich gegen die Besitzergreifung der Frau, indem er über sie zu herrschen versucht, um die Oberhand zu behalten. Vielleicht ist dann „Dominieren“ der passende Ausdruck dazu.

Hier ist also der eheliche Urkonflikt ausgesprochen und programmiert: der Machtkampf zwischen Ehemann und Ehefrau. Die vielen Witze, die es über diese Problematik gibt, bestätigen deren Richtigkeit und Realität. Ehen werden also nicht im Himmel geschlossen. Gott hat die Ehe geschaffen und gesetzt, aber er hat infolge der Sünde im Fluch die Mühsamkeit des Lebens über sie ausgesprochen, wie auch über die Arbeit und die Fortpflanzung.

Die Frage ist, ob es dafür eine Lösung gibt. In diesem Zusammenhang ist mir ein Abschnitt aufgefallen, der innerhalb des Neuen Testaments aus dem Rahmen fällt – Eph 5,21-33:

„… – indem ihr euch einander unterordnet in Achtung vor dem Messias, die Ehefrauen ihren Männern wie dem Herrn, denn ein Ehemann ist Haupt (seiner) Frau, wie auch der Messias Haupt der Gemeinde ist, er, der Retter des Leibes. Also, wie sich die Gemeinde dem Messias unterordnet, so auch die Ehefrauen (ihren) Männern in allem. Ihr Ehemänner, liebt (eure) Frauen, wie auch der Messias die Gemeinde liebt und sich für sie hingegeben hat, um sie heilig zu machen – dazu hat er sie gereinigt mit dem Bad im Wasser und durch das Wort -, um sie sich herrlich hinzustellen, die Gemeinde, damit sie keinen Fleck oder eine Runzel oder etwas derartiges hat, sondern heilig und makellos sein soll.

So müssen auch die Ehemänner ihre Frauen lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Niemandem war doch jemals sein Körper gleichgültig, man gibt ihm vielmehr, was er braucht, und pflegt ihn. Und so (pflegt) auch der Messias die Gemeinde, weil wir Glieder seines Leibes sind. ‚Dafür wird ein Mann den Vater und die Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden, und die zwei werden körperlich eins sein.‘ Dieses Geheimnis ist groß. Ich sage das aber auf den Messias und auf die Gemeinde hin. Jedenfalls auch ihr, jeder Einzelne: Jeder soll seine Frau so lieben wie sich selbst! Die Frau aber: dass sie Achtung hat vor dem Mann!“

Das Auffallende in diesem Abschnitt ist, dass er dem allgemeinen Prinzip in der Gemeinde scheinbar zuwiderläuft. Die Christen in der Gemeinde haben untereinander – Männer und Frauen! – das Gebot von Jesus, einander zu lieben. Und sie haben, wie Paulus auch hier schreibt, das Gebot – Männer und Frauen! – sich einander unterzuordnen in Achtung vor dem Messias. Warum betont er nun hier so, dass der Mann, der sowieso alle lieben soll, auch seine Frau lieben soll? Und warum die Frau, die sich in Achtung vor dem Messias sowieso allen unterordnen soll, sich auch ihrem Mann unterordnen soll?

Diese spezielle Ermahnung von Paulus an die Eheleute ergibt aber einen guten Sinn, wenn man sie in Beziehung setzt zu 1 Mo 3 – dem Fluch der Ehe. Die Frau, die in menschlicher Art ihr Begehren auf ihren Mann gerichtet hat, hört jetzt auf damit und ordnet sich unter. Paulus formuliert es am Ende des Abschnitts auch noch anders: Sie hat Achtung vor ihm. Das ist offenbar ein alternativer Ausdruck für „unterordnen“. Der Mann, der in menschlicher Art über seine Frau zu herrschen versucht, hört jetzt damit auf und liebt – so wie Jesus seine Gemeinde.

