Entdeckungen eines Bibelübersetzers

Schlagwort: Tod

Das Ende der Welt

Das Ende der Welt nach den tausend Jahren wird ebenfalls in Offb 20 beschrieben. Der Satan wird zu einem letzten Aufstand noch einmal losgelassen und danach endgültig in den Feuer- und Schwefelsee geworfen. Der Sinn dieser nochmaligen Loslassung kann eigentlich nur darin liegen, dass auch die Menschen, die in den tausend Friedensjahren gelebt haben, einem letzten Test unterzogen werden müssen.

– Der Teufel wohnt also nicht, wie die landläufige Vorstellung sagt, in der Hölle. Der Teufel ist seit seinem Rauswurf aus dem Himmel hier auf der Erde. (Wer offene Augen dafür hat, kann es sehen …) Wenn Jesus der Messias dann auf die Erde kommt, wird er zunächst für die tausend Jahre in einem Gefängnis in der Unterwelt festgehalten. Und nach seinem letzten Aufstand wirft man ihn dann in die Hölle zur ewigen Bestrafung. Von „Wohnen“ kann dort natürlich nicht die Rede sein … –

Das Ende der Welt beinhaltet sodann die zweite Auferstehung. Das Meer, der Tod und die Totenwelt geben alle Menschen in ihnen heraus. Alle Menschen aus allen Zeiten von Anbeginn der Welt.

Dann verschwinden der geschaffene Himmel und die geschaffene Erde. Die Formulierungen sind unmissverständlich:

Offb 20,11: „Dann sah ich einen Thron, groß, weiß, und den, der auf ihm sitzt. Vor dessen Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es war kein Platz (mehr) für sie zu finden.“ Von einer Umwandlung der alten Erde in eine neue kann keine Rede sein. Es ist wahrlich das Ende der Welt.

Offb 21,1: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. – Der erste Himmel und die erste Erde sind ja vergangen, und das Meer gibt es nicht mehr. -„

Und auch der 2. Petrusbrief bestätigt es. Kap. 3,10-11a: „Der Tag des Herrn wird aber kommen wie ein Dieb. An ihm werden die Himmel zischend vergehen, die Elemente sich vor Hitze brennend auflösen, die Erde und die Werke auf ihr nicht (mehr) zu finden sein. Wenn sich dies alles so auflöst, was für Leute müsst ihr dann sein?“

Auch den Tod und die Totenwelt – die man zu nichts mehr braucht – entsorgt man dann im Feuersee.

Es ist nun alles weg, was den Menschen Heimat, Behausung oder Aufbewahrungsort war. Nur sie selbst sind noch da und stehen jetzt vor dem großen weißen Thron. Das ist der Richterthron, und der, der darauf sitzt, ist Jesus. Dieses letzte Gericht über die Menschen gehört im Neuen Testament zum Grundbestand der Botschaft. Ausführlicher beschrieben wird es aber nur an zwei Stellen.

Die eine ist Offb 20,11-15:

„Dann sah ich einen Thron, groß, weiß, und den, der darauf saß. Vor dessen Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es war kein Platz (mehr) für sie zu finden. Dann sah ich die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Schriftrollen wurden geöffnet. Auch eine andere Schriftrolle wurde geöffnet, das ist die des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach ihren Taten, aus dem, was in den Schriftrollen geschrieben ist. Das Meer hatte die Toten, die in ihm waren, herausgegeben, auch der Tod und die Totenwelt hatten die Toten, die in ihnen waren, herausgegeben. Und sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Taten. Der Tod und die Totenwelt wurden in den Feuersee geworfen. – Das ist der zweite Tod, der Feuersee. – Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens geschrieben gefunden wurde, wurde er in den Feuersee geworfen.“

Die andere Stelle ist Mt 25,31-46:

„Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle seine Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen herrlichen Thron setzen, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander aussondern, wie der Hirte die Schafe von den Böcken aussondert. Er wird zum einen die Schafe auf seine rechte Seite stellen, zum anderen die Böckchen auf die linke. Dann wird der König denen auf seiner rechten Seite sagen: ‚Kommt, ihr Gesegneten meines Vaters, erbt das Königreich, das für euch vorbereitet ist seit Erschaffung der Welt! Denn ich hatte Hunger, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich hatte Durst, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen. Ich war nackt, und ihr habt mich gekleidet. Ich war krank, und ihr habt nach mir geschaut. Ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.‘

Dann werden die Gerechten ihm antworten: ‚Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich ernährt, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich fremd gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet? Wann haben wir gesehen, dass du krank warst oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen?‘ Und der König wird ihnen antworten: ‚Amen, ich sage euch: Was ihr einem dieser Geringsten getan habt, habt ihr mir getan!‘

Dann wird er denen auf seiner linken Seite sagen: ‚Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel vorbereitet war! Denn ich hatte Hunger, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben. Ich hatte Durst, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben. Ich war fremd, und ihr habt mich nicht aufgenommen, nackt, und ihr habt mich nicht gekleidet, krank und im Gefängnis, und ihr habt nicht nach mir geschaut.‘

Dann werden auch sie antworten: ‚Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?‘ Dann wird er ihnen antworten: ‚Amen, ich sage euch: Was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr auch mir nicht getan!‘ Und diese werden in ewige Bestrafung gehen, die Gerechten aber in ewiges Leben.“

Auch dieses Gericht ist das Ende der Welt. Die Unterschiede zwischen den zwei Berichten lassen sich mit dem Phänomen der prophetischen Unschärfe sicherlich hinreichend erklären.

Man beachte, dass es sich bei diesem Gericht um die zweite Auferstehung handelt. Die Heiligen, die an der ersten Auferstehung teilhatten, sind hier nicht dabei. Sie stehen auf der Seite des Richters, nicht auf der der Gerichteten. „Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, er ist vielmehr aus dem Tod ins Leben übergegangen.“ (Joh 5,24)

Es sind also keine biblisch Gläubigen, die hier vor Gericht stehen. Dem entspricht auch, dass es im Gericht nicht um den Glauben, sondern um die Taten geht. So bezeugt es die ganze Bibel: Das Gericht Gottes geht nach den Werken. Von jedem einzelnen Menschen ist alles komplett aufgezeichnet.

Und das Ende der Welt bringt alles ans Licht. „Es gibt nämlich nichts Verborgenes, das nicht sichtbar gemacht werden wird. Und nichts wurde verheimlicht, das nicht bekannt werden und ans Licht kommen wird.“ (Mk 4,22 / Lk 8,17).

Und siehe da, es gibt auch in diesem Gericht Menschen, die noch Rettung erfahren. Das Gericht Gottes ist immer gerecht. Nach Matthäus nennt Jesus sie „die Gerechten“. Nach der Offenbarung stehen sie geschrieben im Buch bzw. der Schriftrolle des Lebens. Unbewusst haben sie mitfühlend das Richtige getan, ohne zu wissen, dass sie es Jesus getan haben. Und deshalb stehen sie im Buch des Lebens und erben das Königreich.

Das Ende der Welt ist für die einen also noch Rettung. Die anderen aber kommen in die Hölle, wo sich schon der Satan und seine Dämonen befinden, denen sie in ihrem Leben gedient haben. Hier ist alle Sünde und Bosheit der Weltgeschichte dann (un)schön beisammen auf einem Haufen. Und man muss es noch einmal betonen: Es ist gerecht, sie haben es verdient. Niemand kommt unverdient in die Hölle.

