Katharina Stotz geb. Trick (1883 – 1957), die Großmutter des Autors, war eine einfache Bauersfrau in armen und schwierigen Zeiten. Als sie starb, waren von ihren sechs Kindern noch zwei am Leben. Ihren Glauben brachte sie immer wieder einmal in einem Gedicht zum Ausdruck. Folgende drei Gedichte von ihr fanden sich noch im Nachlass ihrer jüngsten Tochter, der Mutter des Autors:
In Gottes Obhut
1. Auch du bist nicht allein – des Geistes Gegenwart
ist stets mit dir, „erkenn’s“: du bist beschützt, bewahrt.
2. Vertrau, sei ohne Furcht, der Herr verlässt dich nicht.
Durch alle Finsternis ist er dein leitend Licht.
3. Ergib dich seinem Rat. Sein göttlicher Beschluss
führt dich den rechten Weg, geh freudig, ohn‘ Verdruss.
4. Nur zweifle nicht, bleib stark, scheint dir der Weg auch schwer.
Sein Segen ist mit dir und seiner Engel Heer.
5. So stehst du sicher dann in seinem festen Wort
als sein geliebtes Kind. O baue auf sein Wort.
„Jetzt ist die angenehme Zeit“ (2.Kor. 6:2)
1. Jetzt ist die angenehme Zeit, nicht erst in fernen Tagen,
da Gott in seiner Herrlichkeit sich dir will offenbaren.
2. Jetzt ist Gott liebend für dich da, nicht erst in fernen Tagen,
dein Atem ist dir nicht so nah wie er mit seinen Gaben.
3. Jetzt führt er dich mit mächtiger Hand, nicht erst in fernen Tagen,
aus allem Leid, aus allem Tand, aus allen bangen Fragen.
4. Jetzt sollst du frei sein, froh und stark, nicht erst in fernen Tagen,
Gott ist ein Gott der Gegenwart, das Licht auf deinen Pfaden.
Der Tröster
O, kommet doch alle, mit frohem Gesicht!
Der Meister ist da und rufet dich.
Er rufet schon lange, er ruft auch noch heut.
O, kommet doch alle und macht euch bereit,
zu lernen von ihm die Sanftmut und Güte,
wie Gottes Liebe uns alle behüte.
Maria und Martha, sie haben’s empfunden,
die Nähe des Meisters – sind selige Stunden.
Sie bringen uns Frieden und Seligkeit,
zerstören die Furcht und das Herzeleid.
O, kommet doch alle, von fern und nah
die Himmel jauchzen, der Tröster ist da!
(Weihnachten 1951. Katharina Stotz.)