Der Fluch der Ehe ist damit aufgehoben. Das neue Leben aus Gott kommt in die Ehe. Dass dafür Herzensveränderung mit Hilfe des Heiligen Geistes nötig ist, ist klar. Und so haben wir hier eine erlöste Ehe vor Augen, in der echte Liebe und echter Respekt die Haltung zueinander und den Umgang miteinander bestimmen. Das ist dann wohl auch die Antwort auf die Frage, was eine christliche Ehe ausmacht.

Die neue Geburt

Die neue Geburt aus Wasser und Geist, das hat Jesus gegenüber Nikodemos als Bedingung für den Eintritt ins Reich Gottes genannt. „Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ (Joh 3,3). „Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht ins Reich Gottes hineinkommen.“ (Joh 3,5). Weitere neutestamentliche Begriffe dafür habe ich in dem Artikel „Aus Gott geboren“ zusammengestellt.

Es hilft uns, mehr davon zu verstehen, wenn wir den Vorgang des Christwerdens im ganzen Neuen Testament betrachten. Das Verständnis für das, was ich hier darüber schreibe, habe ich David Pawson zu verdanken. Ausführlich dargelegt hat er das alles in seinem Buch: „Wiedergeburt – Start in ein gesundes Leben als Christ„.

Insbesondere in der Apostelgeschichte finden wir viele Beispiele dafür, wie Menschen Christen werden. Dabei tauchen durchgehend vier Elemente auf, die eine wichtige Rolle spielen. An manchen Stellen nur eines davon, an anderen zwei oder drei oder auch alle vier. Aber zusammengenommen ergeben sie ein einheitliches Bild davon, was zum Christwerden bzw. zur neuen Geburt gehört. Es sind: der Glaube an Jesus, die Bereitschaft sich zu ändern (traditionell „Buße“ genannt), die Taufe im Wasser und die Erfüllung mit Heiligen Geist.

Beginnen tut es damit, dass die Menschen die Botschaft von Jesus hören und glauben. Der zentrale Inhalt der Botschaft ist, dass Jesus der Messias ist. Die Botschaft beinhaltet allerdings das komplette Leben und die komplette Lehre von Jesus. Also alles, was uns unsere vier Evangelien berichten, ist die Botschaft von Jesus. So war das Überbringen der Botschaft eine längerfristige Angelegenheit, die in den Gemeinden weiterging, auch nachdem sie Christen geworden waren.

Die Initialzündung war aber: Jesus ist der Messias! Diese Botschaft ist keine Information, die man zur Kenntnis nehmen könnte im Sinne eines bloßen Kopfglaubens. Wenn Jesus der Messias ist, dann begegne ich in ihm dem lebendigen Gott persönlich. Dann hat dieser Glaube Auswirkungen und Konsequenzen für mein ganzes Leben.

Wenn ich im Messias dem lebendigen und heiligen Gott begegne, dann wird als erstes deutlich, dass mein bisheriges Leben nicht zu ihm passt. Das Problem der Sünde taucht auf. Und ob ich davor ein eher anständiger Sünder war oder ein eher unanständiger, ist unerheblich. Im Neuen Testament war dieses Thema von Anfang an da, schon bei Johannes dem Täufer. Die Leute gestanden ihre Sünden, bevor sie sich von ihm untertauchen ließen.

Das griechische Wort „metanoeín“, das Luther mit „Buße tun“ übersetzt hat, heißt wörtlich übersetzt „umdenken“. Dabei ist vorausgesetzt, dass, wenn ein Mensch sein Denken ändert, sich auch sein ganzes Leben ändert. Wenn er seine Sünde erkannt hat, will er sich ändern. Natürlich gehört dazu der Inhalt der Botschaft, dass der Messias am Kreuz für seine Sünden gestorben ist. Das Versprechen, die Sünden zu vergeben, erleichtert das Eingestehen der Sünden sehr.

Das Gericht Gottes über die Sünde ist am Kreuz vollzogen worden. Das ist die Ursache der damit möglich gewordenen Vergebung. Gott vergibt nicht einfach so. Gott richtet die Sünde. Der Mensch wird entweder von Gott wegen seiner Sünde gerichtet, oder er nimmt Zuflucht zum am Kreuz hingerichteten Messias, an dem das Gericht über die Sünde bereits vollzogen ist.