Im Matthäustext beschreibt Jesus negativ, was sie an Gutem alles nicht getan haben. Die Offenbarung beschreibt auch positiv, was für Leute sie sind. Offb 21,8: „Für die Furchtsamen, Ungläubigen, Abscheulichen, Mörder, Unzüchtigen, Okkultisten, Götterverehrer und alle Verlogenen (gilt) aber: Der Anteil, der ihnen gebührt, ist in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“ Dass die Aufzählung hier Ungläubige nennt, widerspricht nur scheinbar dem, dass es hier nicht nach dem Glauben geht. Es sind die absichtlich Ungläubigen, die sich so entschieden hatten, und auch das ist ein „Werk“.

Und dazu auch Offb 21,27: „Jegliches Unreine und wer Gräuel und Lüge ausübt, kommt nicht in sie hinein, sondern nur die, die geschrieben stehen in der Schriftrolle des Lebens des Lammes.“

Die „Gerechten“, die im letzten Gericht noch Rettung erfahren, waren in ihrem Leben sicherlich keine perfekten und sündlosen Menschen. Auch ihre Rettung geschieht aus Gnade, und sie staunen darüber. „Herr, wann haben wir …?“ (Man kann sich also nicht absichtlich und kalkuliert mit Werken retten …)

Und dann gibt es im himmlischen Jerusalem, das auf die neue Erde kommt, noch eine eigenartige Einrichtung. Offb 22,2: „In der Mitte zwischen ihrer Hauptstraße und dem Fluss ist ein Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte bringt; in jedem Monat bringt er seine Frucht, und die Blätter des Baums sind zur Heilung der Völker.“ Und dazu die Frage: Welche „Völker“ sollten denn dann noch „Heilung“ benötigen?

Die apokalyptischen Reiter

Die apokalyptischen Reiter tauchen in Offb 6 auf, während Jesus, das Lamm, die ersten vier Siegel der Schriftrolle öffnet. Man nennt sie „apokalyptisch“, weil man sie aus der „Apokalypse“ kennt; so hieß die Offenbarung in früheren Zeiten.

Schauen wir sie uns einmal an:

„Und ich sah, dass das Lamm eines der sieben Siegel öffnete. Und ich hörte eines der vier Lebewesen sagen wie mit einer Donnerstimme: ‚Geh!‘ Und ich sah: Da war ein weißes Pferd, und der Reiter darauf hatte einen Bogen. Und ihm wurde ein Siegeskranz gegeben, und er zog los als Sieger, um zu siegen.

Als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Lebewesen sagen: ‚Geh!‘ Und ein anderes Pferd ging hinaus, ein feuerrotes. Und dem Reiter darauf wurde gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, damit sie einander töten. Ein großes Schwert wurde ihm gegeben.

Als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen sagen: ‚Geh!‘ Und ich sah: Da war ein schwarzes Pferd, und der Reiter darauf hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte etwas wie eine Stimme mitten zwischen den vier Lebewesen: ‚Ein Kilo Weizen um einen Denar und drei Kilo Gerste um einen Denar, dem Öl und dem Wein darfst du aber nicht schaden!‘

(Ein Denar entspricht ungefähr dem Wert von 25 Euro. Das Öl und der Wein stehen für Luxusgüter, die Reiche sich auch in der Teuerung immer noch leisten können.)

Als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten Lebewesens sagen: ‚Geh!‘ Und ich sah: Da war ein ein grünliches Pferd, und der Reiter darauf hatte einen Namen, ‚der Tod‘. Und die Totenwelt folgte ihm.

Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten durch Schwert, durch Hunger, durch Krankheit und durch die wilden Tiere der Erde.“

Eines ist deutlich: Die apokalyptischen Reiter sind damals hinausgegangen auf die Erde; Johannes hat keine ferne Zukunft geschaut, sondern lebendige Realität. Und sie sind zwar hintereinander hinausgeritten, aber sie gehören zusammen. Sie sind gleichzeitig am Werk und bestimmen die Weltgeschichte mit – bis heute.

