Das griechische Wort „metanoeín“, das Luther mit „Buße tun“ übersetzt hat, gehört zum Grundbestand des Christentums und bedeutet ganz wörtlich „umdenken“, das heißt, sein Denken bzw. seine Gesinnung ändern. Im Neuen Testament ist dabei vorausgesetzt, dass, wenn sich das Denken ändert, sich das ganze Leben ändert, sich der ganze Mensch ändert. Deshalb übersetze ich das Wort mit „sich ändern“, „sich ändern wollen“ oder „bereit sein, sich zu ändern“. Das Substantiv „metánoia“ heißt dann entsprechend „Sinnesänderung“.

Der heutige Bedeutungsinhalt von „Buße, büßen, abbüßen“ im Sinne von „eine Strafe bezahlen, erleiden oder ableisten“ ist für die Übersetzung von „metánoia“ ungeeignet. Im Zusammenhang der neutestamentlichen Lehre hat Jesus im Kreuzestod die Strafe auf sich genommen, so dass wir uns ohne Angst vor Strafe zu Gott wenden und unsere Gesinnung und unser Leben in seinem Sinne ändern können.

Jesus hat für unsere Sünden gebüßt, und wir werden von Sündern zu Heiligen – wenn wir denn bereit sind, uns zu ändern.