Mit dem Geständnis seiner Sünde und der Bereitschaft sich zu ändern für ein neues Leben in der Gemeinschaft mit Gott kann er sich nun untertauchen lassen.

Das Untertauchen im Namen Jesus hat eine so umfassende Bedeutung, dass das Neue Testament das nur mit mehreren Gesichtspunkten und Bildern erklären kann. Zum einen ist das Eintauchen in den Namen Jesus eine Besitzübergabe. Mit „Jesus“ wird er Name des neuen Besitzers und Herrn über dem Menschen ausgesprochen. Wenn wir in der Bibel eine „Lebensübergabe“ finden wollen, dann hier an dieser Stelle.

Das Untertauchen ist zum anderen auch ein „Bad“, mit dem die Sünden abgewaschen werden. Damit verbunden ist die Gabe eines guten Gewissens: Die Sünden sind vergeben, sie sind abgewaschen, sie sind weg. Der Mensch ist kein Sünder mehr und lebt mit einem guten Gewissen.

Zum Untertauchen gehört dann auch die Sichtweise des Sterbens des alten Menschen. Er wird für die Sünde getötet, mit am Kreuz hingerichtet und begraben im Tod von Jesus dem Messias am Kreuz. Und wenn er aus der Taufe wieder heraufkommt, bedeutet das eine Auferstehung mit Jesus in ein neues Leben hinein. Die Kraft dieses neuen Lebens ist der Heilige Geist.

Nun ist es Zeit, den Heiligen Geist zu empfangen. In meinem Beitrag „Heiligen Geist bekommen“ habe ich einen Überblick über die neutestamentlichen Stellen dazu gegeben. Der gereinigte, Jesus übereignete neue Mensch wird jetzt zur Wohnstätte des heiligen Geistes. Die Leere im Herzen des Menschen, die sich weltlich mit nichts füllen ließ, wird nun von Gott gefüllt. Denn im Geist sind auch Jesus der Sohn und Gott der Vater im Menschen anwesend. Der Mensch hat seine Bestimmung gefunden, Partner und Ebenbild Gottes zu sein.

Dass der Geist mit Gebet und Handauflegung auf Menschen gekommen ist, scheint in der missionarischen Praxis in der Apostelgeschichte die Regel zu sein. Es gibt aber auch Fälle, in denen er ohne menschliches Zutun direkt fällt. Auf jeden Fall ist es aber deutlich erkennbar. Man weiß, ob ein Mensch den heiligen Geist empfangen hat oder nicht. Wirkungen und Gaben des Geistes sind deutlich zu sehen und zu hören. Diese Anwesenheit des Geistes und sein Wirken sind das bestimmende Element für das Leben der Gemeinde und für die Mission.

So deutlich und klar sind die Angaben über den Inhalt und den Zusammenhang dieser vier Elemente im Neuen Testament. Ich habe dazu keine Bibelstellen zitiert, weil viele auch bekannt sind. Und ich lade ein, die Dinge im Neuen Testament selbst zu erforschen. Ich weiß nur, dass so alles zusammenpasst.

Ich weiß auch, dass es im Christen- und Gemeindeleben des Neuen Testaments noch nachträgliche Probleme gab. Sünde tauchte noch auf und man musste sie bereinigen. Verhaltensweisen des alten Menschen musste man erkennen und abgelegen. An das Leben im Geist musste man sich gewöhnen und ihn nicht immer wieder dämpfen. Wachstum in der Erkenntnis und in der Heiligung war erforderlich, genauso wie Bewährung in Schwierigkeiten und Bedrängnis. Dennoch war für all diese Dinge in den Grundelementen der Wiedergeburt ein klares Fundament gelegt und die richtige Richtung vorgegeben.