Krieg, Inflation und Tod

Die Reiter zwei bis vier kann man gut erkennen. Der zweite Reiter ist der Krieg, der dritte Reiter ist die Inflation, die immer auf den Krieg folgt, und der vierte Reiter ist der Tod, der neben Krieg und Hunger auch durch Krankheit und wilde Tiere unter den Menschen wütet. Und wenn man Viren und Bakterien als wilde Tiere einstuft, ist auch diese Aussage bis heute hoch aktuell. Natürlich sind diese Reiter dämonische Mächte, die man – wohlgemerkt: vom Thronbereich Gottes – ausendet.

Schwieriger ist der erste Reiter einzuordnen, der Sieger mit seinem Bogen. Als „Sieger“ mag einem zuerst Jesus einfallen, aber er ist ja am Siegelöffnen und verursacht den Ausritt. Und so ist es nicht gut vorstellbar, dass er sich hier selbst aussendet. Und den Reiter auf die Siegesbotschaft zu deuten, das Evangelium, das siegreich hinauszieht, hat die gleiche Schwierigkeit, die auch die Deutung auf Jesus selbst hat: Die Gefolgschaft der anderen drei Reiter passt überhaupt nicht dazu. Zumal sich die Ausage in Vers 6 „ihnen wurde Macht gegeben … zu töten“ auf alle vier Reiter bezieht.

Der Antichrist

Aber wo haben wir in der Offenbarung bzw. im Neuen Testament noch eine Siegergestalt, die zu den anderen dreien passt? Einer, der es fertigbringt, auszusehen wie Jesus? Da kommt nur der Antichrist in Frage. Über ihn habe ich das Wesentliche schon in dem Beitrag „Der Antichrist“ geschrieben. Auch er ist eine dämonische Macht, und über ihn steht in Offb 13,7 der furchtbare Satz: „Es wurde ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu besiegen.“ Da haben wir unseren Sieger mit seinem Bogen, dem Krieg, Inflation, Hunger und Tod folgen.

So werden als die apokalyptischen Reiter hier kurzgefasst Mächte enthüllt, die die Menschheitsgeschichte mitbestimmen. Das geht von damals bis heute und bis Jesus kommt und der Sache ein Ende macht.

Die Gemeinde des Herrn, die gegenüber diesen Mächten ihren Weg finden muss, kommt in diesen vier Siegelvisionen noch nicht vor. Wir werden sie unter dem fünften Siegel und in Kapitel 7 finden.

Sterben und Neugeburt

Sterben und Neugeburt sind zusammengenommen eine der menschlichen Unmöglichkeiten, die man beim Lesen der Bibel entdeckt. Aber bei Gott sind ja alle Dinge möglich. Ich nenne hier einmal zwei Beispiele für solche „Unmöglichkeiten“. Zuerst das rätselhafte Wort aus Joh 11,26: „Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben.“ Und ein dazu paralleles Wort mit einem anderen Thema sehe ich in 1 Joh 3,6: „Jeder, der in ihm bleibt, versündigt sich nicht.“ Beides geht nach dem üblichen christlich-religiösen Denken eigentlich nicht, nicht mehr sündigen und nicht mehr sterben. Aber es steht so da im Wort Gottes.

Ich denke, beides hängt mit Sterben und Neugeburt zusammen bzw. dem Geheimnis des neuen Menschen, wie Paulus davon schreibt – Eph 4,24: „… dass ihr den neuen Menschen anzieht, der nach Gott geschaffen ist mit Gerechtigkeit und wahrer Heiligkeit.“ Der neue nach Gott geschaffene Mensch ist also ein Gerechter und Heiliger, der nicht sündigt. Sündigen tut der alte Mensch, weil in ihm die Kräfte der gefallenen menschlichen Natur am Werk sind. Der durch das Blut von Jesus gereinigte und mit Heiligem Geist getaufte/erfüllte/versiegelte neue Mensch sündigt nicht.

