Beschäftigen wir uns einmal mit der Frage, wer eigentlich die „Geistlichen“ sind. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist das schon lange ein Terminus für die ordinierten bzw. geweihten Amtspersonen der Kirchen. In der heutigen Sprache ist der Begriff sogar noch weitergewandert. Man kann auch immer wieder von jüdischen oder islamischen „Geistlichen“ hören oder lesen.

Im Neuen Testament kommt diese Art von „Geistlichen“ nirgends vor. Der Ausdruck an sich wird aber von Paulus in zwei seiner Schriften gebraucht. In meiner Übersetzung schreibe ich dafür zum besseren Verständnis nicht „Geistliche“, sondern „geistliche Menschen“:

1.Kor. 2,12-3,1: „Und wir haben nicht den Geist der Welt bekommen, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen sollen, was uns von Gott geschenkt ist. Wir sprechen darüber, aber nicht mit Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern mit (Worten), die vom Geist gelehrt sind, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen. Ein seelischer Mensch nimmt die Dinge des Geistes Gottes nicht an. Sie sind ja „dummes Zeug“ für ihn, er kann sie nicht verstehen, weil man sie nur geistlich ergründen kann. Der geistliche Mensch ergründet sie alle, ihn selbst kann aber niemand ergründen. ‚Wer hat denn den Verstand des Herrn nachgeprüft und sollte ihm Rat erteilen?‘ Wir aber haben die Denkweise des Messias. Und ich, Geschwister, konnte nicht mit euch sprechen wie mit geistlichen Menschen, sondern (musste sprechen) wie mit menschlich denkenden, wie mit kleinen Kindern im Messias.“

Gal. 6,1: „Wenn ein Mensch mit irgendeinem Fehltritt überrascht wird, Geschwister, dann müsst ihr, die geistlichen Menschen, denjenigen wiederherstellen mit sanftem Geist! Und achte auf dich selbst, dass auch du nicht versucht wirst!“

Ich denke, der Unterschied zwischen den Geistlichen des Neuen Testaments und den „Geistlichen“ der Welt ist allein durch diese Aussagen von Paulus sehr deutlich geworden. Wenn wir geistliche Christen werden, dann können wir auf die anderen „Geistlichen“ gut verzichten …