Dass die Dinge unter Christen heutzutage in der Regel nicht so deutlich und klar sind, liegt an den Verwirrungen und Verdrehungen, die die biblische Botschaft in fast 2000 Jahren Kirchengeschichte erfahren hat. Diese Verwirrungen und Verdrehungen zu durchschauen, sich daraus zu lösen und sich auf den Weg zu neutestamentlichem Christsein zu machen, ist auch heutzutage wohl die einzig sinnvolle Perspektive für Christen, die es mit Jesus ernst meinen. (Und wenn sie es mit Jesus nicht ernst meinen, sind sie ja auch gar keine Christen …)

Die Ankündigung des Geistes

Als der Heilige Geist an jenem ersten Pfingstfest ausgegossen wurde, war das weder Überraschung noch Zufall. Die Ankündigung des Geistes ist ein zentrales biblisches Thema. Petrus hat damals ja auch gleich den Propheten Joel zitiert, um zu erklären, was gerade geschah.

Hören wir, was der Prophet Joel gesagt hat – Joel 3,1-2: „Ich werde ausgießen von meinem Geist auf alle Menschen, und eure Söhne und eure Töchter werden prophetisch sprechen. Eure Älteren werden Träume träumen, und eure jungen Leute werden Visionen sehen. Auch auf die Sklaven und auf die Sklavinnen werde ich zu jener Zeit ausgießen von meinem Geist.“

Joel spricht von einer zukünftigen, neuen Zeit. Im Unterschied zur alttestamentlichen Zeit Israels, in der immer nur einzelne Menschen den Geist Gottes empfingen, sollte in einer neuen Zeit das ganze Volk Gottes – „alle Menschen“ – den Geist empfangen. Dass auch alle Töchter und sogar Sklavinnen den Geist empfangen würden, war damals ein absolut revolutionärer Gedanke. Die Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung der Frauen in der neutestamentlichen Gemeinde ist hier schon angesagt.

Die Ankündigung des Geistes hatte es auch schon bei Jesaja gegeben. Jes 44,3: „Ja, ich werde Wasser ausgießen auf Durstiges, Bäche auf Ausgetrocknetes, ich werde meinen Geist ausgießen auf deine Nachkommen, meinen Segen auf deine Abkömmlinge.“

Der Prophet Hesekiel war ein Zeitgenosse des Propheten Jeremia. Diese beiden Propheten mussten den Untergang des alten Königreichs Israel miterleben und im Auftrag Gottes erklären. Das alte System Israels war aufgrund von geistlichem und moralischem Bankrott dem Gericht Gottes verfallen. Aber beide Propheten schauten auch eine neue Zeit, die Gott für seine Leute heraufführen würde. Jeremia schaute eine neue Bestimmung Gottes, dass er seine Gesetze in ihr Herz geben würde. Auch von Hesekiel kommt eine Ankündigung des Geistes. Er sah dasselbe wie Jeremia und auch, wie Gott das tun würde:

Hes 11,19: „Ich will ihnen ein anderes Herz geben, einen neuen Geist will ich geben in ihnen. Ich will das steinerne Herz wegnehmen aus ihrem Fleisch und ihnen ein menschliches Herz geben.“

Um zu verdeutlichen, was für einen „neuen Geist“ Gott „in ihnen“ geben würde, hat er es auch wiederholt und verdeutlicht – Hes 36,26-27: „Ich will euch ein neues Herz geben, einen neuen Geist will ich in euch geben. Ich will das steinerne Herz wegnehmen aus eurem Fleisch und euch ein menschliches Herz geben. Meinen Geist will ich in euch geben und machen, dass ihr in meinen Grundsätzen geht und meine Urteile einhaltet und ausführt.“

Der Heilige Geist Gottes würde es sein, der die Herzensveränderung der Menschen bewerkstelligen würde. Und Herzensveränderung ist dann ja auch das Thema des Neuen Testaments.