Paulus verbindet diese Tatsache auch mit dem Bild des Todes. Röm 6,24-26: „Wir wurden durch die Taufe mit ihm zusammen begraben in den Tod, damit, wie der Messias von den Toten auferweckt wurde durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einer neuen Art des Lebens leben. Wenn wir mit dem Abbild seines Todes vereinigt sind, werden wir es doch vielmehr auch mit dem der Auferstehung sein. Das wissen wir, dass unser alter Mensch mit hingerichtet wurde am Kreuz, damit der Mensch der Sünde abgeschafft wird …“

Die Bekehrung bzw. Wiedergeburt bedeutet also Sterben und Neugeburt. Für die alte, sündige menschliche Natur kommt der Tod. Das ist durchaus real gemeint, wie es Paulus auch in Gal 5,24 ausdrückt: „Und die, die dem Messias Jesus gehören, haben die menschliche Natur am Kreuz hingerichtet mit den Leidenschaften und den Trieben.“

Die (gefallene) menschliche Natur ist der alte Mensch, für ihn bleibt nur die Hinrichtung mit Jesus am Kreuz bzw. das Eintauchen in seinen Tod. Für den alten Menschen gibt es keine Rettung, er hat keine Verheißung, er hat den Tod verdient, er muss sterben. Ich bin auch überzeugt, dass manche „seelsorgerlichen“ Probleme sofort hinfällig wären, wäre man bereit, den alten Menschen in den Tod zu geben. Was übrigens sehr befreiend ist …

Wenn man diese Tatsache verstanden hat, findet man sie immer wieder im Neuen Testament, auch schon bei Jesus, z. B. Mt 16,24-25: „Wenn jemand mir nachgehen will, soll er sich selbst verleugnen und seinen Kreuzigungsbalken tragen und mir folgen. Wenn jemand sein Leben retten will, wird er es freilich verlieren. Wenn jemand sein Leben aber verliert wegen mir, wird er es finden.“

Sich selbst verleugnen, sein Leben verlieren, was ist das anderes als Sterben? Die Frage ist also: Bist du schon mit Jesus gestorben? Hast du den Tod schon hinter dir? Wenn du den Tod hinter dir hast, dann bist du im ewigen Leben und stirbst natürlich nicht mehr.

Wenn wir die Entrückung erleben, dann geschieht in einem Moment die Verwandlung unseres Körper, der allein noch sterblich ist, direkt in den Auferstehungsleib.

Erleben wir die Entrückung noch nicht, dann kommt das Ende unsres irdischen Lebens. Ich nenne hier mal die Bezeichnungen aus 2 Kor 5: „Abbrechen der irdischen Zeltwohnung“, „Ablegen des Gewands“, „nicht mehr im Leib daheim sein“. In Phil 2 nennt Paulus es „heimgehen“ und einen „Gewinn“. Das übliche menschliche „Sterben“ ist dagegen etwas ganz anderes.

Ich denke, manche Christen werden solche Gedanken etwas radikal oder extrem finden. Ich bin aber auch überzeugt, dass viele „Christen“ die Radikalität des Christentums auch nicht verstanden haben. Es geht um Leben und Tod, um nichts weniger …

In Ewigkeit kein Tod

In Ewigkeit kein Tod – betrachten wir dazu einmal die folgende Stelle im Johannesevangelium – Joh 8,51-52:

„Amen, Amen, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort hält, wird er in Ewigkeit keinen Tod sehen.“ Die Judäer sagten ihm nun: „Jetzt wissen wir, dass du etwas Dämonisches hast. Abraham ist gestorben, und die Propheten, und du sagst: ‚Wenn jemand mein Wort hält, wird er nichts schmecken vom Tod bis in Ewigkeit“?

Jesus befindet sich hier in einer Diskussion mit seinen judäischen Gegnern. Eigenartig ist, dass seine Aussage „keinen Tod sehen“ von ihnen wiedergegeben wird mit „nichts schmecken vom Tod“. Wir gehen wie immer davon aus, dass Johannes hier keinen Fehler gemacht hat und weiß, was er schreibt. Dann müssen die beiden Ausdrücke gleichbedeutend sein. Und sie bestätigen die Lehre von Jesus, dass die, die an ihn glauben, nicht mehr sterben. Das heißt, dass deren Sterben kein „Tod“ mehr ist.

Aber woher haben die Gegner ihre Formulierung „nichts schmecken vom Tod“? Jesus hat sie an dieser Stelle doch zuvor gar nicht gebraucht. Im ganzen Johannesevangelium taucht sie auch nirgendwo anders auf. Allerdings erscheint sie in den anderen drei Evangelien an entscheidender Stelle, in Mt 16,28, Mk 9,1 und Lk 9,27. Ich zitiere aus meiner Evangelienharmonie:

Und er sagte zu ihnen: „Amen, ich sage euch, wahrhaftig: Es sind einige derer, die hier stehen, die werden nichts schmecken vom Tod, bis sie den Menschensohn kommen sehen mit seinem Königreich, dem Reich Gottes mit Kraft.“

Ich ziehe daraus drei Schlüsse:

1) Dieses Wort von Jesus war offensichtlich sehr bekannt und verbreitet, auch bei seinen Gegnern. Man hat ihn also beobachtet, seine Lehre gehört und verstanden, wenn auch nicht geglaubt. Nur so ist es erklärbar, dass die Gegner dieses Wort in der Diskussion nennen. Denn Jesus selbst hatte es unmittelbar davor gar nicht gesagt, sondern eine andere Formulierung gebraucht.

2) Diese Beobachtung ist ein weiteres Argument, das dafür spricht, dass Johannes die anderen Evangelien kannte und mit seinem Evangelium einen ergänzenden Bericht dazu geschrieben hat. Er setzt den Ausdruck „nichts schmecken vom Tod“ bei seinen Lesern als bekannt voraus. Er lässt ihn einfach und unvermittelt in einer Aussage der Gegner von Jesus auftauchen.

3) Die Gleichsetzung von „nichts schmecken vom Tod“ und „keinen Tod sehen“ wirft auch ein helles Licht darauf, wie die ansonsten etwas rätselhafte Aussage von Jesus in den anderen Evangelien gemeint ist. Es gibt ja mehrere Erklärungsversuche dazu, aber die Parallele im Johannesevangelium gibt eine eindeutige Antwort. „Bis sie den Menschensohn kommen sehen“ kann dann einfach und wörtlich verstanden werden. Es wird ja noch übertroffen von der Parallele „bis in Ewigkeit“. So bezeugen also auch die anderen Evangelien die Lehre von Jesus, dass, wer an ihn glaubt, nicht mehr stirbt:

Joh 5,24: „Amen, Amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod ins Leben übergegangen.“

Joh 11,25-26: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben.“

Dass „an Jesus glauben“ in diesem Zusammenhang nicht christliche Mittelmäßigkeit meint, sondern ernsthafte Nachfolge, dürfte deutlich sein …

Sünde und Tod

(Sünde und Tod – Gedanken, anlässlich der Corona-Krise zusammengestellt:)

1) Der wahre Grund, warum Menschen sterben, ist kein Virus, sondern die Sünde.

1 Mo 2,16-17: Und der HERR, Gott, befahl dem Adam: „Von jedem Baum im Paradies darfst du ganz gewiss essen, aber vom Baum des Erkennens von Gut und Böse, von ihm darfst du nichts essen! Denn an dem Tag, an dem du von ihm isst, wirst du ganz gewiss sterben!“

Rö 5,12: Deshalb: Wie durch einen einzelnen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, so ist der Tod auch weitergegangen zu allen Menschen, weil sich alle versündigt haben.

2) Gott hat das Lebensalter des Menschen begrenzt, diese Grenze wird auch mit Zahlen angegeben.