Johannes der Täufer war der letzte und wichtigste der alttestamentlichen Propheten. So hat Jesus es gesagt. Er hatte die unmittelbar bevorstehende neue Zeit anzusagen – Mt 3,2: „Seid bereit euch zu ändern! Denn das Königreich der Himmel ist nahegekommen.“

Diese Botschaft war die Vorbereitung auf etwas, das nach ihm kommen würde. Mt 3,11 / Mk 1,7-8: „Ich tauche euch unter in Wasser zu einer Sinnesänderung. Nach mir kommt aber der, der stärker ist als ich. Für den bin ich nicht genug, dass ich mich bücke, um die Riemen seiner Sandalen aufzubinden und sie wegzutragen. Ich habe euch untergetaucht im Wasser, er wird euch untertauchen in Heiligem Geist und Feuer.“

So, wie er die Leute ins Wasser tauchte, würde nach ihm der kommen, der Menschen in Heiligen Geist taucht. Und die Wirkung des Geistes erklärt er mit dem Bild des Feuers. Wasser bringt Abkühlung und Reinigung, Feuer bringt Wärme und Licht.

Jesus selbst empfing nach seiner Taufe bei Johannes am Jordan den Heiligen Geist als Salbung und Ausrüstung zu seinem Dienst. Für die anderen blieb aber auch er noch bei der Ankündigung des Geistes. Besonders das Johannesevangelium berichtet an einigen Stellen darüber.

Gegenüber Nikodemus – Joh 3,5-8: „Amen, Amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht ins Reich Gottes hineingehen. Was aus dem Körper geboren wird, ist Körper, was aus dem Geist geboren wird, ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: ‚Ihr müsst von neuem geboren werden!‘ Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Geräusch. Aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.“

Gegenüber der Samariterin am Jakobsbrunnen unter dem Bild des Wassers – Joh 4,14: „Wer von dem Wasser trinkt, von dem ich ihm geben will, wird bis in Ewigkeit keinen Durst mehr haben. Das Wasser, das ich ihm geben werde, wird vielmehr in ihm eine Wasserquelle werden, sprudelnd in ewiges Leben.“

Gegenüber den Menschen in Jerusalem – Joh 7,37-39: „Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken! (Bei dem,) der an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, werden Ströme lebendigen Wassers aus seinem Leib fließen.“ Und Johannes verdeutlicht: „Das sagte er über den Geist, den die bekommen sollten, die an ihn glauben würden. Es war ja noch kein Geist da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.“

Gegenüber seinen Jüngern in der Abschiedsrede – Joh 14,16-17: „Ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Helfer geben, damit er bis in Ewigkeit bei euch sei. (Das ist) der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht bekommen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird.“

„Der Helfer, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (Joh 14,16)

„Wenn der Helfer kommt, den ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird als Zeuge über mich aussagen.“ (Joh 15,26)

“ Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch führen mit der reinen Wahrheit. Er wird nichts von sich aus sagen, sondern was er hören wird, wird er sagen, und das Kommende wird er euch berichten.“ (Joh 16,13)

Und auch das, was Jesus nach seiner Auferstehung gesagt hat, muss man noch als prophetische Ankündigung verstehen. Joh 20,22-23: Nachdem er das gesagt hatte, blies er sie an und sagte ihnen: „Ihr bekommt Heiligen Geist. Welchen ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben. Welchen ihr sie festhaltet, denen sind sie festgehalten.“

Auch die Apostelgeschichte beginnt zuerst noch einmal mit der Ankündigung des Geistes. Apg 1,4-5: „Er hielt sie zusammen und befahl ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern auf das vom Vater Versprochene zu warten: ‚(Es wird das sein,) was ihr von mir gehört habt: Johannes hat mit Wasser untergetaucht, ihr aber werdet im Heiligen Geist untergetaucht werden, nicht viele Tage nach diesem.’“

Wir sehen also, dass vom Alten Testament her nicht nur der Messias angekündigt war mit seinem Sühnetod am Kreuz und seiner Auferstehung. Auch der heilige Geist war angekündigt. Und beides hängt ja aufs engste zusammen. Erst braucht der Mensch Vergebung und Reinigung von der Sünde, dann kann er Heiligen Geist empfangen als Kraft eines neuen Lebens.

Und bis zum Schluss bleibt es dabei. Offb 22,17: „Und der Geist und die Braut sagen: ‚Komm!‘ Wer es hört, soll sagen: ‚Komm!‘ Und wer Durst hat, soll kommen. Wer will, soll Wasser des Lebens bekommen – geschenkt!“