Ps 90,10: Die Zeit unseres Lebens währt siebzig Jahre, wenn es hochkommt, achtzig.

Auch hier wird der Grund dafür deutlich genannt:

Ps 90,7-8: Ja, unter deinem Zorn schwinden wir hin, durch deine Zornesglut werden wir starr vor Schrecken. Unsere Sünden hast du vor dich hingestellt, unsere verborgene Schuld ins Licht deines Angesichts.

3) Auch ungewöhnliche Todesursachen treffen keine Unschuldigen.

Lk 13,1-5: Zur selben Zeit waren einige da, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfergaben vermischt hatte. Und er antwortete und sagte ihnen: „Meint ihr, dass diese Galiläer mehr als alle Galiläer Sünder waren, dass sie das erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr euch nicht ändert, werdet ihr alle genauso umkommen. Oder jene achtzehn, auf die der Turm von Schiloach fiel und sie tötete: Meint ihr, dass die mehr schuldig waren als alle Menschen, die in Jerusalem wohnen? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr euch nicht ändert, werdet ihr alle genauso umkommen!“

4) Jesus ist stärker als alle Krankheiten und Seuchen.

Z. B. Lk 4,40: Und als die Sonne untergegangen war, brachten sie alle Schwerkranken, die sie hatten, zu ihm, mit verschiedensten Krankheiten, und er legte jedem einzelnen von ihnen die Hände auf und heilte sie.

5) Der Gläubige hat einen festen Schutz in Gott.

Ps 91,5-6: Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten, noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt, nicht vor der Pest, die im Finsteren schleicht, vor der Seuche, die wütet am Mittag.

6) Die Lebenszeit eines Gläubigen wird von Gott bestimmt.

Ps 31,15-16a: Ich aber, HERR, ich habe dir vertraut, ich habe gesagt: Mein Gott bist du. In deiner Hand steht meine Zeit.

7) Im Neuen Testament geht die Erlösung in Jesus so weit, dass der Tod aufgehoben wird.

Joh 5,24: Amen, Amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod ins Leben übergegangen.

Joh 11,26: Und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?

In diesem Sinne verstehe ich auch die Aussage von Jesus:

Mt 16,28: Amen, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden vom Tod nichts kosten, bis sie den Menschensohn kommen sehen mit seinem Königreich.

8) Die Überwindung des Todes und damit auch der Todes-Angst ist die Frucht des Todes Jesu am Kreuz.

Heb 2,14-15: Weil die Kinder nun Anteil an Fleisch und Blut haben, gehörte er auf die gleiche Weise zu ihnen, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die überwältigende Kraft des Todes hat, das ist der Teufel, und um die freizumachen, die durch Angst vor dem Tod das ganze Leben hindurch der Versklavung verfallen waren.

9) Im Leben mit Jesus entsteht eine völlig neue Sicht der Dinge. Der „Tod“ wird zum Ziel des Lebens: endlich beim Herrn zu sein.

Phil 1,21-24: Für mich ist das Leben der Messias und das Sterben Gewinn. Wenn dieses Leben im Körper mir aber Frucht aus dem Tun (bringt), weiß ich nicht, was ich wählen soll. Ich bin von beidem gepackt, weil ich das Sehnen habe, heimzugehen und beim Messias zu sein, was viel, viel besser wäre, im Körper zu bleiben ist aber nötiger wegen euch.

2 Kor 5,8: Wir sind zuversichtlich und finden es viel besser, nicht mehr im Leib daheim zu sein und daheim zu sein beim Herrn.

10) Dass wir lernen, nicht menschlich, sondern göttlich zu denken, ist unsere bleibende Aufgabe.

Röm 12,2: Und passt euch nicht an die Lebensart dieser Welt an, sondern lasst euch verwandeln durch die Erneuerung des Denkens, damit ihr prüft, was Gottes Wille ist, das Gute und Wohlgefällige und Erwachsene!